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04
10
2012

Tsegaye Kebede, hier bei seinem London-Marathon-Sieg 2010, startet am Sonntag in Chicago. ©Victah Sailer

Tsegaye Kebede und Liliya Shobukhova wollen sich in Chicago zurückmelden

By GRR 0

Tsegaye Kebede und Liliya Shobukhova sind die Stars beim 35. Chicago-Marathon, der am Sonntag mit 45.000 Läufern gestartet wird. Beide wollen sich eindrucksvoll zurückmelden, nachdem der Äthiopier die Olympia-Qualifikation verpasst hatte und die Russin bei den Spielen frühzeitig aus dem Rennen gegangen war.

Gemessen an der Breite der Spitze haben die Veranstalter des Chicago-Marathons, der neben Boston, London, Berlin und New York zu den World Marathon Majors (WMM) gehört, ein außergewöhnlich hochklassiges Feld verpflichtet. Bei den Männern sind fünf Athleten mit Bestzeiten zwischen 2:05 und 2:06 Stunden im Rennen. „Es ist das beste Männerfeld, das wir je hatten. Ich denke, es ist eine außergewöhnliche Leistung notwenig, um hier zu gewinnen“, erklärte Race-Direktor Carey Pinkowski.

Im Feld der Frauen finden sich zwei Läuferinnen mit Bestzeiten von unter 2:20 Stunden sowie fünf weitere, die bereits unter 2:25 gelaufen sind.

Der Schnellste im Männer-Elitefeld lief seinen persönlichen Rekord vor einem Jahr in Frankfurt: Levy Matebo (Kenia) war damals Zweiter mit 2:05:16.
Der erst 22-Jährige belegte dann erneut Rang zwei beim Boston-Marathon im April. In dem Hitzerennen kam er nach 2:13:06 ins Ziel. Nur zwei Sekunden langsamer ist die Bestzeit von Tsegaye Kebede. Der Äthiopier ist der Läufer im Feld mit den größten Erfolgen. Zweimal siegte er in Fukuoka (2008 und 2009), zweimal gewann er Bronzemedaillen im Marathon (2008 bei Olympia und 2009 bei der WM) und 2010 triumphierte er beim London-Marathon. An der Themse lief Tsegaye Kebede auch in diesem Frühjahr. Doch sein dritter Rang mit 2:06:52 reichte nicht für die Olympia-Nominierung.

Kebede trifft in Chicago auf drei Landsleute, die ebenfalls schon unter 2:06 gelaufen sind: Landsleute Feyisa Lilesa (2:05:23), Dadi Yami (2:05:41) und Shami Abdulahi (2:05:42). Fünf weitere sind unter den Eliteläufern, die bereits unter 2:07 gelaufen sind. Zu beachten sein werden zudem auch zwei Debütanten, die im Halbmarathon bereits Weltklasseleistungen zeigten: Sammy Kitwara (Kenia) ist mit einer Bestzeit von 58:48 Minuten der viertschnellste Läufer aller Zeiten über die „halbe Distanz“. Tilahun Regassa (Äthiopien) stellte 2010 in Abu Dhabi mit 59:19 einen Kursrekord auf.

Spektakulärere Namen finden sich allerdings im Chicagoer Frauenfeld. Die Russin Liliya Shobukhova (Bestzeit: 2:18:20 vor einem Jahr in Chicago) will das Rennen zum vierten Mal in Folge gewinnen, was noch keinem zuvor in Chicago gelungen ist. Vier Siege erreichte auch der frühere Marokkaner Khalid Khannouchi (USA), allerdings nichts in Serie (1997, 1999, 2000 und 2002).

Nach ihrem Hattrick vor einem Jahr war von Liliya Shobukhova lange Zeit nichts mehr zu sehen. Nur einmal stand sie seitdem wieder an einem Start: Beim olympischen Marathon in London ging sie jedoch wegen Magenkrämpfen frühzeitig aus dem Rennen. In Chicago will sich Liliya Shobukhova nun in gewohnter Umgebung eindrucksvoll zurückmelden.

Die Russin feierte in den vergangenen zwei Jahren große Erfolge. Zweimal in Folge sicherte sie sich den Sieg bei der World Marathon Majors-Serie, so dass sie damit insgesamt eine Million US-Dollar gewann. Dreimal verbesserte sie in dieser Zeit den russischen Rekord: In Chicago lief sie 2010 zunächst 2:20:25 Stunden, dann steigerte sie sich in London 2011 auf 2:20:15, und schließlich rannte sie in Chicago im vergangenen Jahr jene 2:18:20 Stunden, die sie zur zweitschnellsten Marathonläuferin hinter Paula Radcliffe machen.

Die Konkurrenz wird für die Russin dieses Mal allerdings stärker sein als zuletzt. So trifft sie unter anderen auf Kenias Marathon-Newcomerin Lucy Kabuu, die in Dubai im Januar bei ihrem Debüt Zweite wurde und auf Anhieb unter 2:20 Stunden lief (2:19:34).

Mit Atsede Baysa (2:22:04) und Ejegayehu Dibaba (2:22:09) sind zwei starke Äthiopierinnen im Rennen, außerdem geht die erfahrene Kenianerin Rita Jeptoo (2:23:38/Boston-Marathon-Siegerin 2006) an den Start.

 

race-news-service.com
 

author: GRR

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