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18
02
2013

Swiss Athletics - News - Hallen-SM: Hallen-SM: Noemi Zbären und Ellen Sprunger nicht zu halten - Viele Titelpremieren und ein starker Joel Burgunder ©swiss athletics

Swiss Athletics – News – Hallen-SM: Hallen-SM: Noemi Zbären und Ellen Sprunger nicht zu halten – Viele Titelpremieren und ein starker Joel Burgunder

By GRR 0

Auch am zweiten Tag der nationalen Hallen-Meisterschaften in Magglingen erhielt die Schweizer Hallen-EM-Delegation Zuwachs: Die Hürdensprinterin Noemi Zbaeren (SK Langnau) erwischte dank U20-Rekord als siebte Athletin den Zug nach Göteborg (Sd). Ellen Sprunger (COVA Nyon) schaffte das Sprintdouble.

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60 m Hürden: Noemi Zbärens aussergewöhnliche Titelpremiere
Noemi Zbären und SM-Vorläufe – das passt. Gelang der 18-jährigen Emmentalerin an den Freilufttitelkämpfen 2012 die Olympiaqualifikation, erfüllte sie in Magglingen auch die Limite für die für die Hallen-EM auf die Hundertstel genau. In 8,25 Sekunden verbesserte sie ihren eigenen Schweizer U20-Rekord um nicht weniger als 12 Hundertstel.

„Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, jubelte die U20-Vize-Weltmeisterin, die im Sommer an der U20-EM zuschlagen möchte. Die Indoor-Titelkämpfe der „Grossen“ dagegen figurierten nie in der Saisonplanung. „Jetzt muss ich mit meinen Trainern nochmals über die Bücher“, sagte die Biochemie-Studentin.

Im Final gewann sie ihren ersten Elite-Titel in 8,29 Sekunden. Die tragische Figur war die Freiluftmeisterin Clélia Reuse (CABV Martigny). Mit einem Fehlstart im Vorlauf raubte sich die Walliserin die letzte Chance, sich für die Hallen-EM zu qualifizieren. „Ich hätte mir Clélia im Final gewünscht, um sie zur Limite zu pushen“, bedauerte Zbären.

Sie ist die siebte und jüngste Athletin, die sich für den internationalen Winterhöhepunkt empfahl – nach Rolf Malcolm Fongué (GG Bern/60 m), Mujinga Kambundji (ST Bern/60 m), Ellen Sprunger (COVA Nyon/60 m), Lea Sprunger (COVA Nyon/400 m), Selina Büchel (KTV Bütschwil/800 m) und Tobias Furer (LK Zug/60 m Hürden).

200 m: Ellen Sprunger siegt im schnellsten Hallenrennen aller Zeiten
Die 200 Meter stehen nicht im Programm der kontinentalen Hallenmeisterschaften. Statt zur Limitenjagd wurde die Entscheidung im Oval darum zum Prestigeduell der beiden Sprunger-Sister. Ein Prestigeduell, das es in sich hatte. Noch nie musste die Hallenrunde so schnell zurückgelegt werden, um eine SM-Medaille zu ergattern. In einem packenden Finish setzte sich Ellen Sprunger in 23,73 hauchdünn vor ihrer vier Jahre jüngeren Schwester Lea (23,77) durch. Marisa Lavanchy (LC Zürich/24,10) holte wie schon am Vortag über 60 Meter Bronze. Der vierten Romande im Final, Joëlle Golay (Lausanne-Athlétisme), blieb mit 24,67 bloss die Ledermedaille.

Im Vorlauf hatte Ellen Sprunger mit 23,59 Sekunden bereits die drittbeste Schweizer 200-m-Hallenleistung aller Zeiten auf die Bahn gebracht. „Ich bin gut in Form, aber selber überrascht, wie schnell es bereits geht“, sagte die Olympiateilnehmerin im Siebenkampf und mit der Staffel. Für die 26-jährige Waadtländerin war es der dritte SM-Titel innert einer Woche (nach dem Fünfkampf und den 60 m). Mujinga Kambundji, am Vortag Zweite über 60 Meter, verzichtete aus familiären Gründen auf die 200 Meter.

