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14
07
2011

Eine Erfolgsgeschichte bilden weiterhin die Firmenläufe, die gerade im Juni besonders zahlreich stattfanden. Zuwächse von 60% waren keine Besonderheit

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt-Newsletter vom Juni 2011 – Bei Zehnern ist das Bild sehr gemischt – Erfolgsgeschichte der Firmenläufe – 5. Ausgabe des „Startgeldspiegel“

By GRR 0

Im Mittelpunkt des vergangenen Newsletters stand die Halbjahresbilanz für die Marathonläufe. Der Juni ist der Monat, in dem die Läuferinnen und Läufer die kürzeren Laufstrecken bevorzugen. So hat sich auch diesmal die Rangliste bei den Zehnern, in den vergangenen Wochen gut gefüllt. Aber auch die noch kürzeren Distanzen werden häufig gelaufen. Und vor allem ist der Juni der Monat der großen Firmenläufe.

Bei den Zehnern ist das Bild weiterhin sehr gemischt, bei vielen findet man zweistellige Zuwachsraten, bei manchen aber auch zweistellige Rückgänge. Zuletzt überwogen aber die Plusraten. Dabei dürfte allerdings eine Rolle gespielt haben, dass viele der im vergangenen Jahr Ende Juni, Anfang Juli ausgetragenen Events zum einen unter recht hohen Temperaturen litten, zum anderen unter der Konkurrenz durch die Fußballweltmeisterschaften in Südafrika.

Nun machten z.B. der Esslinger Zeitung Lauf und der Ludwigburger Citylauf die Rückgänge aus dem Vorjahr mehr als wett. Im jahr 2005 gab es in Deutschland, sofern meine Buchführung in diesem Bereich halbwegs vollständig ist, nur 35 Zehner mit über 1000 Finishern. Diese Zahl ist nun, zur Jahresmitte, mit 28 Veranstaltungen schon fast erreicht.

Erstmals über die 1.000er-Marke gerutscht sind der Zehner beim Dresdner Stadtlauf und der Ettlinger Altstadtlauf. Insgesamt gab es in den Monaten Januar bis Juni bei den Zehnern ein Plus bei den Finisherzahlen um gut 7%. Der Rückgang im Jahr 2010 war demnach wohl ein Betriebsunfall, für den zahlreiche Faktoren verantwortlich zeichneten. Die auf längere Sicht beobachtete Aufwärtstendenz scheint sich fortzusetzen.

Eine Erfolgsgeschichte bilden weiterhin die Firmenläufe, die gerade im Juni besonders zahlreich stattfanden. Zuwächse von 60% waren keine Besonderheit (Firmenlauf Leipzig, B2RUN Hannover). Der erstmals ausgetragenen Essener Firmenlauf kam auf Anhieb auf 3500 Finisher. Bisher kamen in diesem Jahr bei den in der Datenbank erfassten Events rund 57.000 Läuferinnen und Läufer ins Ziel, jene Firmenläufe nicht mitgerechnet, die mehr oder weniger erfolgreich in traditionelle Läufe integriert wurden.

Wenn man bedenkt, dass die größte in der Datenbank erfasste Veranstaltung dieser Art noch aussteht, der Münchner B2RUN mit gut 20.000 Finisher, so ist der Vorjahresstand jetzt schon nicht mehr fern; aufs ganze Jahr gesehen dürfte das Plus beachtlich sein. Zu berücksichtigen ist dabei, dass erstens in der Datenbank bei weitem nicht alle größeren Läufe erfasst werden können (sonst wären meine Ergebnisse zu sehr durch die Firmenläufe beeinflusst, und dass zweitens einige sehr große Events insbesondere mangels Zeitmessung, aber auch aus anderen Gründen in der Datenbank fehlen.

Etwas erinnern mich die Firmenläufe an das Aufkommen der Volksläufe in den siebziger Jahren. Letztere waren auch von den „richtigen Leichtathleten" eher belächelt worden. Mit der Zeit verschwand aber die Trennung von Volkslauf und Straßenlauf völlig und der Straßenlauf trat seinen Siegszug an.

Die Firmenläufe warten nun – auch dank ausgeklügelter Marketingstrategien – mit Teilnehmerzahlen auf, von denen die Volkslaufbewegung damals nur hätte träumen können. Die große Frage ist, ob es sich hier um eine Modeerscheinung handelt, oder ob hier neue Läuferinnen und Läufer an den Laufsport herangeführt werden, die nach und nach auch an anderen Laufveranstaltungen teilnehmen und auch längere Distanzen laufen. Gut täte es den Straßenläufen, wenn man den Kreis der Laufbegeisterten erweitern könnte.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Für viele Veranstalter hat sich der „Startgeldspiegel" inzwischen als ein wichtiger Helfer bei der Planung ihrer Veranstaltung für das nächste Jahr erwiesen. Derzeit arbeite ich an seiner fünften Ausgabe. Geplant ist, dass er in den ersten Augusttagen fertig wird – vorher geht es erst mal in den Urlaub – und dann auch bestellt werden kann. Er kann auch wieder in gedruckter Form (hier soll der Preis unverändert 20 € betragen), aber diesmal auch als PDF bestellt werden (16 € gegen Vorkasse). Aber dazu wird Ihnen noch eine gesonderte Information zugehen

 

Dr. Roland Döhrn

 

Laufmarkt

author: GRR

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