2008 Olympic Games Beijing, China August 8-24, 2008 Photo: Victah Sailer@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Gabius und Sussmann gewinnen deutsche Titel – Deutsche Meisterschaften in Kassel
Arne Gabius wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel seiner Favoritenrolle gerecht. Der Läufer des LAV Asics Tübingen gewann die 5.000 m in 13:58,87 Minuten und erzielte die einzige Zeit unter 14 Minuten. Zweiter wurde Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) in 14:02,08 vor Julian Flügel (14:03,50). Musa Roba-Kinkal (SC Gelnhausen), der vor der entscheidenden Tempoverschärfung von Arne Gabius im Schlussabschnitt eine zeitlang die Pace an der Spitze bestimmt hatte, wurde Vierter mit 14:04,28.
„Eigentlich hatte ich eine andere Taktik. Ich wollte in den letzten vier Runden Druck machen. Aber ich habe zwischendurch gemerkt, als ich mal kurz angezogen habe, dass ich nicht so frisch bin. Die vergangenen Rennen haben Kraft gekostet. So habe ich mich auf meinen Endspurt verlassen. Das hat gut geklappt. Ich wäre gerne unter 13:50 Minuten gelaufen“, sagte Arne Gabius, der zum fünften Mal Deutscher Meister wurde, der WM-Norm in dieser Saison allerdings noch hinterher läuft. Der von Dieter Baumann trainierte Athlet hofft aber, dass er noch eine Chance bekommt, sich für die Titelkämpfe in Daegu zu qualifizieren.
Bei den Frauen standen am Sonntag in Kassel die 3.000 m Hindernis auf dem Programm. Hier setzte sich Jana Sussmann (LG Nordheide) souverän in 10:05,64 Minuten vor Verena Dreier (SG Wenden/10:14,33) und Friederike Feil (LG Olympia Dortmund/10:22,13) durch.
Ein erfreuliches Comeback bei den Deutschen Meisterschaften lief Antje Möldner (SC Potsdam). 2009 hatte sich die Läuferin in der internationalen Spitze über 3.000 m Hindernis etabliert und bei der WM in Berlin einen beachtlichen neunten Rang erreicht. Doch eine schwere Krankheit warf die Potsdamerin danach weit zurück. Jetzt lief sie in Kassel auf Rang vier in 10:28,74.
Vier Entscheidungen gab es am Sonntag über die Mittelstrecken in Kassel. Nachdem Robin Schembera (Bayer Leverkusen) im 800-m-Finale verletzungsbedingt fehlte, wurde Sören Ludolph (LG Braunschweig) in 1:50,42 Minuten Deutscher Meister vor Timo Benitz (TG Stockach/1:50,69) und Sebastian Keiner (Erfurter LAC/1:50,70).
Meist sind Meisterschaftsrennen von Taktik geprägt und daher eher langsam – so auch in Kassel. Doch die 1.500 m der Männer waren in dieser Hinsicht noch extremer als üblich. Die Siegzeit von Carsten Schlangen (LG Nord Berlin), der nach 3:57,94 Minuten im Ziel war, ist international gesehen eigentlich eine „Frauenzeit“. Der Berliner gewann im Endspurt vor Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg/3:58,37) und Jonas Hamm (LG Braunschweig/3:58,88) und erklärte danach: „Es war verrückt. Es war zwar ein Meisterschaftsrennen, aber das so langsam gelaufen wird, das habe ich noch nicht erlebt.“
Über 800 m der Frauen gewann Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund) in 2:06,67 Minuten vor Annett Horna (Bayer Leverkusen/2:06,86) und Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München/2:06,91) den Titel.
Souverän setzte sich im 1.500-m-Finale Corinna Harrer durch. Die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg war nach 4:10,47 Minuten vor Elina Sujew (SC Potsdam/4:16,21) und Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth/4:17,25) im Ziel.
Auch nach den Deutschen Meisterschaften hat kein einziger deutscher Mittel- und Langstreckler auf der Bahn eine A-Norm für die WM erreicht. Die einzige, die diesen Richtwert deutlich unterbot, ist Marathonläuferin Irina Mikitenko (SC Gelnhausen), die aber nicht bei der WM laufen wird.
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