Vorstellung des Leitfadens in Berlin ©BMI/Hans-Joachim M. Rickel
BMI – Bergner stellt Leitfaden zu „Hospitality und Strafrecht“ im Sport vor
Die Einladung von Geschäftspartnern und Amtsträgern durch Unternehmen zu Sport- und
Kulturveranstaltungen ist gängige Praxis. Und dennoch bestehen Unsicherheiten: Darf ich die Tickets
annehmen? Setze ich mich dem Vorwurf der Korruption aus?
Nun hat die Sponsorenvereinigung S20 gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium und dem DOSB einen Leitfaden "Hospitality und Strafrecht" vorgestellt, der Antworten auf diese Fragen gibt. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern, Dr. Christoph Bergner, lobte den Leitfaden als "Beitrag für mehr Rechtssicherheit in der Praxis".
Bei der Pressekonferenz in der Ehrenloge im Berliner Olympiastadion am 25. Juli betonte Bergner die
Bedeutung von Hospitality-Maßnahmen für die Sportförderung. Der Wegfall dieses Engagements von
Sponsoren würde fatale Auswirkungen für den Sport haben, handelte es sich hierbei doch um einen Bereich mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung und integrativer Kraft. Dass erschwingliche Tickets für Spiele im freiverkäuflichen Markt angeboten werden könnten, sei auch der Quersubventionierung durch den Verkauf von Hospitality-Plätzen zu verdanken. Langfristig könne der Rückzug von Sponsoren in diesem Bereich auch Auswirkungen auf den Erhalt von Spielstätten und die Finanzierung der Vereine haben.
"Mit dem Leitfaden wollen wir Leitplanken setzen, die den einladenden Unternehmen mehr Sicherheit in der Entscheidung geben", sagte Bergner vor der Presse. Ziel des Leitfadens sei es, praxistaugliche Handlungsempfehlungen zu geben.
Im Oktober 2008 hatte der Bundesgerichtshof in seinem Urteil über den ehemaligen Vorsitzenden der EnBW AG, der zum Weihnachtsfest Gutscheine für Freikarten zu Spielen der Fußball-WM 2006 verschenkt hatte, zwar einen Freispruch für den Angeklagten ausgesprochen. Das Urteil hinterließ jedoch Grauzonen und führte zur Verunsicherung auf Unternehmensseite. "Der Sport ist aber auf die Förderung durch die Wirtschaft elementar angewiesen", so Hans-Peter Krämer, Vizepräsident des DOSB.
Das würde im übrigen nicht nur die großen, sondern auch die kleinen und mittleren Vereine im gesamten Breitensport betreffen.
Im Februar 2009 haben Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport die "Initiative Sportstandort Deutschland" gegründet. Unter dem Leitmotiv "Interessen bündeln, Probleme erkennen, gemeinsam Lösungen erarbeitern" verstehen sich die Partner der Initiative als Gremium, um den regelmäßigen Meinungsaustausch zu aktuellen Problemfeldern zu fördern und Perspektiven für den Sportstandort Deutschland zu entwickeln.
Der Leitfaden "Hospitality und Strafrecht" wurde im Rahmen der Initiative erarbeitet.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2011/07/S20_Leitfaden.html
Link:
—————————————————————————————————-
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/ExterneLinks/DE/Kurzmeldungen/2011/S20.html
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/ExterneLinks/DE/Themen/Sport/www_dosb_de.html
Bundesministerium des Innern
https://www.bmi.bund.de
EN