Ein ganz besonders interessantes Objekt ist ein Erinnerungsteller vom 1. Deutsch-Deutschen Marathon 1990 in Steinfurt
„Das Exponat des Monats“ IX. – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – Ein Koffer aus Münster – Die Schenkung für das Sportmuseum Berlin – Peter Samulski und seine Exponate – Helmut Winter berichtet
Es hat einige Monate gedauert, bis ein Koffer aus der Westfalenmetropole Münster seinen Weg ins AIMS Marathon-Museum of Running im Olympiapark Berlin fand. Das lag sicher an einer Gelegenheit den Koffer nach Berlin zu schaffen, sicher aber auch seinem nicht unerheblichen Gewicht.
Letzteres war vor allem einem ganzen Arsenal von Siegerpokalen geschuldet, die der ehemalige Besitzer des Koffers in seiner aktiven Laufbahn gewinnen konnte und nun den Museum übereignete.
Peter Samulski aus Münster, in seiner aktiven Zeit einer der besten Ultra-(Lang-)Läufer Deutschlands, stiftete dem AIMS Marathon Museum of Running viele seiner Trophäen und einmaligen Objekte. Gerd Steins vom Sportmuseum Berlin zeigte sich beim Empfang der Exponate sehr erfreut, insbesondere auch angesichts der Tatsache, als das Museum bisher nur über wenige Objekte aus der Ultralanglaufszene verfügte.
Von den vielen Exponaten sei vor allem der Pokal der 1. Deutschen Meisterschaft über 24 Stunden im hessischen Mörlenbach erwähnt, die Peter Samulski als „Nobody“ der Ultraszene mit gut 256 km souverän gewann und dabei Leute von internationaler Klasse wie Schieke oder Erdmann besiegte.
Nur ein Jahr später wiederholte er seinen Triumph in Elze mit seiner Bestmarke von 261 km, noch heute eine Weltklasseleistung. Auch Pokale weiterer Siege über die Ein-Tagesdistanz enthielt der Koffer und wandern nun in den Fundus.
Ein ganz besonders interessantes Objekt ist ein Erinnerungsteller vom 1. Deutsch-Deutschen Marathon 1990 in Steinfurt, der für sich in Anspruch nehmen konnte, als erster größerer gesamtdeutscher Marathon zu fungieren.
Viele Läufer und Sportfreunde aus der ehemaligen DDR fanden damals nach dem Mauerfall ihren Weg ins Münsterland, in der Tat bewegende Momente in der Geschichte des Laufsports. Unterlagen sowie ein T-Shirt von diesem denkwürdigen Ereignis, das u. a. die enge Freundschaft mit dem bekannten Läufer Roland Winkler begründete, sind nun gleichfalls im Besitz des Museums übergegangen.
Helmut Winter
Münsters Ultralangstreckenläufer – Peter Samulski
• 14.12.1938 in Braunsberg/ Ostpr., Bibliotheksdirektor i.R. der Universitäts- in der Landesbibliothek Münster; Größe: 1,74 m; Gewicht: 65 kg
Ehefrau: Rotraut, * 25.01.1944 in Kaiserslautem; Diplom-Bibliothekarin i.R.
Sohn Martin, * 06.05.1971, Architekt M.A.
Sohn Roland, * 10.07.1973, Doktorand der Geschichte und Ethnologie; ab 2005: MALISStudium in Köln
Laufbeginn: 1982; Beginn der Ultra-Langläufe: 1986
Persönliche Bestzeiten:
3.000 m Bahn: 10:09 min Münster-Hiltrup 13.06.1988
5.000 m Bahn: 16:48 min Lage-Detmold 30.06.1988
10.000 m Bahn: 35:26 min Hamm 3.08.1985
10 km Straße: 35:25 min Ahlen 17.06.1990
15 km Straße: 54:25 min 20.02.1988
Stundenlauf: 16:577 km Melle 18.05.1988
Halbmarathon: 1:23:19 Stdn Duhnen 4.09.1994
25 km Straße: 1:31:35 Stdn Münster-Handorf24.09.1988
Marathon: 2:38:23 Stunden Duisburg 26.09.1987
100 km Straße: 7:15:05 Stunden Unna-Lunem 30.09.1989
24-Stunden-Laaf: 261,029 km Elze 17./18.08.1990
Bisher ca. 350 Wettkämpfe weltweit; darunter 105 Marathons und insgesamt ca. 180 Marathons und Ultramarathons, u.a. Teilnahme an 7 Deutschen Marathon-Meisterschaften – 11 X 100 km-Läufe, u.a. Teilnahme an 7 Deutschen 100-km-Meisterschaften, dabei 2 x 11. Gesamtplatz; 1 x 2. M 50 imd 1 x 4. M 50;
Teilnahme an der 1. inoffiziellen Weltmeisterschaft in Torhoult/ Belgien ( 39. Gesamtplatz), amtierender Kreisrekordhalter einzeln und mit der Mannschaft im 100-km-Lauf (mit Dieter Körte und Dr. Wulf Lange ) vom ESV Münster
6 x Teilnahme an 24-Stundenläufen, dabei 3 x Deutscher Gesamtmeister im 24-Stundenlauf (in Mörlenbach, Elze und Köhl);
Weltrekord im 24-Stundenlauf der Männer ab M50; bei der 1. inoffiziellen Weltmeisterschaft in Mil1»n Keynes /England
8. Einzelplatz und Sieger mit der deutschen Mannschaft ( mit Helmut Schicke und Hans-Martin Erdmann); bei der l. IAU-Europameisterschaft in Apeldoom/ Niederlande – Vizeweltmeister in der Einzelwertung und Sieger mit der deutschen Mannschaft (mit Helmut Schicke und Valerie Klement).