Champion Chip ©Rose
Untersuchung RFID (Chipzeitmessung) im Bereich Sport – Untersuchung von M. Mauthe im Rahmen einer Studienarbeit an der DHBW Stuttgart
Im heutigen Wettbewerb sind Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität entscheidende Faktoren für sportlichen Erfolg. Sportveranstaltungen spielen hier eine wichtige Rolle und sind mittlerweile zu einer bedeutenden und rasch wachsenden Sparte der gesamten Eventindustrie geworden.
Immer mehr Menschen besuchen eine Vielzahl an Sportveranstaltungen, um im steigenden Wettbewerb, die eigenen Erfolge messen zu können. Die zuverlässige und eindeutige Zeitmessung dieser Menschenmassen geschieht dabei mithilfe von Transpondern.
Der RFID-Transponder ist bereits seit über zehn Jahren in unserem täglichen Gebrauch. Jedes moderne Fahrzeug zum Beispiel besitzt einen RFID-Transponder im Autoschlüssel. Die RFID-Technik (Radiofrequenz-Identifikation) wird heute in immer mehr Sportzeitmessungen und in immer mehr Sportarten eingesetzt. Dies reicht von modernen Zeiterfassungsgeräten bis hin zur Skipass-Karte oder den Fußballtickets 2006. Der kontaktlose Transponder ist das Standardmedium für Anwendungen im Bereich Zutrittskontrolle und Zeiterfassung. Sowohl die geringe Größe, als auch die kostengünstige Anschaffung bieten bei der neuen Technologie wesentliche Vorteile.
Die vorliegende Arbeit beleuchtet das Potenzial der RFID-Technologie im Bereich Sport. Dabei werden die Möglichkeiten, aber auch Fehlertendenzen der neuen Technologie aufgezeigt und diskutiert. Weiterhin werden verschiedene Hersteller der RFID-Transponder dargestellt und die einzelnen Bauformen gegenübergestellt. Schwerpunkt der Arbeit liegt in der empirischen Untersuchung von Laufveranstaltungen. Hierbei werden die Veranstalter mit Fragen zu Einsatz, Kosten und Probleme der RFID-Technologie konfrontiert. Im Vordergrund steht dabei auch die Entwicklung von Zeiterfassungssystemen bei Laufevents. Ein weiterer Aspekt ist die Verarbeitung der Zeitmessdaten und die Anbindung an die Informationstechnik. Mit dieser Arbeit wird die zukünftige und erfolgversprechende RFID-Technologie im Einsatz der Ausdauersportarten analysiert.
Stand der Untersuchung
Die Analyse hat gezeigt, dass die RFID-Technologie eine sehr erfolgversprechende Zukunft im Bereich Ausdauersportarten besitzt. Ausschlaggebend hierfür ist die Betrachtung der Entwicklung von Zeiterfassungssystemen bei Laufevents und die Befragung der Laufveranstalter. Weiterhin gibt es immer mehr Hersteller von RFID-Zeitmesssystemen, die vermehrt im europäischen Raum in Erscheinung treten. Die Fehleranfälligkeit solcher Systeme ist, laut Ergebnis der Laufveranstalter-Befragung, als gering einzustufen. Hinzukommt, dass das Angriffspotenzial auf Sportveranstaltungen und den damit verbundenen Zeitmesssystemen eher gering ist.
Erfahrungen aus der Untersuchung
Eine große Herausforderung der Arbeit, war die Betrachtung der einzelnen Bauformen von Transpondern, sowie die Anbindung an IT-Systeme. Die Suche nach qualitativen Quellen und die Überprüfung der Richtigkeit dieser Quellen gestaltete die Umsetzung als zeitintensiver und komplexer als gedacht. Weiterhin konnten mir viele Hersteller aufgrund der Verschwiegenheit von Betriebsgeheimnissen, keine Auskunft über die Funktionsweise und Verarbeitung ihrer RFID-Systeme geben. Die Resonanz der Laufveranstalter-Befragung war dagegen sehr positiv. Einige der Laufveranstalter gaben sehr ausführliche und hilfreiche Antworten, sodass eine genaue und realitätsnahe Betrachtung von RFID-Transpondern bei Laufveranstaltungen möglich war.
Allerdings ist die Anzahl an Veranstaltern relativ gering und fast nur auf GRR-Mitglieder beschränkt, sodass die Repräsentativität nicht sehr hoch ist. Weiterhin konnte der zukünftige Einsatz der verschiedenen Transponderbauformen nicht eindeutig analysiert werden. Hierbei ist nicht eindeutig, ob die Einweg-Transponder oder die wiederverwendbaren Transponder Einzug in den Laufmarkt halten. Sicher ist, dass die Laufveranstalter auch den Umweltaspekt bei der Ausführung von Laufevents beachten.
Aspekte der weiteren Entwicklung
Die Befragung der Laufveranstalter hat gezeigt, dass eine Reihe von Fragestellungen im Bereich des Kosten- und Nutzenaspekts von RFID-Messmethoden existieren, sodass hier eine genauere Betrachtung auf lange Sicht hilfreich wäre. Interessant wäre die Analyse von kleinen Laufveranstaltungen mit einer kleinen Teilnehmeranzahl (weniger als 2000). Dadurch kann festgestellt werden, ob sich hier der Einsatz von RFID auch noch lohnt. Weiterhin ist die Entwicklung von Zeiterfassungssystemen bei Laufevents in den nächsten Jahren zu beobachten, sodass eine genaue Aussage über den Einsatz des Transpondertyps gemacht werden kann. Ist der Umweltaspekt von großer Bedeutung, sodass die Tendenz in Richtung wiederverwendbare Transponder geht oder überwiegen die Vorteile von Einweg-Transpondern?
Der Beitrag ist von Mandy Mauthe im Rahmen einer Studienarbeit der Fakutät Technik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart (Cooperative State University Stuttgart), Fachrichtung Informationstechnik, entstanden.
Die komplette Untersuchung kann von folgendem Link als PDF herunter geladen werden:
www.walkingonline.de/studienarbeit_Mandy_Mauthe_RFID.pdf
vr