Senioren-WM in Sacramento/USA – Wiedersehen mit Olympioniken – Karl-Heinz Flucke

Bei den am Mittwoch (6. Juli) beginnenden Senioren-Weltmeisterschaften wird es spannende Begegnungen mit vielen ehemaligen Olympiateilnehmern geben, die in verschiedenen Disziplinen an den Start gehen werden. Insgesamt werden über 4.800 Athletinnen und Athleten aus 93 Ländern erwartet. Der älteste Teilnehmer ist Man Kaur, ein Sprinter (M95) aus Indien. 

Mit Ed Burke (M70) trifft man den dreimaligen Olympiateilnehmer und Fahnenträger der US-Mannschaft, der 1984 in Los Angeles bereits mit dabei war. Bei dieser Meisterschaft hat er im Hammerwurf, Gewichtswurf und Werfermehrkampf gemeldet.

Die südafrikanische Langstreckenläuferin Zola Budd (W45), die zeitweise auch für Großbritannien startete, und seit ihrer Heirat als Zola Pieterse bekannt ist, wird im 5.000 Meter-Lauf und beim Crosslauf starten.

Willie Banks kehrt zurück

Mit Jearl Miles-Clark (W40) geht eine zweimalige Olympiasiegerin an den Start. Ihre Spezialstrecken waren früher 400 und 800 Meter, in denen sie in Einzelrennen nicht die erwarteten Lorbeeren ernten konnte. Sie gewann 1996 und 2000 dafür jeweils mit der US-Mannschaft in der 4x 400-Meter-Staffel die ersehnte Medaille.

Zur Stätte seines größten Erfolges wird der 55-jährige Willie Banks zurückkehren. Am 16. Juni 1985 sprang er die frühere Weltrekord-Weite von 17,97 Metern. Ein Duell wie vor sechs Jahren in San Sebastian (Spanien) mit unserem deutschen Teilnehmer Wolfgang Knabe (M50) wird es aufgrund der unterschiedlichen Startklassen nicht geben. Dafür hat sich Willie Banks auch noch vorgenommen, den Weitsprung und Hochsprung zu gewinnen.

Wolfgang Knabe gegen Al Joyner

Wolfgang Knabe (M50) wird gegen den Olympiasieger von 1984 in Los Angeles, Al Joyner, antreten. Dieser 51-Jährige war der erste Dreisprung-Olympiasieger aus den USA seit 80 Jahren, seine Bestleistung erzielte er 1987 mit 17,53 Metern. Wolfgang Knabes Bestleistung aus dem Jahre 1988 liegt bei 17,31 Metern.

Ein weiterer Top-Stabhochspringer der Siebziger Jahre ist der Schwede Hans Lagerquist. Er wurde bei den 10. Europameisterschaften vom 10. bis 15. August 1971 in Schweden mit 5,25 Metern Vierter in seiner Spezialdisziplin.

Indischer Preisträger

Zu den Top-Leichtathleten der Siebziger Jahre zählte auch Mohinder Gill. Der Inder wurde 1970 als 13. Preisträger der Leichtathletik in seinem Land mit dem Arjuna Award ausgezeichnet. Dies ist ein indischer Nationalpreis, der Sportlern für ihre herausragende Leistung im nationalen Sport seit 1961 von der indischen Regierung verliehen wird. Neben einer Bronzestatue des Mahabharata-Helden Arjuna gab es noch ein Preisgeld von 300.000 Rupien. Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften wird Mohinder Gill (M55) im Kugelstoßen und Diskuswurf antreten.

Im Langstreckenbereich finden wir in den Startlisten Duncan Macdonald (M60), einen früheren US-Rekordhalter im 5.000 Meter-Lauf, der bereits drei Mal den Honolulu-Marathon gewann und zu seiner besten Zeit 1980 nach 2:16:55 Stunden im Ziel war. In diesem Jahr hat er aber nur über die Mittelstrecken (800 m und 1.500 m) gemeldet.

Mehr als 6.500 Volunteers werden dafür sorgen, dass die Athletinnen und Athleten beste Bedingungen für diese Wettkämpfe haben.

WM-News:
Nr. 01 (05.07.2011; pdf)