Der BOclassic galt in den vergangenen Jahren als bestbesetzter Silvesterlauf der Welt. Auch in diesem Jahr rennt ein Weltklassefeld durch die beschauliche Innenstadt von Boze ©BOclassic/Daniele Mosna
Silvester-Highlights in Bozen und Peuerbach
Bozen in Südtirol und das österreichische Peuerbach dürften am Montag neben Madrid und Sao Paulo die hochklassigsten Silvesterläufe der Welt erleben. In Peuerbach gehen dabei auch eine Reihe von deutschen Läufern an den Start, darunter Irina Mikitenko (SC Gelnhausen).
Der BOclassic galt in den vergangenen Jahren als bestbesetzter Silvesterlauf der Welt. Auch in diesem Jahr rennt ein Weltklassefeld durch die beschauliche Innenstadt von Bozen. Im Männerrennen treffen dabei über 10 km der amtierende Crosslauf-Weltmeister Imane Merga (Äthiopien) und der 5000-m-Olympia-Dritte von London 2012, Thomas Longosiwa (Kenia), aufeinander.
In den vergangenen beiden Jahren fiel die Entscheidung um den Sieg in Bozen jeweils nach einem packenden Endspurt. Das könnte auch am Montag der Fall sein. Sowohl Imane Merga als auch Thomas Longosiwa sind ausgesprochen spurtstark. Der 30-jährige Kenianer sicherte sich bei den Olympischen Spielen in London in einem packenden 5000-m-Finale hinter Mo Farah (Großbritannien) und Dejen Gebremeskel (Äthiopien) die Bronzemedaille.
In diesem Jahr erzielte Longosiwa auch seine persönliche Bestzeit von 12:49,04 Minuten über 5000 m. „Einer der beinahe Olympiasieger geworden ist, wird auch in Bozen um den Sieg mitlaufen. Longosiwa ist genauso spurtstark wie Merga. Das wird ein spannendes Rennen“, prophezeit der für die Topathleten zuständige Gianni Demadonna.
Ebenfalls Chancen hat Silas Kipruto. Der Kenianer war Vierter bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft 2010. Aus Äthiopien kommt der 5000-m-Junioren-Weltmeister Muktar Edris. Währenddessen musste Jan Fitschen (TV Wattenscheid) seinen geplanten Start in Bozen aufgrund einer Achillessehnen-Entzündung absagen.
Bei den Frauen kündigt sich ebenfalls ein Duell Kenia gegen Äthiopien an. Sylvia Kibet wird sich mächtig ins Zeug legen müssen, um nach 2007 ein zweites Mal in Bozen zu gewinnen. Die 28-jährige Kenianerin, die 2009 und 2011 bei den Weltmeisterschaften jeweils Silber über 5000 m gewonnen hatte, bekommt Konkurrenz von der Vorjahreszweiten.
Die 20-jährige Äthiopierin Afera Godfay musste sich 2011 erst im Endspurt der Doppel-Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia) geschlagen geben. Nach dem enttäuschenden zehnten Rang im Vorjahr will es die Marokkanerin Btissam Lakhouad, WM-Vierte 2011 über 1500 m, dieses Mal besser machen. Die Südtirolerin Silvia Weissteiner hofft wie vor einem Jahr auf einen Platz auf dem Podest. 2011 wurde sie Dritte.
Ein hochkarätiges Männerfeld wurde auch für das Silvesterrennen in Peuerbach verpflichtet. Der Star der Veranstaltung heißt Leonard Komon. Der Kenianer ist der aktuelle 10-km-Weltrekordler mit 28:44 Minuten. Als Titelverteidiger geht Leonard Komon am Montag ins Rennen über die 6,8-km-Distanz. Einer seiner schärfsten Konkurrenten dürfte ein früherer Landsmann sein, der jetzt für die Türkei startet: Polat Kemboi Arikan wurde in diesem Jahr bereits 10.000-m-Europameister.
Zu beachten sein werden in Peuerbach auch die Kenianer Geoffrey Kirui, Cornelius Kangogo und Amos Mitei. Die Gastgeber hoffen zudem auf eine gute Leistung von Günther Weidlinger. Der Österreicher ist der siebenfache Sieger des Rennens. Ebenfalls im Rennen sind Falk Cierpinski (SG Spergau) und Wolfram Müller (Erfurter LAC).
5,1 km misst die Strecke im Rennen der Frauen. Das ist eigentlich zu kurz für Marathonspezialistinnen. Trotzdem sind sowohl die deutsche Rekordlerin über die 42,195 km, Irina Mikitenko (SC Gelnhausen), als auch die schnellste Österreicherin aller Zeiten, Andrea Mayr, sowie Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken) am Start. Irina Mikitenko war vor einem Jahr bereits Dritte in Peuerbach.
Die Chancen auf einen deutschen Sieg stehen gut bei dem österreichischen Traditionsrennen, denn auf der Startliste steht auch Antje Möldner-Schmidt (SC Cottbus). Die 3000-m-Hindernisläuferin hatte in London im Olympia-Finale einen exzellenten siebenten Platz belegt.
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