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17
05
2012

Mannheim - Am Rosengarten ©MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar

MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar – Rekordfestival auf 42 Kilometern – Ludwig Reiser berichtet

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Die neunte Auflage des MLP Marathon Mannheim geriet bei guten Laufbedingungen (mit zeitweise etwas zu starkem Wind) zum Rekordfestival. So gewann der Äthiopier Werkuneh Seyoun Aboye in 2:17:33 Stunden und steigerte die bisherige Streckenbestzeit um fast zwei Minuten, über die Halbmarathondistanz blieben mit Faustin Mussa Starehe (Tansania) an der Spitze nach 1:03:34 Stunden gleich drei Läufer unter dem bisherigen Kursrekord.

Als einen „halben Streckenrekord“ bezeichnete Sportchef Wilfried Raatz die Siegerzeit der Frauensiegerin Simegn Girma Terefa aus Äthiopien von 2:46:31 Stunden, denn lediglich die Berlinerin Kathrin Weßel war bei der Premiere auf einem Zwei-Runden-Kurs in Mannheim um zwei Minuten schneller.

Während sich der äthiopische Manager Belay Martel über den Coup seiner beiden Schützlinge freuen konnte, zeigte sich der Isaak Cheruiyot trotz einer klaren Niederlage nach drei Siegen in Folge höflich und zurückhaltend, auch wenn die Gefühle des Kenianers gewiss Achterbahn fuhren. „Ich fühle mich als Tempomacher missbraucht“, zeigte sich Isaak Cheruiyot über die sehr destruktive Renneinstellung des späteren Siegers enttäuscht. „Er hat mich dreißig Kilometer im Windschatten gehalten, als ich dann müde wurde, ist er vorbei gezogen! Das hat mit Fairness nichts mehr zu tun!“

Und richtete an die Adresse von Wilfried Raatz die Forderung: „Im nächsten Jahr bringt uns bitte zwei Tempomacher, die uns 25 km lang in Richtung 2:12 bis 2:14 Stunden führen. Die Strecke ist sehr schnell, die Zuschauer in bester Stimmung, so dass diese Endzeiten auf jeden Fall erreichbar sein dürften!“.

Hinter Werkuneh Seyoun Aboye kam ein sichtlich enttäuschter Isaak Cheruiyot schließlich nach 2:21:15 Stunden vor seinem Landsmann Charles Torotich (2:24:57) und dem Äthiopier Habte Dibaba Robele (2:33:19) ins Ziel. Auf Rang fünf durfte sich der Mannheimer Helmut Exner über einen neuen Hausrekord von 2:33:51 Stunden freuen.

Bei den Frauen musste die Äthiopierin Ayisha Bonsa Horo nach 25 km ihre Landsfrau Simegn Girma Terefa wegen muskulärer Probleme ziehen lassen, die letztlich mit 2:46:33 Stunden deutlich vor der Kenianerin Prisca Kiprono (2:51:30) lag. Hinter Horo (3:01:58) folgte mit Petra Büchler in 3:15:11 die beste deutsche Läuferin auf Rang vier.

Gleich drei afrikanische Läufer stürmten über die Halbmarathondistanz am Rosengarten innerhalb von nur wenigen Sekunden über die Ziellinie, allesamt unter dem bestehenden Kursrekord. Der mit der schnellsten Bestmarke angereiste Tansanier Faustin Mussa Starehe zeigte dabei das stärkste Spurtvermögen und gewann in 1:03:36 Stunden vor dem Äthiopier Kebede Gelaw Siraw (1:03:40) und dessen Landsmann Shalo Wariye Mosha (1:03:45).

Eine starke Leistung zeigte hinter dem Kenianer Evans Kibett Chelanga (1:04:52) der Weinheimer Matthias Müller mit 1:09:11 Stunden, der bislang eher als zuverlässiger Tempomacher für die deutschen Spitzenläuferinnen Susanne Hahn (in Frankfurt) und Anna Hahner (in Düsseldorf) für Aufsehen gesorgt hatte. Bei den Frauen gewann sehr zur Freude von MLP Marathon-Sportchef und Trainer Wilfried Raatz die Darmstädterin Nora Jägemann knapp vor Marion Hebding (TV Rheinau), einen weiteren Achtungserfolg verbuchten für den ASC Darmstadt der M 50-Mastersläufer Dieter Kux mit seinem Premierensieg auf dem neu ins Programm genommenen Halbmarathon Ludwigshafen und die Brüder Tobias und Markus van Ghemen, die den Duo-Marathon nach 2:34:07 Stunden entscheiden konnten.  

Weltklasse demonstrierten einmal mehr die Handbiker: Nach 2010 kam der polnische Weltmeister Arkadiusz Skrzypinski zu einem hauchdünnen Spurtsieg gegen den Vize-Weltmeister Vico Merklein, die beide zeitgleich nach 1:05:52 die Ziellinie überqueren konnten. Der Österreicher Walter Ablinger wurde Dritter vor dem Libanesen Edward Maalouf, der ebenfalls schon in Mannheim siegreich war. Bei den Frauen gab es durch Theres Huser nach 1:26:07 Stunden einen Schweizer Erfolg. Mit 110 Startern gilt der MLP Marathon übrigens hinter dem Berlin-Marathon als das teilnehmerstärkste Handbikerrennen Deutschlands.

Weltcupsieger Severin Widmer führte ein starkes Swiss Skate Team in Mannheim an den Start und gewann das Inliner-Rennen bei Zeitgleichheit von 1:05:38 Stunden gegen seinen Teamkollegen Nicolas Iten und den vier Minuten später folgenden Michael Achermann und Friedli Achermann. Schnellste Skaterin war mit Livia Begg (1:25:53) ebenfalls eine Schweizerin.

Mit 11.600 Anmeldungen wussten die Organisatoren des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar einen neuen Rekord zu verzeichnen. Mit 4000 Halbmarathonläufern hatte aber auch hier ein „Nebenwettbewerb“ die größte Anziehung, aber mit 1200 Anmeldungen gab es allerdings auch über die „Königsdisziplin“ eine gute Melderesonanz.

Ein gutes Potential ist scheinbar auch beim Nachwuchs vorhanden, denn über 2000 Schüler und Jugendliche gingen beim Mini-Marathon bzw. beim Kids Run an den Start. Über 120.000 Zuschauer ließen einmal mehr beim „Dämmermarathon“ in Mannheim und Ludwigshafen an den zahlreichen Action Points und vor allem im Start-Ziel-Bereich am Friedrichsplatz die Nacht zum Tag werden.

Ludwig Reiser   

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