Bergläufe – „Narrisch steil“ -Karwendellauf mit Start in Mittenwald und Ziel an der deutsch-österreichischen Grenze – Wilfried Raatz berichtet

Wir stellen Ihnen auf German Road Races (GRR) in einer Serie  eine Auswahl von klassischen Bergläufen vor, die der Berglaufspezialist und Journalist  Wilfried Raatz in seinem Buch "BERGLAUF Journal" zusammen getragen hat. Das "BERGLAUF Journal" ist selbst schon ein Klassiker, es erschien in diesem Jahr im 21. Jahr.

Abenteuer und außergewöhnliche Herausforderungen in schwierigem Terrain und atemberaubende Kulisse sind die Reizworte beim Berglauf. Landschaftsläufe mit Marathonüberlängen, Ein- oder Mehrtagestouren, alleine oder im Team auf schmalen Alpenpfaden sind der Trend der Zeit.

 

Bergläufe bei GRR

 

Der Karwendellauf ist längst eine feste Größe in der Berglauf-Szene, wenngleich hoch ambitionierten Plänen der finanzielle Hintergrund fehlt. Dennoch haben zahlreiche Cracks der Szene in Mittenwald ihre Visitenkarte abgegeben. Elf Kilometer extrem steiler Aufstieg, an der Spitze prominente Sieger, zumeist Kaiserwetter!

„Narrisch steil" nennt Veranstalter Kurt König den außergewöhnlichen Berglauf direkt an der deutsch-österreichischen Grenze, die bekannte Skiabfahrt in natürlich umgekehrte Richtung, zumeist durch hochalpines, sensibles Naturschutzgebiet, hinauf. Und spektakulär. Weil es dazu noch durch eine 450 m lange Tunnelröhre geht, bevor im zumeist gleißenden Sonnenlicht der Schlusskilometer in Angriff genommen werden kann.

Der weltbeste Gipfelstürmer Jonathan Wyatt hält mit 59:10 Minuten natürlich auch hier den Streckenrekord. Fehlt „Jono", dann rücken andere wie Timo Zeiler ins Blickfeld, der seit 2007 dreimal die Konkurrenz in Schach halten konnte.  

Touristenbevölkerte Fußgängerzone, geteer­te und später geschotterte breite Naturstraßen, einsame Bergpfade und robuste Geröllfelder – Abwechslung total beim Karwendellauf. Und das Kontrastprogramm geht weiter, Organisator Kurt König liefert es mit Pasta zum Abwinken und Freibier im Ziel. Das frühere Berglaufass weiß Mittenwalds Bürgermeister hinter sich, und das kann für eine ambitionierte Organisation nur förderlich sein.

Beim kleinen Jubiläum 2010 dann allerdings das böse Erwachen, anstelle des Traditionskurses musste nach lang anhaltenden Regen- und Schneeschauern die „Schlechtwettervariante" auf den Kranzberg gelaufen werden: 9,5 km Länge mit eher sanften Anstiegen und nur 500 Höhenmetern.

Der Südtiroler Gerd Frick gewann die Softvariante in 42:44 Minuten vor Helmut Schiessl (43:05), Hannes Rungger (43:21) und Korbinian Schönberger (43:25), bei den Frauen Kerstin Straub (52:50) vor Ellen Clemens (54:07) und Barbara Häsch (55:23).   

Wilfried Raatz

 

Veranstaltungsdetails:

Strecke: 11,0 km, Höhendifferenz 1425 m, Start 9.50 Uhr

Organisation: Laufclub Mittenwald, 82481 Mittenwald

Kontakt/ Infos: kurt.koenig@gmx.net, www.laufclub-mittenwald.de

 

Entnommen aus: Berglauf-Journal 2011, wus-media/ www.berglauf.info

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