Dass es sogar für eine Zeit unter 44 Sekunde reichte, kann als schöne Überraschung gewertet werden.
Swiss Athletics – News – Frauen-Sprintstaffel läuft in Lausanne Schweizer Rekord
Bei Athletissima Lausanne ging aus Schweizer Sicht schon im Vorprogramm die Post ab: Die Frauenstaffel stellte in 43,90 Sekunden einen Schweizer Rekord auf und erfüllte die WM-Limite. Amaru Schenkel lief in 10,29 Sekunden eine Schweizer Saisonbestzeit über 100 m.
Das Lausanner Publikum hatte am Donnerstagabend schon früh Grund zur Freude: Mujinga Kambundji (ST Bern), Jacqueline Gasser (BTV Chur), Clélia Reuse (CABV Martigny) und Lea Sprunger (COVA Nyon) nutzten die günstige Ausgangslage vor heimischem Publikum und liefen die Bahnrunde so schnell wie noch nie eine Schweizer 4×100-m-Frauenstaffel. In 43,90 Sekunden löschten sie nicht nur den Schweizer Rekord aus dem Jahr 1979 aus (44,31), sie unterboten zugleich die Limite für die WM in Daegu (SKor/27. August – 4. September) und sorgten damit für eine Premiere.
Ziel der vier schnellen Frauen, die vor zwölf Tagen an der Team-EM in Izmir (Tür) 44,50 Sekunden gelaufen waren, war der Schweizer Rekord. Dass es sogar für eine Zeit unter 44 Sekunde reichte, kann als schöne Überraschung gewertet werden.
Jung und schnell
Die unerwartet starke Zeit ist für Swiss Athletics auch deshalb sehr erfreulich, weil die vier Läuferinnen allesamt noch sehr jung sind. Clélia Reuse ist mit Jahrgang 1988 die älteste Athletin im Team, das hinter Deutschland (43,35) auf Platz 2 lief. Gasser und Sprunger werden die Schweiz in 14 Tagen an der U23-EM in Ostrava (Tsch) vertreten, Kambundji wird eine Woche später an der U20-EM teilnehmen.
An der Heim-Europameisterschaft 2014 im Zürcher Letzigrund möchte der nationale Verband mit vier Staffeln (4×100 m und 4×400 m, Frauen und Männer) dabei sein. Im Wissen, dass die Begeisterung des Publikums für Staffelrennen immer besonders gross ist, wie sich in Lausanne wieder einmal zeigte.
Topzeit für Amaru Schenkel
Wenige Minuten vor dem glanzvollen Auftritt der Frauenstaffel sorgte der Sprinter Amaru Schenkel (LC Zürich) für einen weiteren Höhepunkt. Er gewann den B-Lauf über 100 m in starken 10,29 Sekunden. Schenkel verbesserte seine persönliche Bestzeit um 11 Hundertstel und die Schweizer Saisonbestzeit von Cédric Nabe (Stade Genève) um einen Hundertstel. Die WM-B-Limite (10,25) verfehlte er knapp. „Die Limite wäre dringelegen. Auf den letzten Metern habe ich es aber vergeigt“, bedauerte Schenkel. Trotzdem kann sich der Zürcher auf die WM freuen, hat er doch über 200 m die A-Limite erfüllt (persönliche Saisonbestzeit 20,53).
Kambundji unterbietet Universiade-Limite
In den 100-m-Vorläufen der Frauen verbesserte Mujinga Kambundji (ST Bern) ihre eigene Schweizer Saisonbestzeit auf 11,69 Sekunden (zuvor 11,76), womit sie die Limite für die Universiade im August in Shenzhen (China) um eine Hundertstel unterbot. Sie wurde in der zweiten Serie Fünfte. In der ersten Serie war Jacqueline Gasser (BTV Chur) sogar 11,67 gelaufen. Sie profitierte dabei aber von zu viel Rückenwind (2,1 m/s).
Zu einem Auftritt auf der grossen Bühne kamen auch 15 Mittelstreckenläuferinnen und 17 Mittelstreckenläufer, die sich via Swiss Athletics Cross Cup für die 1500-m-Rennen im Vorprogramm von Athletissima qualifiziert hatten. Als Sieger durften sich hier Lea Laib (4:44,96 Minuten) und Pascal Ungersböck (4:06,03 Minuten) feiern lassen.
Link zur Athletissima (mit allen Resultaten)
EN