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03
2012

2010 Vattenfall Berlin Half Marathon Berlin, Germany March 28, 2010 Photo: Victah Sailer@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

27.500 Läufer und ein Topfeld beim Berliner Halbmarathon am Sonntag

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Deutschlands erster großer internationaler Straßenlauf wird am Sonntag in Berlin gestartet: 27.500 Läufer haben sich für den BERLINER HALBMARATHON angemeldet. Damit ist ein Rekord bereits vor dem Start gefallen, denn nie zuvor hatte das größte und hochkarätigste nationale Rennen über die 21,0975-km-Distanz derart viele Teilnehmer.

Bei der 32. Auflage gibt es eine Premiere: Erstmals geht ein amtierender Weltmeister über die „halbe Distanz“ ins Rennen. Der Kenianer Wilson Kiprop, der eine Bestzeit von 59:39 Minuten aufweist, hat sicherlich gute Siegchancen, doch er trifft auf starke Konkurrenz.

Das Rennen hatte sich zwischen 2006 und 2009 unter den schnellsten Halbmarathonläufen der Welt etabliert. Dreimal gab es in dieser Zeit Ergebnisse von unter 60 Minuten. Patrick Makau (Kenia) schraubte den Streckenrekord dabei 2007 auf 58:56 Minuten. In den vergangenen beiden Jahren waren die Sieger etwas langsamer: Der Äthiopier Eshetu Wondimu siegte 2010 mit 60:16 Minuten, Kenias Geoffrey Kipsang war 2011 nach 60:38 im Ziel.

Wenn die Wetterbedingungen stimmen, könnte es am Sonntag wieder eine Zeit unter der für die internationalen Topathleten sehr prestigeträchtigen Stundenmarke geben. Am ehesten kommen für derartige Ergebnisse die Kenianer in Frage. Zehnmal blieben bisher Athleten in Berlin unter 60 Minuten – neun von ihnen kamen aus Kenia.

Wilson Kiprop ist natürlich einer, dem zuzutrauen ist, auf der sehr schnellen Berliner Strecke unter der Stundenmarke zu bleiben. Nachdem er im vergangenen Sommer Pech hatte, weil ihn eine Verletzung daran hinderte, bei den Weltmeisterschaften über 10.000 m für Kenia starten zu können, hat er sich inzwischen wieder zurückgemeldet. Kiprop gewann zwei Crossrennen im heimischen Eldoret, wo die Konkurrenz immer besonders stark ist, und wurde Zweiter beim traditionellen Silvesterlauf in Bozen. Gemessen an der persönlichen Bestzeit wäre sein Landsmann Leonard Langat (59:52) der schärfste Konkurrent.

Ein Youngster, der ebenfalls eine Zeit unter 60 Minuten erreichen könnte, ist Denis Koech. Der 18-Jährige lief erst im Februar sein erstes Rennen außerhalb Kenias. Dabei sorgte er für eine Sensation, denn er gewann den in Regel hochkarätigsten Halbmarathon des Jahres: In Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) lief er den Favoriten davon und siegte mit einer persönlichen Bestzeit von 60:34 Minuten. Hinter sich ließ er unter anderen den Äthiopier Feyisa Lelisa, der mit 59:22 im Januar den Houston-Halbmarathon gewonnen hatte, und seinen Landsmann Wilson Kipsang, der im vergangenen Oktober in Frankfurt den Marathon-Weltrekord um lediglich vier Sekunden verpasst hatte. Bei dem Rennen in der Wüstenstadt war das Tempo anfangs überraschend verhalten und wurde erst später deutlich schneller, so dass Denis Koech bei einer gleichbleibenden Pace sicherlich noch schneller laufen kann.

Ein weiterer kenianischer Nachwuchsläufer, der am Sonntag eine gute Rolle spielen kann, ist Gideon Kipketer. Der 19-Jährige überzeugte im Januar beim holländischen Egmond-Halbmarathon als Zweiter mit 61:03 Minuten. Da die Strecke dort nicht einfach ist, müsste Gideon Kipketer in Berlin schneller laufen können.

Mit der Spitzengruppe wird Stefan Koch (TuSEM Essen) am Sonntag auf keinen Fall mithalten können. Für den 27-Jährigen wird es darum gehen, seine inzwischen schon fünf Jahre alte Bestzeit von 63:35 Minuten zu unterbieten. Im vergangenen Jahr hatte er sich in Berlin mit 64:50 und Rang 20 zufrieden geben müssen. Nur einen Platz hinter Stefan Koch lief 2011 in seiner Heimatstadt Robert Krebs ins Ziel. Der für den Veranstalterklub SC Charlottenburg startende Berliner erzielte dabei mit 65:04 Minuten eine persönliche Bestzeit. Diese wiederum zu unterbieten, wird das Ziel von Robert Krebs am Sonntag sein. Vielleicht wird es spannend zwischen den beiden deutschen Athleten.

Vergleichsweise nicht so stark besetzt ist das Frauenrennen. Doch auch hier ist eine Weltklasseläuferin am Start, die bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften schon einen großen Erfolg feierte: Philes Ongori gewann bei den Titelkämpfen 2009 in Birmingham die Silbermedaille. Bei dem Rennen in England stellte die inzwischen 25-Jährige auch ihre Bestzeit von 67:38 Minuten auf. Normalerweise ist die Kenianerin am Sonntag nicht zu schlagen.

Zwei andere Läuferinnen aus Ostafrika dürften die schärfsten Konkurrentinnen von Philes Ongori sein. Die 26-jährige Kenianerin Helah Kiprop will sich nach einem Jahr Wettkampfpause zurückmelden. Sie hat eine Bestzeit von 69:29 Minuten, mit der sie 2009 das Rennen in Nizza gewann. Den Turin-Halbmarathon entschied 2010 Emebet Bedada für sich. Die heute 22-jährige Äthiopierin lief damals mit 19 Jahren bereits 70:54 Minuten. Als Juniorin war Emebet Bedada zuvor sehr erfolgreich gewesen. So gewann sie die Bronzemedaille bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften der Juniorinnen 2008.

Vielleicht kann auch eine polnische Läuferin ganz vorne mitmischen: Die 30-jährige Karolina Jarzynska hat im vergangenen Jahr in Japan mit guten Platzierungen und persönlichen Bestzeiten überzeugt. Beim Marugame-Halbmarathon wurde sie Zweite in 70:36 Minuten und beim Yokohama-Marathon belegte sie dann Rang fünf mit 2:27:16.

Ihren eigenen nationalen Rekord will Andrea Mayr in Berlin brechen. Die 32-jährige Österreicherin war erst vor vier Wochen in Piacenza (Italien) 72:03 Minuten gelaufen. Die stärkste deutsche Läuferin im Feld ist Silke Optekamp (Grün-Weiß Kassel), die mit einer Bestzeit von 76:17 ins Rennen geht.

Der Halbmarathon wird am Sonntag als Live-Stream im Internet zu sehen sein. Von 10.45 bis 13 Uhr wird das Rennen auf der Internetseite des Senders n-tv übertragen. Zusätzlich gibt es am Nachmittag von 17.10 bis 18 Uhr auf n-tv eine Zusammenfassung im Rahmen des Fernsehprogramms.

race-news-service.com

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