400 m: Wieder Delphine Balliger
Weil sich die Hallen-EM-Starterin Lea Sprunger in der Halle „End der Welt“ auf die 60 Meter (3.) und 200 Meter (2.) konzentrierte, wurde die Bahn über 400 Meter frei für Delphine Balliger (Stade Lausanne/55,97). Die Titelverteidigerin hielt Gaëlle Overney (Lausanne-Athlétisme/56,49) einmal mehr in Schach.

800 m: Keine Ermüdungserscheinungen bei Selina Büchel
Wer nach ihrem grandiosen Auftritt am Vortag (2:02,83) gedacht hat, Selina Büchel würde im Final mit müden Beinen kämpfen, sah sich rasch getäuscht. Wieder nahm die 21-jährige Ostschweizerin das Zepter in die Hand und holte bis ins Ziel (2:06,23) einen Vorsprung von über 5 Sekunden auf die zweiplatzierte 1500-m-Freiluftmeisterin Lisa Kurmann (LV Winterthur) heraus. „Wenn ich schon hier bin, will ich auch etwas zeigen“, sagte Büchel keck.

3000 m: Valérie Lehmann wie im Vorjahr
Nach der Absage von Astrid Leutert und Livia Burri (beide GG Bern) erlebten die zahlreichen Zuschauer ein Déjà-vu. Denn wie vor zwölf Monaten in St. Gallen verrichtete Joëlle Flück (LC Regensdorf/9:45,52) praktisch die ganze Führungsarbeit, ehe die Mittelstrecklerin Valérie Lehmann (GG Bern/9:41,96) ihre Endschnelligkeit auf der letzten Runde abermals ausspielte. Dritte wurde die 10 000-m-Meisterin Mirja Jenni (TV Länggasse/9:49,15). Evelyne Dietschi (SAL Lugano) erzielte in 10:23,51 eine U18-Hallenbestzeit.    

Hoch: Giovanna Demo gewinnt das Stechen
Da im Hochsprung drei Athletinnen bis 1,74 m alle Höhen im ersten Versuch meisterten und auf 1,77 m scheiterten, kam es zum Stechen – im Fall von Beatrice Lundmark (GA Bellinzona) leider buchstäblich. Die zwölffache Schweizer Meisterin verletzte sich am Knie und musste ihrer Klubkollegin Giovanna Demo (GA Bellinzona) als Dritte erstmals an den Titelkämpfen den Vortritt lassen. Michelle Zeltner (GG Bern), die Zweite der Mehrkampf-SM, eroberte sich nach Bronze im Kugelstossen Silber im Hochsprung.

Stab: Ein Versuch weniger entscheidet
Mit 15 Jahren hätte Angelica Moser (LV Winterthur) die jüngste Schweizer Meisterin der diesjährigen Indoor-Titelkämpfe werden können. Mit 3,80 m steigerte sie ihre Hallenbestleistung im zweiten Versuch um fünf Zentimeter. Auf der U18-Allzeitbesthöhe war allerdings Endstation. Dasselbe galt für Jessica Botter (GG Bern). Doch weil sie für die 3,80 m nur einen Versuch benötigt hatte, durfte sie sich über ihren ersten Elite-Titel freuen. „Man muss die Chance nutzen, wenn sie sich einem bietet“, fand die Westschweizerin in Anbetracht der verletzungsbedingten Abwesenheit der nationalen Überfliegerinnen Nicole Büchler und Anna Katharina Schmid (beide LC Zürich).  

Drei: Titelnummer 19 für Barbara Leuthard
Im Duell der Generationen zwischen der 31-jährigen Barbara Leuthard (LC Zürich) und der 19-jährigen Fatim Affessi (CA Genève) hatte die ältere die Nase vorn. Für die Innerschweizerin, die mit 12,99 m eine neue Saisonbestleistung aufstellte, war es bereits der 9. Titel in der Halle – neben zehn im Freien. Zwischen Leuthard und Affessi (12,53 m) schob sich noch Alexandra Liechti (TV Herzogenbuchsee/12,62 m).

