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17
02
2013

Hallen-SM: Hallen-SM: Rolf Malcolm Fongué bestätigt EM-Limite ©swiss athletics

Swiss Athletics – Hallen-SM: Hallen-SM: Rolf Malcolm Fongué bestätigt EM-Limite – Selina Büchel und Ellen Sprunger stürmen nach Göteborg

By GRR 0

Herausragende Einzelleistungen prägten den ersten Tag der Schweizer Hallenmeisterschaften in Magglingen. Die Männer standen den erfolgreichen Frauen höchstens punkto erzielten EM-Limiten nach. Rolf Malcolm Fongué (GG Bern) zündete über 60 m den Turbo, während Nachwuchs-Athlet Alain-Hervé Mfompka (Lausanne-Sports) gar mit einer U18-Allzeitbestleistung aufwartete.

60 m
Am Start waren sie heute als letzte, knüpften aber nahtlos an das Feuerwerk des gesamten ersten Wettkampftages an. Rolf Malcolm Fongué wurde seiner Favoritenrolle vollends gerecht und steigerte bei seinem Sieg seine persönliche Bestleistung von 6,68 um drei Hundertstel. Damit bewies er, dass seine Form für die EM in Göteborg (Sd/1.-3. März), für die er sich bereits vor zwei Wochen in Magglingen qualifiziert hatte, stimmt.

An seinem letzten Versuch, sich ebenfalls für die Kontinentaltitelkämpfe zu empfehlen, scheiterte Steven Gugerli (GG Bern), allerdings nur knapp. Mit 6,73 fehlten ihm drei Hundertstel dazu, eine persönliche Bestleistung konnte er dennoch aufstellen und SM-Silber holte er sich noch dazu. Auch Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) konnte sich mit 6,84 eine neue PB verbuchen lassen und wurde Dritter.

Weit
In Abwesenheit des Serien-Schweizermeisters Julien Fivaz (CA Genève), der aufgrund einer Fussverletzung Forfait geben musste, war der Weg frei für Outdoor-Schweizermeister Yves Zellweger (KTV Altstätten). Mit 7,55 m übertraf er zudem seine Schweizer Saisonbestleistung um zwei Zentimeter. Auf die weiteren Podestplätze sprangen Flavien Antille (7,20 m/CABV Martigny) und Grégory Bianchy (7,18 m/FSG Chiasso).

Gewonnen wurde der Wettkampf vom Deutschen Julian Howard (7,69 m), der jedoch nicht titelberechtigt ist. Einen schönen Erfolg durfte auch der 17-jährige Alain-Hervé Mfompka feiern. Er holte mit 7,09 die Schweizer U18-Allzeitestleistung von Luca Bernaschina (7,08 m/ASSPO Riva San Vitale) aus dem letzten Jahr in die Romandie.

Stab
Marquis Richards (TV Arlesheim) schaffte es, seinen acht Jahre älteren Konkurrenten Patrick Schütz (LV Winterthur) zu überflügeln. Mit 5,20 m egalisierte Richards überdies dessen Schweizer Bestleistung aus diesem Jahr. Anschliessend scheiterte er denkbar knapp an der Schweizer U23-Rekordhöhe von 5,31 m.

Titelverteidiger Schütz riss derweil 5,20 m dreimal nachdem er 5,10 m ausgelassen hatte, sicherte sich dank übersprungenen 5,00 m aber die Silber-Medaille. Der Zürcher Zehnkämpfer Dominik Alberto (LC Zürich) gewann mit einem Sprung über 4,90 m Bronze.

Kugel
Seiner Favoritenrolle vollumfänglich gerecht wurde Yannis Croci (CEP Cortaillod). Gleich im ersten Versuch stiess er die 7,26-kg-Kugel auf 15,73 m und stellte eine neue Schweizer Saisonbestleistung auf. Mit 15,77 m im zweiten Versuch vermochte er sich sogar noch zu steigern, womit die ganze Spannung aus dem Wettkampf genommen schien.

Im zweitletzten Versuch kam ihm Michel Edzimbi (ST Bern) mit 15,64 m aber noch bedrohlich nahe. Edzimbis sechster Versuch war jedoch ungültig, womit Croci seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen konnte. Lukas Jost (STV Wangen SZ) schaffte mit 15,30 m als Dritter ebenfalls den Sprung auf das Podest.

 

 

Hallen-SM: Selina Büchel und Ellen Sprunger stürmen nach Göteborg  

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Der erste Tag der Schweizer Hallen-Meisterschaften stand im Zeichen von drei Frauen: Ellen Sprunger (COVA Nyon/60 m) und Selina Büchel (KTV Bütschwil/800 m) qualifizierten sich als fünfte respektive sechste Athletin für die Hallen-EM in Göteborg (Sd/1. bis 3. März). Mujinga Kambundji (ST Bern/60 m) stellte wie Büchel einen U23-Rekord auf.

Die Hallen-Titelkämpfe in Magglingen begannen mit einem Paukenschlag, und das in einem Vorlauf über 800 Meter! Bis auf 85 Hundertstel hatte sich Selina Büchel vor einer Woche in Düsseldorf (De) der U23-Limite für die Hallen-EM (2:05,00) genähert.

