Die Special Olympics sind eben nicht nur ein Anlass, bei dem sich Sportler aus allen Ecken des Landes treffen und Zeichen setzen für ihre Fähigkeiten. Sie sind auch ein Ereignis, das eine Botschaft transportieren will. Die Botschaft lautet: Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft genommen, sie sollen aktiv teilhaben können. Und es herrschte große Zuversicht, dass diese Botschaft auch angekommen ist in den vergangenen Tagen.
Zweitens weil die Spiele ein ziemlich großes Medienecho fanden, was auch damit zu tun hatte, dass die Organisatoren eine Medien-Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk eingegangen waren. Die Verbreitung des Inklusions-Gedankens fand jedenfalls in einem Maße statt, das den Veranstaltern sehr gefiel. 'Nach diesen Spielen', sagte Ina Stein, die Vorsitzende von Special Olympics Bayern, 'kann keiner mehr sagen, er wisse nicht, was Special Olympics sind.' Gernot Mittler, Präsident von Special Olympics Deutschland (SOD), sagte: 'Unser Anliegen ist in noch nicht gekannter Weise transportiert worden.'
Allerdings sagt so eine Positiv-Bilanz noch nicht alles über die Langzeit-Wirkung eines Festes. Darüber konnten auch die Veranstalter am Freitag noch wenig sagen. Aber dass schöne Special Olympics nicht schon eine ganze Gesellschaft zum Besseren bekehren, war allen klar. Münchens Sportamtsleiter Thomas Urban kündigte an, Inklusionsprojekte in Vereinen noch mehr fördern zu wollen: 'Wir möchten den Schwung der Special Olympics nutzen.' Und SOD-Geschäftsführer Sven Albrecht mahnte den Reformwillen im Sport an: 'Wir brauchen die Bereitschaft von den Fachverbänden und den Vereinen, ihre Strukturen zu überdenken. Ansonsten kann Inklusion nicht gelingen.
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