Pokale über Pokale - zum Abtransport bereit. ©Horst Milde
„Das Exponat des Monats“ XV. – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – Ingo Sensburg, die Berliner Läuferlegende und seine Pokale – Horst Milde berichtet
Im Januar 2012 gab es ein Treffen der Berliner Läufer im "GoGärtchen", einer Gaststätte in Steglitz. Unter den Teilnehmern war auch Ingo Sensburg, eine Berliner Läuferlegende. Ingo Sensburg beherrschte fast zwei Jahrzehnte die Berliner Laufszene, von den 800 m bis zum Marathon, alles kam unter seine" langen Beine" – und meistens gewann er.
Eine kurze Zusammenfassung über ihn gibt es bei Wikipedia:
Ingo Sensburg (* 27. Januar 1949 in Berlin-Kreuzberg) ist ein ehemaliger deutscher Langstreckenläufer.
1970 wurde er in der Halle Deutscher Vizemeister über 1500 Meter. Seine größten Erfolge in der Halle hatte er dann über 3000 Meter: 1976 wurde er Hallen-Europameister über diese Distanz, und bei den Deutschen Meisterschaften wurde er dreimal Dritter (1975, 1976 und 1978) und einmal Zweiter (1979). Im Freien kam er bei Deutschen Meisterschaften zweimal aufs Treppchen: 1975 wurde er Vizemeister im Crosslauf und 1976 Dritter über 10.000 Meter.
Als Lokalmatador dominierte er den Berlin-Marathon in der Grunewald-Ära mit drei Siegen (1976, 1979 und 1980), eine Marke, die erst Haile Gebrselassie 2008 egalisierte, und später den Berliner Halbmarathon mit vier Siegen (1985–1988). 1976 gewann er den Essener Marathon "Rund um den Baldeneysee".
Ingo Sensburg ist verheiratet, Vater dreier Söhne und wohnt in Berlin-Mariendorf. Von Beruf ist er Schutzpolizist. Er startete für die Neuköllner Sportfreunde, den OSC Berlin, die LG Neukölln und die LG Süd Berlin. Insgesamt gewann er bisher rund 200 Berliner Meistertitel*
Persönliche Bestzeiten
1500 m: 3:42,8 min, 2. Juli 1977, Berlin
3000 m: 7:56,3 min, 9. Juni 1979, Berlin
5000 m: 13:32,98 min, 21. Mai 1976, Köln
10.000 m: 28:42,0 min, 11. September 1976, Lübeck
25-km-Straßenlauf: 1:15:16 h, 4. April 1981, Neumünster
Marathon: 2:16:48 h, 28. September 1980, Berlin*
* entnommen Wikipedia
Nach seinen eigenen Angaben gewann er 166 Berliner Meisterschaften über die verschiedensten Distanzen, eine unvorstellbare Anzahl an Meisterschaften für "Normalläufer". Sein größter Erfolg war sein überraschender Sieg bei der 7. Hallen-Europameisterschaft in München am 22. Februar 1976 über 3000 m in 8:01,6.
Unzählig sind seine Siege bei nationalen Straßen- und Crossläufen, bei Championaten im In- und Ausland, bei internationalen Polizei und Militärmeisterschaften und bei Seniorenmeisterschaften rund um die Welt.
Den Berlin-Marathon gewann er dreimal am 26. September 1976 in 2:23:08, am 30. September 1979 in 2:21:09 und den 7. Berlin-Marathon am 28. September 1980 mit seiner Bestzeit von 2:16:48. Die beiden ersten Berlin-Marathon lief er im Trikot der Neuköllner Sportfreunde, 1980 lief er für die LG Süd. Sein langjähriger Trainer war der legendäre Fred Behrnsen, ein Unikat in der Trainerszene.
Bis 2007 war Ingo Sensburg mit seinen drei Siegen der Champion des Berlin-Marathon, bis ihn Haile Gebrselassie am 28. September 2008 ihn mit seinem vierten Sieg ablöste.
Vom Läufertreffen fuhr ich Ingo Sensburg nach Hause in Mariendorf und fragte beiläufig nach seinen vielen Pokalen und Souvenirs seines Läuferlebens – und Ingo meinte treuherzig: "Meine Frau meckert über das viele Staubwischen"! Ich antwortete, daß ich da abhelfen könnte.
Fünf Umzugskisten voll war die "Ausbeute" mit über 70 Pokalen, unzähligen Medaillen, Urkunden, Souvenirs u.a.m. als ich Ingo Sensburgs "Läuferleben" eine Woche später abholte. Ingos Söhne sicherten sich vorher noch schnell einige Pokale, damit sie sich später an Vaters Erfolgskarriere erinnern können.
Ein besonderers "Präsent" für das Sportmuseum waren die PUMA-Hallenspikes mit denen Ingo Sensburg am 22. Februar 1976 Hallen-Europameister wurde. Die Schuhe sollten eigentlich schon "entsorgt" werden, jetzt werden sie einen Ehrenplatz im Sportmuseum Berlin zur Erinnerung an die Karriere von Ingo Sensburg erhalten.
Horst Milde
Wer dem Sportmuseum Berlin Exponate, Schenkungen und/oder Spenden überlassen will, der ist herzlich willkommen – jedes Exponat ist wichtig – hier sind die wichtigen Information zum Museum:
Sportmuseum Berlin-AlMS Marathon-Museum of Running,
Olympiapark Berlin,
Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin.
Telefon: (030) 3 05 83 00; (030) 3 05 83 90 (Bibliothek/Archiv);
(030) 3 05 83 50 (Fotosammlung).
E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de
www.sportmuseum-berlin.de
Weitergehende Informationen zum Sportmuseum Berlin
Allgemeine Informationen zum Sportmuseum Berlin
Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running
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Sportmuseum Berlin – Das fitteste Museum der Hauptstadt
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