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10
2012

Patrick Makau gewinnt in Frankfurt. ©Victah Sailer

Patrick Makau triumphiert, Meselech Melkamu läuft Streckenrekord, Sören Kah und Lisa Hahner überzeugen beim Frankfurt Marathon

By GRR 0

Die Frankfurter Weltrekordjagd ist eingefroren. Bei Kühlschrank-Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad Celsius gewann Topfavorit Patrick Makau den 31. Frankfurt Marathon, verpasste aber seine eigene Bestmarke deutlich. Der kenianische Weltrekordler (2:03:38) erreichte nach einem dramatischen Rennen, in dem er mehrmals aus der Spitzengruppe heraus gefallen war, das Ziel in der Festhalle nach 2:06:08 Stunden.

Platz zwei belegte Deressa Chimsa (Äthiopien/2:06:52), Dritter wurde Gilbert Kirwa (Kenia/2:07:35).

Ein grandioses Marathondebüt lief Meselech Melkamu. Die Äthiopierin kam nach 2:21:01 Stunden ins Ziel. Schneller waren bei einer Marathonpremiere bisher nur die Britin Paula Radcliffe (2:18:56 in London 2002) und die Kenianerin Lucy Kabuu (2:19:34 in Dubai 2012). Zweite wurde am Sonntag Georgina Rono (Kenia) mit 2:21:39, als Dritte folgte die Titelverteidigerin Mamitu Daska (Äthiopien) in 2:23:52.

Sehr gut schlugen sich die besten deutschen Läufer: Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) gelang im dritten Marathon eine erneute Steigerung. Er blieb mit 2:13:57 zum ersten Mal unter 2:14 Stunden.

Ein prima Debüt lief Lisa Hahner (Run2Sky.com), die als Achte nach 2:31:28 ins Ziel kam. Veronica Pohl (Bayer Leverkusen) erreichte bei ihrem ersten Marathonlauf mit 2:34:59 und Rang elf ebenfalls ein gutes Ergebnis. Die Rekordzahl von 16.034 Läufern hatte für den Frankfurt Marathon gemeldet.

Im Männerrennen geriet bei Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt – die Veranstalter hatten die Strecke in der Nacht punktuell salzen lassen, um Glättebildung zu verhindern – die Weltrekordzeit schnell außer Reichweite. Bereits nach 10 km war Patrick Makau bei einer Zwischenzeit von 29:56 Minuten rund 40 Sekunden langsamer als bei seinem Rekordrennen in Berlin vor einem Jahr. In der Folge fasste sich der Superstar immer wieder an die Oberschenkel seiner Beine. „Ich hatte leichte muskuläre Probleme. Es war so kalt, dass meine Muskeln nicht richtig reagierten“, erklärte Patrick Makau. „Ich bin trotzdem ohne Handschuhe gelaufen, da ich das anders nicht gewohnt bin.“

Mehrmals fiel Patrick Makau aus der Spitzengruppe, die die Halbmarathonmarke nach 62:52 Minuten erreicht hatte, doch er kam immer wieder zurück. „Ich musste heute Geduld haben, denn ich dachte mir, dass es später im Rennen besser werden könnte. Ich habe immer nur auf meinen Körper geachtet und darauf gewartet, dass die Muskeln besser reagieren.“

Bei Kilometer 30 lagen noch sechs Läufer an der Spitze: Deressa Chimsa und Bazu Worku (Äthiopien) sowie die Kenianer Victor Kipchirchir, Peter Some, Gilbert Kirwa und Patrick Makau. Als sich dann nach 33 km der Äthiopier Deressa Chimsa absetzte und schnell einen Vorsprung von rund 50 Metern herauslief, schien die Entscheidung zugunsten des Halbmarathon-Weltmeisters schon gefallen zu sein. Doch einmal mehr kam Patrick Makau zurück. Bei 35 km hatte er den Abstand auf vier Sekunden verringert, drei Kilometer vor dem Ziel zog er schließlich vorbei und übernahm erstmals in dem Rennen die Führung. Nun war es Patrick Makau, der einen dieses Mal entscheidenden Vorsprung herauslief.

„Das war mein härtester Marathon. Ich musste mich durchkämpfen, und es hat viel Kraft gekostet, immer wieder an die Spitze heranzulaufen“, sagte Patrick Makau, der froh war, dass er einen weiteren bedeutenden deutschen Straßenlauf gewonnen hatte und damit eine starke Erfolgsserie fortsetzen konnte: Seit 2006 startete der Kenianer immer wieder bei großen deutschen Rennen – bisher hat er dabei noch nie verloren. Am Ende gewann Patrick Makau in 2:06:08 noch klar vor Deressa Chimsa (2:06:52) und Gilbert Kirwa (2:07:35).

Vier weitere Läufer blieben in Frankfurt unter 2:10 Stunden: Peter Some (2:08:29), Bazu Worku (2:08:35), Albert Matebor (Kenia/2:08:53) und Victor Kipchirchir (2:09:13) belegten die Ränge vier bis sieben.