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Magglingen. Hallen-SM. Finals. Männer. 60 m: 1. Rolf Malcolm Fongué (GG Bern) 6,65. 2. Steven Gugerli (GG Bern) 6,73. 3. Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) 6,84.

200 m: 1. Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) 21,55. 2. Steven Gugerli (GG Bern) 21,63. 3. Pascal Müller (BTV Aarau) 21,70.

400 m: 1. Daniele Angelella (VIRTUS Locarno) 48,36. 2. Michael Pfanner (ST Bern) 48,87. 3. Emile Emmanuel (Fr) 48,93. 4. (SM-3.) Johannes Wagner (TV Unterstrass) 49,39.

800 m: 1. Jan Hochstrasser (BTV Aarau) 1:54,28. 2. Raphael Salm (LV Langenthal) 1:54,58. 3. Michael Curti (Therwil) 1:55,19.

1500 m: 1. Michael Geissbühler (LV Langenthal) 3:58,22. 2. Thomas Huwiler (SATUS Genève) 3:59,98. 3. Thomas Gmür (CA Sion) 4:00,92.

3000 m: 1. Severin Sager (Fortuna Oberbaselbiet) 8:29,54. 2. Jan Förster (GG Bern) 8:30,41. 3. Pierre Fournier (Lausanne-Sports) 8:33,70.

60 m Hürden: 1. Michael Page (GG Bern) 8,05. 2. Dominik Alberto (LC Zürich) 8,21. 3. Karim Manaoui (Old Boys) 8,21.

Hoch: 1. Sven Tarnowski (De) 2,12. 2. (SM-1.) Loïc Gasch (US Yverdon) 2,12. 3. (SM-2.) Roman Sieber (LC Schaffhausen) 2,09. 4. (SM-3.) Vivien Streit (COVA Nyon) 2,06.

Stab: 1. Marquis Richards (TV Arlesheim) 5,20. 2. Patrick Schütz (LV Winterthur) 5,00. 3. Dominik Alberto (LC Zürich) 4,90.

Weit: 1. Julian Howard (De) 7,69. 2. (SM-1.) Yves Zellweger (KTV Altstätten) 7,55. 3. (SM-2.) Flavien Antille (CABV Martigny) 7,20. 4. (SM-3.) Grégory Bianchi (SFG Chiasso) 7,18.

Drei: 1. Alexander Hochuli (LC Zürich) 16,13. 2. Andreas Graber (ST Bern) 15,68. 3. Simon Sieber (LC Schaffhausen) 15,20.

Kugel: 1. Yannis Croci (CEP Cortaillod) 15,77. 2. Michel Edzimbi (ST Bern) 15,64. 3. Lukas Jost (STV Wangen) 15,30.

Frauen. 60 m: 1. Ellen Sprunger (COVA Nyon) 7,36 (EM-Limite). 2. Mujinga Kambundji (ST Bern) 6,37. 3. Marisa Lavanchy (LC Zürich) und Lea Sprunger (COVA Nyon), je 7,49.

200 m: 1. Ellen Sprunger (COVA Nyon) 23,73. 2. Lea Sprunger (COVA Nyon) 23,77. 3. Marisa Lavanchy (LC Zürich) 24,10.

400 m: 1. Delphine Ballinger (Stade Lausanne) 55,97. 2. Gaëlle Overney (Lausanne-Sports) 56,49. 3. Maren Schott (De) 57,02. 4. (SM-3.) Pascale Gränicher (LG Küsnacht-Erlenbach) 58,81.

800 m: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:06,23. 2. Lisa Kurmann (LV Winterthur) 2:11,41. 3. Tiffany Langel (CEP Cortaillod) 2:12,28.

3000 m: 1. Valérie Lehmann (GG Bern) 9:41,96. 2. Joëlle Flück (LC Regensdorf) 9:45,52. 3. Mirja Jenni (TV Längasse Bern) 9:49,15.

60 m Hürden: 1. Noëmi Zbären (SK Langnau) 8,28. 2. Petra Fontanive (TV Unterstrass) 8,47. 3. Daniela Kyburz (LV Langenthal) 8,67.

