Sportmuseum Berlin: Das Zentrum für Laufsport-Geschichte

Die Geschichte des Laufsports wird seit Jahren mit einem besonderen Schwerpunkt im Sportmuseum Berlin dokumentiert. Das Museum, das auf dem erweiterten Gelände des Olympiastadions angesiedelt ist, wurde auf Initiative des Berlin-Marathon-Initiators Horst Milde 1994 zum AIMS Marathon-Museum of Running berufen.

AIMS ist die Association of International Marathons and Distance Races, der weltweit viele der bedeutendsten Straßenrennen angehören.

Seit 1994 erhält das AIMS Marathon-Museum of Running aus der ganzen Welt kontinuierlich Laufsport-Objekte aller Art und ist ein Magnet für zahlreiche Fachleute aus der Marathonwelt. Etwa 15.000 Zeitzeugnisse – von Trikots über Medaillen bis zu Laufschuhen, Plakaten, Urkunden, Preise oder auch Werbe- und Organisationsmaterial – wurden bisher gesammelt und füllen mit Bibliothek und Archiv inzwischen über 270 laufende Regalmeter des Museums.

Damit ist das AIMS Marathon-Museum of Running im Sportmuseum Berlin zu einem Zentrum für die Geschichte des Laufsports geworden.

Eine wesentliche Erweiterung des Bestandes – um genau 34 Regalmeter beziehungsweise rund 900 Kilo Gewicht – kam 2011 aus den USA per Schiff in Berlin an. Der Transport aus Atlanta (USA) wurde überwiegend von der AIMS finanziert. Einer der großen Stifter des Sportmuseums, David E. Martin aus Atlanta, der dem Sportmuseum Berlin bei seinen zahlreichen Besuchen in Berlin seit 2008 viele laufhistorische Objekte bereits überlassen hatte, schenkte nunmehr den größten Teil seiner Leichtathletik- und Marathon-Bibliothek dem Sportmuseum Berlin.

Der 72-jährige Professor für Gesundheitswissenschaften an der Georgia State University in Atlanta, der sich als Laufsport-Statistiker und Autor international einen  Namen gemacht hat, begründete mit allen seinen bisherigen Stiftungen die „David E. Martin Collection" im Sportmuseum Berlin.

Die in 31 Kartons verpackten rund 800 Bücher wurden mit einem Containerschiff aus Amerika nach Bremerhaven gebracht. Die „David E. Martin Collection" wurde inzwischen im Sportmuseum aufgestellt und kann von Interessenten nach telefonischer Anmeldung genutzt werden. Etliche der nun im Sportmuseum Berlin einsehbaren Zeitschriften sind entweder gar nicht in Europa greifbar oder nur in wenigen Jahrgängen vorhanden. Dazu gehören zum Beispiel die Boston Running News, Marathon and Beyond, der New England Runner, der New York Runner, die New York Running News, die AIMS-Newsletter und diverse Jahrbücher.

„Im Jahr 1985 verfassten Horst Milde und ich einen internationalen Aufruf zur Sammlung von Objekten über die Geschichte des Marathonlaufens. 26 Jahre später – das entspricht der Distanz des Marathonlaufes von 26 Meilen – stiftet Dave Martin seine umfangreichen Sammlungen. Dies ist in der Beziehung zwischen Berlin und den USA ein weiterer bemerkenswerter Höhepunkt und bisher einmalig in der deutsch-amerikanischen Sportgeschichte", erklärte Gerd Steins, der Präsident des „Forums für Sportgeschichte", dem Fördererverein des Sportmuseums Berlin.

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