Eine starke Leistung zeigte einmal mehr Sören Kah. Der 30-Jährige war vor einem Jahr in Frankfurt sein Debüt gelaufen mit 2:17:58 und lief nun schon gut vier Minuten schneller ins Ziel in der Festhalle. „Es war ein perfekter Lauf für mich, ich habe mein Ziel erreicht. Es war fast eine Punktlandung“, sagte Sören Kah, nachdem er als 16. in 2:13:57 Stunden ins Ziel gelaufen war. „Es war natürlich ein bisschen kalt. Aber ich fand das nicht so schlimm, die Bedingungen waren gut.“

Im Rennen der Frauen hielten sich die favorisierten Äthiopierinnen genau an den avisierten Tempo-Zeitplan. Nach 70:25 Minuten erreichten Meselech Melkamu, Bezunesh Bekele, Mamitu Daska sowie die beiden Kenianerinnen Georgina Rono und Agnes Barsosio die Halbmarathonmarke. Nachdem Bezunesh Bekele und Mamitu Daska bereits zurückgefallen waren, fiel die Entscheidung etwa bei Kilometer 37.

Hier setzte sich die 10.000-m-Afrikarekordlerin Meselech Melkamu ab. Während sie in 2:21:01 Stunden gewann, lief die zweitplatzierte Georgina Rono mit 2:21:39 eine Bestzeit und blieb ebenfalls noch unter dem alten Kursrekord (2:21:59). Mamitu Daska (2:23:52) und Bezunesh Bekele (2:23:58) sorgten dafür, dass erstmals in Frankfurt vier Läuferinnen unter 2:24 Stunden rannten.

Besser waren in dieser Hinsicht in diesem Jahr nur die Marathonläufe in Dubai, London und Chicago. Auch Agnes Barsosio lief als Fünfte mit 2:24:27 noch eine gute Zeit. „Der Sieg in Frankfurt ist der größte Erfolg meiner Karriere. Ich wäre gerne noch schneller gelaufen, aber es war zu kalt“, erklärte Meselech Melkamu.

Vier Wochen nach dem achten Platz ihrer Zwillingsschwester Anna beim Berlin-Marathon belegte Lisa Hahner genau diesen Rang auch beim Frankfurt Marathon. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:16:01 schaffte es die 22-Jährige sogar, die zweite Hälfte noch etwas schneller zu laufen (1:15:28). „Ich bin begeistert vom Marathon“, sagte Lisa Hahner, nachdem sie in 2:31:28 ins Ziel gelaufen war. „Mir haben die kalten Temperaturen nichts ausgemacht. Es gab auch keinen wirklich harten Punkt im Rennen für mich.“

race-news-service.com
 

 

RESULTS

MEN

Place Name                    Country                Time

1        2        Patrick MAKAU           KEN                   2.06.08

2        7        Deressa CHIMSA           ETH                    2.06.52

3        6        Gilbert KIRWA             KEN                     2.07.35

4        12      Peter SOME                   KEN                    2.08.29

5        5        Bazu WORKU               ETH                     2.08.35

6        3        Albert MATEBOR            KEN                   2.08.53

7        41      Victor KIPCHIRCHIR      KEN                    2.09.13

8        8        Shume LEGESSE           ETH                    2.10.01

9        10      Tola BANE                    ETH                    2.10.58

10      26      Isaias BEYN                  ERI                    2.11.53

WOMEN

1        F7     Meselech MELKAMU   ETH          2.21.01

2        F3     Georgina RONO            KEN           2.21.39

3        F1     Mamitu DASKA            ETH            2.23.52

4        F2     Bezunesh BEKELE        ETH            2.23.58

5        F4     Agnes BARSOSIO        KEN           2.24.27

6        F8     Zemzem AHMED           ETH          2.27.16

7        F5     Iwona LEWANDOWSKA/POL           2.28.36

8        F10   Lisa HAHNER               GER           2.31.28

9        F15   Tetyana VERNYHOR   UKR             2.33.51

10      F21   Catherine BERTONE    ITA             2.34.58

 

 

Frankfurt marathon stats – By Ken Nakamura

Meselech Melkamu ran third fastest debut marathon (2:21:01), 
behind Radcliffe (2:18:56) and Lucy Kabuu Wangui (2:19:34)
Note: Florence Kiplagat DNF in 2011 Boston before winning 2011 Berlin with 2:19:44
Makau ran 6th fastest marathon in Frankfurt, while Melkamu set the course record with 2:21:01. 
The course record (2:21:01) for Frankfurt marathon is now 10th fastest in the world 
(improved from 15th fastest)
4 straight years of sub-2:07 for Makau
Of course, Haile has recorded six straight year (2005 to 2010) of sub-2:07 marathon
 
Deressa Chimsa recorded third straight sub-2:07, tying with Eric Ndiema and Moses Mosop (three straight sub-2:06) for current (on going) sub-2:07 streak
In the past Haile ran 6 straight sub-2:07
Makau improved his marathon top 5 average to 2:05:05, but he is still third behind Geoffrey Mutai and Haile.
It was 6th career sub-2:07 of Makau's career, tying Wanjiru and Emmanuel Mutai for the third highest total 
behind Haile and Tsegaye Kebede
top 10 average of Frankfurt marathon (men) has improved to 2:05:43, 
but it is still 7th fastest behind Berlin, Rotterdam, Dubai …
Top 10 average of women's time at Frankfurt has improved to 2:23:12, 9th fastest in the World

author: GRR

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