Nun drückte sie ihren eigenen U23-Rekord auf unglaubliche 2:02,83 und blieb damit sogar unter der Aktiv-Limite von 2:04,00. Schneller waren unter dem Hallendach bisher erst zwei Schweizerinnen gewesen: die Hallenrekordhalterin Regula Zürcher Scalabrin (LC Frauenfeld/2:00,90) und die Freiluftrekordhalter Sandra Gasser (ST Bern/2:01,91).

Selina Büchel wie Rudisha
Im Gegensatz zu ihnen konnte Büchel allerdings von keinen Pacemaker-Diensten profitieren. Inspiriert vom kenianischen Olympiasieger und Weltrekordhalter David Rudisha, nahm sie das Heft von Anfang an in die Hand, passierte die ersten 400 Meter im Alleingang unter 59 Sekunden und biss bis zum Schluss auf die Zähne.

„Ich wusste, dass ich die 2:05 in den Beinen habe, aber eine solche Zeit hätte ich nie erwartet“, sagte Büchel, die sich erstmals für einen internationalen Grossanlass auf Elitestufe empfahl. Zuvor hatte sie bereits an der U20-EM (7.), U20-WM (20.) und U23-EM (6.) auf sich aufmerksam gemacht. „Mal schauen, wie frisch ich morgen noch bin“, befand die 21-jährige Raumplanungszeichnerin mit Blick auf den 800-m-Final, zu dem sie selbstredend als Favoritin antritt.

Ellen Sprunger gewinnt hochstehende 60 Meter
Über 60 Meter waren schon im Vorlauf fünf Athletinnen schneller gewesen als die letztjährigen Schweizer Meisterinnen Giorgia Candiani (FSG Chiasso) und Michelle Cueni (LC Zürich) in St. Gallen (7,65). Im Zwischenlauf waren es gar sechs, wobei Ellen Sprunger in 7,47 Sekunden eine erste Duftmarke setzte. Die Mehrkampf-Meisterin und Kugelstoss-Vierte trumpfte im Final wie schon 2009 (7,42) und 2010 (7,46) gross auf.

In 7,36 realisierte sie nicht nur die schnellste Siegerzeit seit 2004 (Martina Feusi/7,35), sondern unterbot auch die Limite für die Hallen-EM um drei Hundertstel. „Eigentlich wollte ich meine Schwester Lea in Göteborg als Zuschauerin unterstützen, jetzt spare ich mir als EM-Teilnehmerin die Flugkosten“, flachste die vielseitige Waadtländerin.

U23-Rekord durch Mujinga Kambundji
Einen Wimpernschlag hinter Sprunger brach Mujinga Kambundji den U23-Rekord (7,40), gehalten von Mireille Donders (TV Länggasse) und Fabienne Weyermann (LV Langenthal). Mit dem U23-Bonus bereits für Göteborg qualifiziert, erfüllte die junge Bernerin in 7,37 Sekunden auch den strengeren Wert für die Indoor-Kontinentalkämpfe.

Bronze ging ex aequo an Marisa Lavanchy (LC Zürich) und Lea Sprunger (COVA Nyon). In 7,49 verbesserten respektive egalisierten sie ihre Hausrekorde ebenfalls. Wie hoch das Niveau der vier Staffelläuferinnen zurzeit ist, liest sich unter anderem daran: Für einen Platz auf dem Treppchen musste man letztmals vor 20 Jahren so schnell sein…

Irene Pusterla ratlos
Nichts wurde es hingegen für Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) mit der sechsten Qualifikation für einen internationalen Grossanlass in Folge (nach der EM 2010, Hallen-EM 2011, WM 2011, Hallen-WM 2012 und den Olympischen Spielen 2012). Die Weitsprung-Rekordhalterin haderte mit ihren Versuchen, begann mit 6,25 m zwar ansprechend, vermochte sich jedoch nicht mehr zu steigern. Für die Hallen-EM-Qualifikation waren 6,45 m gefordert.

„Im Training läufts gut, ich kann mir nicht erklären, warum ich im Wettkampf nicht weiter springe“, gab sich die Tessinerin enttäuscht. Der siebte Titel in ihrer Spezialdisziplin, der vierte indoor, war da ein schwacher Trost.

Ihre erste SM-Medaille bei den Aktiven schnappte sich Fatim Affessi (CA Genève) mit einem Satz auf 5,58 m. Routinier Barbara Leuthard (LC Zürich/5,82), letzten Winter und Sommer Doppelmeisterin im Weit- und Dreisprung, musste sich mit Bronze begnügen.

Regula Ryf verteidigt Titel mit der Kugel
Im Freien hatte Elisabeth Graf (STV Lütisburg), zurzeit im Bobsport engagiert, noch vor ihnen gelegen, in der Halle aber waren sie unter sich: Jasmin Lukas (LC Brühl), mit 13,51 m die Saisonbeste, und Titelverteidigerin Regula Ryf (TV Herzogenbuchsee). Letztere übernahm mit 13,58 m im dritten Versuch die Führung und gab diese nicht mehr preis.

Leidtragende war einmal mehr Lukas. 12,94 m reichten der St. Gallerin nur zu Bronze, zumal Michelle Zeltner (GG Bern) im letzten Durchgang noch mit 13,36 m an ihr vorbeizog. Für die Bernerin war es nach der Mehrkampf-SM das zweite Silber innert einer Woche.

 

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author: GRR

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