Lelisa Desisa beim Dubai-Marathon. ©Standard Chartered Dubai Marathon
Standard Chartered Dubai Marathon – Dubai-Sieger Lelisa Desisa von Haile Gebrselassie motiviert
Vor zwei Jahren dominierten die Kenianer das internationale Marathongeschehen wie nie zuvor. Doch was sich dann 2012 zeigte, setzt sich offenbar 2013 fort: die Äthiopier holen mächtig auf. In Dubai haben sie ihre ostafrikanischen Konkurrenten aus Kenia eindrucksvoll hinter sich gelassen. Sieben der ersten zehn Plätze des Männerrennens und die ersten sechs Ränge bei den Frauen gingen an Äthiopien.
Für die hochklassigste Leistung sorgte beim Standard Chartered Dubai-Marathon der 23-jährige Lelisa Desisa. In seinem Marathondebüt rannte der Äthiopier auf Anhieb 2:04:45 Stunden. Damit wurde er zum elftschnellsten Läufer aller Zeiten und erzielte die 13.-beste je gelaufene Zeit über die klassischen 42,195 km.
„Diese Strecke ist superflach“, sagte Lelisa Desisa, der erstaunt war, dass er bei seinem Debüt derart schnell laufen konnte. Nur drei andere Athleten liefen bei ihrem ersten Rennen über diese Distanz noch schneller als Lelisa Desisa: Moses Mosop (Kenia) rannte in Boston 2011 als Zweiter 2:03:06, jedoch können die dort gelaufenen Zeiten aufgrund der abfallenden Strecke nicht als Rekorde anerkannt werden. Im vergangenen Jahr gewann zunächst Ayele Abshero (Äthiopien) mit 2:04:23 in Dubai, dann lief Dennis Kimetto (Kenia) in Berlin als Zweiter 2:04:16 Stunden.
„Ich hatte heute mit einer Zeit von 2:06 Stunden gerechnet, denn wir hatten auch wechselnde Wetterbedingungen – es war nebelig und dann aber auch wieder feucht-warm“, erklärte Lelisa Desisa. „Als ich dann die 2:04 Stunden auf der Zieluhr sah, war ich überrascht. Ich hatte mich im Rennen lange Zeit zurückgehalten. Bei 38 Kilometer startete ich einen Angriff, doch die anderen hielten gegen – dann habe ich mich auf den Endspurt konzentriert, denn ich wusste, dass ich schnell bin.“
„Wenn ich bei meinem nächsten Marathon wieder auf einer flachen Strecke laufen werde, dann könnte ich versuchen, den Weltrekord anzugreifen. Aber das muss ich mit meinem Trainer besprechen“, sagte Lelisa Desisa, angesprochen auf die Bestzeit von Patrick Makau (Kenia), der 2011 in Berlin 2:03:38 gerannt war.
„Mit dem heutigen Sieg hat sich mein Leben verändert“, erklärte der Äthiopier, der für Platz eins 200.000 US-Dollar erhielt. „Ich will nun erst ein Haus bauen und dann heiraten!“ Lelisa Desisa fing einst in der Schule an mit dem Laufsport. „Damals bin ich aber nur etwas gelaufen. Allerdings war ich schneller als die anderen“, erzählt der Dubai-Sieger. „Dann hörte ich im Radio von den Erfolgen von Haile Gebrselassie, das hat mich motiviert. Ich bin besser geworden und habe regionale Rennen gewonnen. Schließlich bin ich nach Addis Abeba gekommen.“
In der äthiopischen Hauptstadt trainieren die Topläufer des Landes. Sein größter Erfolg vor dem Dubai-Triumph war ein Halbmarathon-Sieg in Neu-Delhi, bei dem er 2011 eine Zeit von 59:30 Minuten erreicht hatte. Zuvor war er 2009 Afrikas Juniorenmeister über 10.000 m, und ein Jahr später lief er bei der Halbmarathon-WM auf Rang sieben.
Zu den Trainingspartnern von Lelisa Desisa zählt auch Feyisa Lilesa, der im vergangenen Jahr in Chicago als Zweiter 2:04:52 gelaufen war. „Nachdem ich gesehen hatte, dass Feyisa 2:04 gelaufen ist, habe ich mir gesagt: das kann ich auch.“
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