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12
01
2013

1. Sportgespräch Berlin im Lichthof des Deutschen Sportforums mit Klaus Böger, Prof. Dr. Gunter Gebauer, Christian Schenk, Daniela Schulte, Annika Schleu und Robert Ide. ©Jürgen Engler

Ein Abend, der sich gelohnt hat – 1. Sportgespräch Berlin im Olympiapark Berlin: „Spitzensport und Sportidole – eine Welt von vorgestern?” Hansjürgen Wille berichtet

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Gelungener Start zu einer Veranstaltungsserie, die jeweils am Vorabend zum „Sport im Olympiapark Berlin“ stattfinden soll, dem großen Treffen der Breitensportler, das Einstimmung und Auftakt für das Istaf der Leichtathleten einen Tag später sein soll. Kontrovers, hart, aber fair wurde beim 1. Sportgespräch Berlin diskutiert.

Es ging um das Thema  „Spitzensport und Sportidole – eine Welt von vorgestern?“

Für Zündstoff hatte der gern provozierende FU-Professor und Sportphilosoph Prof. Dr. Gunter Gebauer gesorgt, in dem er die Thesen aufstellte: Der Spitzensport hat seine Glaubwürdigkeit verloren, Doping hat alles zerstört, Idole sind nur eine zweifelhafte Angelegenheit. Sport eignet sich nicht dazu, die Qualität einer Nation zu repräsentieren.

Als sein Gegenspieler stellte LSB-Präsident Klaus Böger seine Sicht dar, wobei er zugab, dass Doping ein großes Problem sei und dem Ansehen des Sport schwer schadet. Dann berief sich Böger aber auf den Bundespräsidenten Joachim Gauck, der bei der Verleihung des Silbernen Lorbeerblatts am selben Tag die Sportler in Bezug auf Haltung, Leistungsbereitschaft und Einsatzwillen als Vorbilder für die Gesellschaft pries.

Was zu 90 Prozent auch die Meinung aller Deutschen ist, wie aus einer Studie der Sporthilfe hervorgeht. Außerdem sei bei 66 Prozent der Bevölkerung nicht nur die Freude groß, sondern vermittle sogar ein gewisses Glücksgefühl, wenn deutsche Athleten bei Olympischen Spielen oder anderen internationalen Wettkämpfen Medaillen gewinnen.

Sport ist neben Kultur und Wirtschaft ein Leitbild, dem es lohnt nachzueifern. Allerdings müsse die Politik dafür die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, so der LSB-Präsident. Dabei geht es nicht nur um Trainingsstätten, sondern um Rahmenbedingungen, wobei die duale Karriere eine ganz wichtige Rolle spielt, also die Vereinbarkeit von sportlicher Karriere und Studium bzw Ausbildung.

Damit sprach er den drei auf dem Podium anwesenden Sportlern voll aus dem Herzen. Neben Annika Schleu, der frisch gebackenen Deutschen Meisterin im Modernen Fünfkampf, handelte es sich um die erblindete, bei den Paralympics mit Gold und Silber dekorierte Schwimmerin Daniela Schulte sowie den Zehnkampf-Olympiasieger von 1988 und Leiter einer Agentur für Bildung und Sport, Christian Schenk.

Sie alle sagten, dass Leistungssport Spaß macht, eine gewisse Erfüllung bedeutet und sie dadurch auch viel Erfahrung gewonnen haben.

Mit Moderator Robert Ide, Tagesspiegel-Sportchef, waren sich alle einig: Ein Abend, der sich gelohnt hat.

Das 2. Sportgespräch Berlin findet am 30. August 2013 statt.

 

Hansjürgen Wille in SPORT in BERLIN – 12/2012

author: GRR

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