Standortkommandeur der Bundeswehr in Berlin, Brigadegeneral Peter Braunstein ©Engler
Bundeswehr als Partner des Sports – Standortkommandeur der Bundeswehr in Berlin, Brigadegeneral Peter Braunstein, über Sportförderung und Zusammenarbeit mit dem LSB –
Die Bundeswehr ist einer der größten Förderer des Hochleistungssports in Deutschland. Haben die Reformen in der Bundeswehr Auswirkungen auf die Sportförderung?
Grundsätzlich wird es nach unserer Kenntnis keine Veränderung in der Spitzensportförderung der Bundeswehr geben, die eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Auch die Sportfördergruppen sollen bestehen bleiben. Ebenso soll die Anzahl der Förderplätze für Hochleistungssportler bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London erhalten bleiben. Die Standorte der Sportfördergruppen wurden schon in der zurückliegenden Zeit reduziert. Aber Konzentration heißt auch hier Optimierung. Insgesamt stellt die Bundeswehr pro Jahr rund 30 Millionen Euro als Spitzensportförderung zur Verfügung. Das Geld ist gut investiert. Denn nicht zuletzt sind erfolgreiche Spitzensportler zugleich Werbefaktor und Aushängeschild für die Bundeswehr.
Die Wehrpflicht wird umgestellt auf einen Freiwilligendienst. Ändert sich damit etwas an der Sportausbildung in der Bundeswehr?
Nein. Die Soldaten sportlich fitzuhalten ist Dienstauftrag und -alltag in der Bundeswehr, unabhängig von einer Reform. Es wird weiterhin beim Dienstsport der Bundeswehr unter Leitung unserer Übungsleiter und Sportlehrer Bundeswehr-Truppe darum gehen, dass die Soldaten zielgerichtet ihre Fitness trainieren, ihre physischen und psychischen Grenzen erkennen und ausloten, um den Belastungen des Einsatzes gerecht zu werden. Grundlage ist der Dienstsport, der mindestens zweimal 90 Minuten pro Woche stattfindet. Jeder Soldat und jede Soldatin hat einmal im Jahr den Basis-Fitness-Test zu absolvieren, der vor einem Jahr mit viel Erfolg eingeführt wurde. Aber nicht nur in Vorbereitung auf den Einsatz, auch im Einsatz und für die Rückkehrer ist körperliche Leistungsfähigkeit bedeutsam zum Stressabbau und zur Entlastung.
Welche sportlichen Höhepunkte gibt es in Ihrem Verantwortungsbereich?
Sehr viele. Zuerst nenne ich die Standortmeisterschaften. Außerdem führen wir Wettkämpfe und Turniere in beinahe fast allen Sportarten durch, unter anderem Fußball, Beachvolleyball, Triathlon, Skisport. Wir beteiligen uns auch erfolgreich an internationalen militärischen Wettkämpfen.
Sie haben die Initiative begrüßt, mit dem LSB einen Kooperationsvertrag abzuschließen. Wie kann die Zusammenarbeit aussehen?
Die Bundeswehr ist Partner für den Breitensport und für die Vereine. Deshalb ist die Kooperation bei Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Wettkämpfen möglich, indem wir Sportstätten der Julius-Leber-Kaserne sowie Organisations- und Regiepersonal bereitstellen. Außerdem können wir bei Aus- und Weiterbildung unserer Sportausbilder zusammenarbeiten. Und konkret: die Vorbereitung für den „Tag des Sports im Olympiapark" am 10. September, wo sich die Bundeswehr mit Angeboten präsentieren wird.
Wie halten Sie sich selbst fit?
Ich treibe sehr gern Sport. Früher war ich Leichtathlet, bin viel gelaufen, u. a. Halbmarathon. Ich fahre gern Fahrrad und habe erst kürzlich mit unseren Offizieren an einer 50-Kilometer-Tour rund um Berlin teilgenommen.
Haben Sie Zeit, Sportveranstaltungen zu besuchen?
Ich versuche es, gehe gern zu Leichtathletik- und Schwimmwettkämpfen, bei denen unsere Spitzensportler am Start sind. Am 28. September will ich beim Fairplay-Run im Olympiastadion dabei sein.
Interview: Angela Baufeld in SPORT IN BERLIN – Juli/August 2011
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