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2011 BMW Frankfurt Marathon Frankfurt, Germany October 30, 2011 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Wackelt der Marathon-Weltrekord in Frankfurt?

By GRR 0

Mit Weltrekordler Patrick Makau wird am Sonntag die 31. Auflage des Frankfurt-Marathons gestartet. Der Kenianer, der seit 2006 in Deutschland bei allen seinen acht Rennen auch gewonnen hat, wird gegen sehr starke Konkurrenz vor allem zwei Zeiten im Auge haben:

Die Jahresweltbestzeit seines Landsmannes Geoffrey Mutai (2:04:15 in Berlin) und seinen eigenen Weltrekord von 2:03:38, den er im vergangenen Jahr im direkten Duell mit Äthiopiens Superstar Haile Gebrselassie in der deutschen Hauptstadt aufgestellt hatte. 2011 waren die Marathonrennen von Berlin und Frankfurt die beiden schnellsten weltweit bei den Männern. Gelingt dieses Kunststück 2012 erneut?

Mit inzwischen fast 15.800 Anmeldungen steht fest, dass es am Sonntag einen Teilnehmerrekord geben wird. Nachmeldungen sind trotzdem noch möglich. Die Frage ist, ob es auch wieder spitzensportliche Rekorde geben kann. So stark hat sich das Rennen in den vergangenen Jahr bei den Männern entwickelt, dass ein neuer Streckenrekord (2:03:42) mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Weltrekord wäre.

Bei den Männern fiel in den vergangenen Jahren fünfmal in Folge der Streckenrekord. Im letzten Jahrzehnt gab es nur zweimal keine neue Bestmarke. 2007 freuten sich die Frankfurter Organisatoren um Race-Direktor Jo Schindler noch darüber, dass Wilfred Kigen (Kenia) zum ersten Mal eine Zeit unter 2:08 Stunden auf dem Frankfurter Pflaster erreichte (2:07:58). Ein derartiges Ergebnis würde am Sonntag als Pleite gewertet werden – so haben sich die Zeiten geändert. Um famose 4:16 Minuten wurde nach dem Kigen-Sieg von 2007 der Streckenrekord gesteigert.

Das Feld der Topläufer ist in diesem Jahr nicht mehr ganz so breit aufgestellt, dafür aber in der absoluten Spitze so stark wie nie zuvor in der Geschichte des Rennens. Das liegt aber nicht nur an Patrick Makaus Verpflichtung. Denn gleich fünf Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:06 Stunden ins Rennen. Im Vergleich der absoluten Männer-Elite ist Frankfurt besser besetzt als die Marathon-Highlights von Berlin-, Chicago- oder Amsterdam in den vergangenen Wochen. Insgesamt 13 Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:10 Stunden an den Start. In Berlin waren es vor knapp einem Monat zwei mit Zeiten von unter 2:06 beziehungsweise neun mit unter 2:10.

Die größten Herausforderer von Patrick Makau könnten am Sonntag zwei Äthiopier sein: Yemane Tsegay und Deressa Chimsa. Tsegay gewann den Rotterdam-Marathon im April in 2:04:48 Stunden, Chimsa hat eine Bestzeit von 2:05:42 und stellte vor kurzem unter Beweis, dass er in Topform ist: Der Äthiopier wurde Zweiter bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften.

Beide dürften jedes Tempo mitgehen. Albert Matebor (Kenia/2:05:25 in Frankfurt 2011 als Dritter) und Bazu Worku (Äthiopien/2:05:25 als Dritter in Berlin 2010) sind die weiteren zwei Läufer, die Zeiten unter 2:06 aufweisen können. Für eine Überraschung gut sein könnten auch die Kenianer Gilbert Kirwa, der in Frankfurt 2009 mit 2:06:14 gewonnen hatte, und Peter Some (Kenia). Er hat zwar bisher erst eine Bestzeit von 2:10:16, zeigte jedoch beim Berlin-Marathon Ende September als Tempomacher sehr gute Form.

Aus deutscher Sicht darf man gespannt sein, inwieweit sich Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) am Sonntag steigern kann. Der Marathon-Quereinsteiger lief vor einem Jahr in seiner Heimatstadt Frankfurt sein Debüt und erzielte dabei beachtliche 2:17:58 Stunden. Im Frühjahr steigerte sich der 30-Jährige in Hamburg auf 2:14:25. Nach einem guten Halbmarathonrennen in München zwei Wochen vor dem BMW Frankfurt-Marathon (Kah gewann das Rennen in 64:42) könnte die deutsche Jahresbestzeit möglich sein. Diese stellte Jan Fitschen (TV Wattenscheid) in Berlin mit 2:13:10 Stunden auf.

