Womersnrun Frankfurt
Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt-Newsletter vom September 2011 – Kurze Strecken sind die Gewinner – Treiber sind die Firmenläufe – Wachstumsfeld unter den kürzeren Laufstrecken sind die Frauenläufe
Ich komme erst Mitte Oktober dazu, den September-Newsletter zu schreiben, weil berufliche Verpflichtungen
mir keine Zeit ließen. Nun sind auch die ersten drei Oktober-Wochenenden vorbei, und meine Zwischenbilanz kommt schon einer Jahresbilanz sehr nahe. An den kommenden beiden Wochenenden finden zwar noch einige Großveranstaltungen statt, insbesondere steht der Franfurt-Marathon noch aus.
Aber an den grundlegenden Tendenzen werden die nichts ändern.
Fangen wir also mit der Jahresbilanz erster Teil an, und dies zweckmäßigerweise am unteren Ende der
Distanzen, also den kurzen Strecken.
Hier kommt in den kommenden Wochen nicht mehr so wahnsinnig viel dazu, es steht aber schon fest, und das habe ich ja auch schon mehrfach geschrieben, dass sie der eindeutige Gewinner im Laufmarkt sind. Die in meiner Datenbank erfassten Events kamen hier in diesem Jahr auf über 170 000 Finisher, vorbehaltlich der Tatsache, dass ich vielleicht noch den einen oder anderen Lauf nachträglich in meinen Datenbestand einpflege.
Im vergangen Jahr waren es am Ende der Saison gerade einmal 135 000 Finisher. Treiber sind hier die Firmenläufe, wobei ich inzwischen den Überblick verloren habe, wie viele Events dieses Typs es überhaupt gibt. Ich schätze mal, dass ich weniger als die Hälfte der Finisher in diesem Segment überhaupt erfasst habe, zumal zwei sehr große Events, den J.P.Morgan Run inFrankfurt (mangels Zeitnahme) und der Hamburger Firmenlauf (reine Teamwertung) ohnehin in der Bilanz fehlen.
Unter den Top-60 Veranstaltungen stehen derzeit 11 Firmenläufe. Grenzen des Wachstums sind bisher nicht auszumachen, wenn auch die ganz großen nur noch wenig wachsen.
Es mangelt nicht an Versuchen von Laufveranstaltern, auf diesen Zug aufzuspringen, indem sie im Rahmen ihrer Events Firmenläufe anbieten. Der Erfolg ist eher bescheiden, was zu dem Schluss führt,dass die Tatsache allein, dass man eine Firmenwertung einrichtet, nicht richtig hilft, sondern dass auch das Drumherum stimmen muss. Und das kann man im Rahmen eines größeren Laufevents wohl nicht ganz so einfach bieten.
Ein anderes Wachstumsfeld unter den kürzeren Laufstrecken sind die Frauenläufe. Der größte davon, der Berliner Frauenlauf, bevorzugt zwar die reguläre 10km-Distanz. Insbesondere die erfolgreiche Serie Reebok-Runnersworld bevorzugt mit 5 und 8 km ebenfalls kürzere Strecken; die Kölner Ausgabe des Event ist inzwischen mit einem Zuwachs von 45% gegenüber dem Vorjahr in den Top 50 angekommen.
In das generelle Bild, dass eher kürzere Strecken bevorzugt werden, passt auch sehr gut, dass über 10 km jetzt bereits der Vorjahresstand fast schon erreicht wird, und nicht mehr viel zum bisherigen Rekordergebnis
von 2009 fehlt.
Normale Witterung vorausgesetzt, werden die Silvesterläufe wohl für einen neuen Teilnehmerrekord sorgen. Noch vor sechs Jahren gab es in Deutschland, bei allerdings einer kleinen Dunkelziffer, in Deutschland gerade 35 Zehner mit mehr als 1000 Finishern. Im bisherigen Rekordjahr 2009 waren es schon 47, eine Zahl, die in diesem Jahr Mitte Oktober schon erreicht war, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch einige Traditionsläufe fehlen.
Da fällt die Prognose nicht schwer, dass 2011 wohl erstmals 100 Finisher nicht ausreichen werden, um in den Top-50 zu erscheinen. So weit ein erster Teil der Jahresbilanz.
Mehr im nächsten Newsletter sowie in „Laufmarkt 2011“.
Dr. Roland Döhrn