Blog
04
09
2011

2011 IAAF World Outdoor Championships Daegu, South Korea August 27-September 5, 2011 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Usain Bolt, weit weg – Jörg Wenig im Tagesspiegel

By admin 0

Usain Bolt ist wieder da: Am vergangenen Sonntag sorgte er mit seinem 100-Meter-Fehlstart für die größte Sensationsmeldung der internationalen Leichtathletik seit der Doping-Disqualifikation des 100-Meter-Olympiasiegers Ben Johnson (Kanada) bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul.

Am Samstag bot der der Jamaikaner nun endlich die Show, auf welche die Zuschauer über 100 Meter vergeblich gewartet hatten. Bolt verteidigte überzeugend seinen 200-Meter-WM-Titel, den er vor zwei Jahren in Berlin in der nach wie vor aktuellen Weltrekordzeit von 19,19 Sekunden gewonnen hatte.

In Daegu stürmte der 25-Jährige in 19,40 Sekunden vor Walter Dix (USA/19,70) und Christophe Lemaitre ins Ziel.

Während der Franzose in 19,80 Sekunden einen nationalen Rekord aufstellte, schaute das Stadion nur auf Bolt. Seine 19,40 Sekunden bedeuten Jahresweltbestzeit und sind das viertschnellste 200-Meter-Ergebnis aller Zeiten. Nur Bolt und Michael Johnson (USA/19,32) beim Olympiasieg 1996 waren schneller.

Bolt präsentierte sich vor dem Endlauf so wie ihn die Zuschauer kennen. Er machte seine Faxen, nickte optimistisch mit dem Kopf in die Kamera und biss die Zähne zusammen. Alles war wie vor dem 100-Meter-Finale – bis auf den Start natürlich. „Ich habe einen Fehler gemacht“, sagte Bolt bezüglich seines 100-Meter-Blackouts. „Ich sage auch nicht, dass die Fehlstartregel jetzt geändert werden sollte.“

Über 200 Meter ging Bolt kein Risiko ein. Als Letzter der acht Finalisten kam er aus dem Block. Doch den frühen Rückstand hatte Bolt schnell aufgeholt. Schon ausgangs der Kurve lag er in Führung, und auf der Zielgeraden war der Jamaikaner nicht zu stoppen. „Ich bin eine gute Kurve gelaufen, aber nicht meine beste“, erklärte der dreimalige Olympiasieger. „Es war ein großes Rennen, ich habe alles gegeben und bin sehr zufrieden.“

Gemessen daran, dass Bolt in dieser Saison generell nicht so gut in Form ist wie noch vor zwei Jahren, ist seine Zeit außerordentlich gut. „Es war nicht so leicht für mich, auf Bahn drei zu laufen. Die Kurve ist enger, und der Fluss beim Laufen geht dadurch etwas verloren. Sonst bin ich meistens auf den Bahnen fünf oder sechs gelaufen, dort wäre ich heute noch etwas schneller gewesen.“

Am heutigen Sonntag können die Zuschauer Bolt noch einmal erleben. Dann startet er mit der 4-x-100-Meter-Staffel. „Ich freue mich auf das Rennen, wir haben ein gutes Team“, sagte er. Noch einmal soll Bolt im Mittelpunkt stehen. Der Wettbewerb ist der letzte der Titelkämpfe. Bolt wird sicher nicht als Startläufer antreten.

 

Jörg Wenig im Tagesspiegel, Sonntag, dem 4. September 2011

 

 

200 Metres – M   Final
03 September 2011 – 21:20 Wind: 0.8 m/s

 

Position Lane Bib Athlete Country Mark React
1 3 588 Usain Bolt JAM 19.40 (WL) 0.193
2 4 1073 Walter Dix USA 19.70 (SB) 0.161
3 6 413 Christophe Lemaitre FRA 19.80 (NR) 0.160
4 8 801 Jaysuma Saidy Ndure NOR 19.95 (SB) 0.164
5 5 585 Nickel Ashmeade JAM 20.29   0.136
6 2 198 Bruno de Barros BRA 20.31   0.158
7 1 1015 Rondel Sorrillo TRI 20.34   0.122
  7 813 Alonso Edward PAN DNF   0.188

 

author: admin

Comment
0

Leave a reply