Bei den Frauen zeichnete sich zunächst ein Zweikampf zwischen Titelverteidigerin Mamitu Daska, die vor einem Jahr in der Kursrekordzeit von 2:21:59 gewann, und Bezunesh Bekele (2:20:30) ab. Doch die beiden Äthiopierinnen könnten von einer prominenten Landsfrau Konkurrenz bekommen: Meselech Melkamu, die Vize-Weltmeisterin über 10.000 m von Berlin 2009, läuft ihr Marathondebüt in Frankfurt. Es wird ein großer Schritt, denn die 27-Jährige ist im Wettkampf noch nie länger als 10 km gerannt.

Doch ihre Form soll gut sein. Sie hat mit Bezunesh Bekele zusammen trainiert. Wenn sie in der Schlussphase noch vorne dabei sein sollte, werden die Konkurrentinnen sie fürchten, denn mit ihrer Grundschnelligkeit dürfte Meselech Melkamu nicht zu schlagen sein. 2009 lief sie über 10.000 m mit 29:53,80 Minuten einen Afrikarekord.

Ebenso gespannt sein darf man auf das Debüt von Lisa Hahner (Run2Sky.com). Die 22-Jährige ist die Zwillingsschwester von Anna Hahner, die in Düsseldorf im Frühjahr bei ihrem ersten Rennen über die 42,195 km beachtliche 2:30:14 Stunden erreicht hatte. Fünf Monate später war sie in Berlin nach 2:30:57 im Ziel.

Die Zwillingsschwestern haben eine parallele Entwicklung genommen und bewegten sich meist auf einem sehr ähnlichen Leistungsniveau. Ob dies auch für den Marathon gilt, wird sich in Frankfurt zeigen. Ein Ergebnis zwischen 2:30 und 2:35 Stunden wäre für Lisa Hahner ein gelungenes Debüt.

 

race-news-service.com

 

AUSGEWÄHLTE TOPLÄUFER BEIM FRANKFURT-MARATHON:

 

MÄNNER:

Patrick Makau                              KEN                       2:03:38 (WR)

Yemane Tsegay                           ETH                        2:04:48

Albert Matebor                             KEN                       2:05:25

Bazu Worku                                 ETH                       2:05:25

Deressa Chimsa                          ETH                        2:05:42

Gilbert Kirwa                               KEN                        2:06:14

Wilson Onsare                             KEN                       2:06:47

Wilfred Kigen                               KEN                       2:07:33

Abraham Kiprotich                        FRA                       2:08:35

Alemayehu Shumye                     ETH                        2:08:46

Daniel Limo                                  KEN                        2:08:59

Shume Hailu                                ETH                        2:09:06

Joseph Kiptum                             KEN                        2:09:56

Tola Bane                                    ETH                        2:10:14

Peter Some                                   KEN                       2:10:16

Sören Kah              LG Lahn-Aar Esterau                      2:14:25

Victor Kipchirchir                          KEN                        Debüt

Jacob Kendagor                           KEN                         Debüt

 

FRAUEN:

Bezunesh Bekele                        ETH                        2:20:30

Mamitu Daska                              ETH                        2:21:59

Georgina Rono                             KEN                       2:24:33

Agnes Barsosio                            KEN                        2:25:49

Nastassia Staravoitava                 BLR                        2:27:24

Iwona Lewandowska                    POL                        2:30:38

Meselech Melkamu                     ETH                         Debüt

Tone Ilstad Hjalmarsen               NOR                        Debüt

Lisa Hahner                               Run2Sky                  Debüt

 

 

Die besten zehn Zeiten beim Frankfurt-Marathon

 

MÄNNER:

2:03:42          Wilson Kipsang       KEN               2011

2:04:57          Wilson Kipsang       KEN               2010

2:05:15          Levy Matebo           KEN               2011

2:05:25          Albert Matebor        KEN               2011

2:06:07          Philip Sanga            KEN               2011

2:06:14          Gilbert Kirwa           KEN               2009

2:06:23          Robert K. Cheruiyot KEN               2009

2:06:29          Robert K. Cheruiyot KEN               2011

2:06:31          Tadese Tola             ETH                2010

2:07:04          Elias Chelimo           KEN               2010

 

FRAUEN:

2:21:59          Mamitu Daska          ETH               2011

2:23:25          Caroline Kilel           KEN               2010

2:23:44          Dire Tune                 ETH                2010

2:23:54          Agnes Kiprop            KEN               2011

2:24:07          Agnes Kiprop           KEN               2010

2:24:21          Flomena Chepchirchir KEN              2011

2:24:32          Merima Mohammed    ETH    2011

2:25:10          Isabellah Andersson    SWE   2010

2:25:12          Alevtina Biktimirova    RUS               2005

2:25:27          Mare Dibaba                KEN               2010

 

Die Teilnehmerentwicklung seit 2003 mit Melde- und Zielzahlen

 

2012               ca. 16.000

2011               15.210           12.436

2010               12.475           9.558

2009               12.614           9.604

2008               12.046           9.469

2007               11.507           9.167

2006               11.230           8.906

2005               10.944           8.858

2004               10.361           8.295

2003               9.399             7.098

 

Statistik: race-news-service.com

 

author: GRR

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