Hoch: 1. Giovanna Demo (GAB Bellinzona) 1,76. 2. Michelle Zeltner (GG Bern) 1,74. 3. Beatrice Lundmark (GAB Bellinzona) 1,74. – Bemerkung: Lundmark musste den Wettkampf verletzt aufgeben (Knie).

Stab: 1. Jessica Botter (GG Bern) 3,80. 2. Angelica Moser (LV Winterthur) 3,80. 3. Karin Fisher (USA) 3,80. 4. (SM-3.) Irina Strebel (Thalwil) 3,60.

Weit: 1. Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) 6,25. 2. Fatim Affessi (CA Genève) 5,85. 3. Barbara Leuthard (LC Zürich) 5,82.

Drei: 1. Barbara Leuthard (LC Zürich) 12,99. 2. Alexandra Liechti (TV Herzogenbuchsee) 12,62. 3. Fatim Affessi (CA Genève) 12,53.

Kugel: 1. Regula Ryf (TV Herzogenbuchsee) 13,58. 2. Michelle Zeltner (GG Bern) 13,36. 3. Jasmin Lukas (LC Brühl) 12,94.

Vorläufe und Halbfinals

Männer. 60 m. Vorläufe. 1. Serie: 1. Burgunder 7,94. – 4. Serie: 1. Gugerli 6,84. – 5. Serie: 1. Fongué 6,86. – Halbfinals. 1. Serie: Burgunder 6,80. – 2. Serie: 1. Gugerli 6,75. – 3. Serie: 1. Fongué 6,74.

200 m. Vorläufe. 2. Serie: 1. Gugerli 21,90. – 3. Serie: 1. Burgunder 21,62. – 5. Serie: 1. Müller 21,80. – 6. Serie: 1. Angelella 21,98.

60 m Hürden. Vorlauf. 1. Serie: 1. Page 8,08.

Frauen. 60 m. Vorläufe. 1. Serie: 1. Sarah Atcho (Lausanne) 7,62. – 2. Serie: 1. Ellen Sprunger 7,54. – 3. Serie: 1. Lavanchy 7,57. – 4. Serie: 1. Lea Sprunger 7,57. – 5. Serie: 1. Kambundji 7,56. – Halbfinals. 1. Serie: 1. Ellen Sprunger 7,47. – 2. Serie: 1. Lea Sprunger 7,52. – 3. Serie: 1. Kambundji 7,58.

200 m. Vorläufe. 3. Serie: 1. Joëlle Golay (Lausanne-Sports) 24,42. – 4. Serie: 1. Ellen Sprunger 23,59. – 5. Serie: 1. Lavanchy 24,08. – 6. Serie: 1. Lea Sprunger 23,95.

800 m. Vorlauf. 1. Serie: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:02,83 (SR U23, EM-Limite).

60 m Hürden. Vorläufe. 1. Serie: 1. Fontanive 8,45. – 2. Serie: 1. Zbären 8,25 (U20-SR, EM-Limite). – 3. Serie: 1. Kyburz 8,67. – Disqualifiziert: Clélia Reuse (CABV Martigny).

 

Hallen-SM: Viele Titelpremieren und ein starker Joel Burgunder

 

Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) schaffte mit einer schnellen Zeit und dem Sieg über 200 m definitiv den Durchbruch in der Schweizer Sprintszene und holte sich seinen ersten Meistertitel bei den Aktiven. Gleiches schafften Loïc Gasch (US Yverdon) im Hochsprung und einige andere Athleten, während Alexander Hochuli (LC Zürich) seine Serie fortsetzte.

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200 m: Burgunder erstmals Schweizermeister
Im Final über 200 m düpierte der Jüngste von allen die Arrivierten. Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) verbesserte bereits im Vorlauf seine persönliche Bestleistung um über drei Zehntel (21,62). Im Final setzte er noch einen oben drauf und lief in 21,55 zu Gold. Damit ist er nun auch der saisonschnellste Schweizer und holte heuer nach dem dritten Platz über 60 m seine zweite Medaille an der SM.

Seiner Freude darüber konnte auch ein Sturz neben die Bahn nach dem Zieleinlauf keinen Abbruch tun. Vizemeister zum Zweiten wurde Steven Gugerli (21,63/GG Bern), er musste nach der Entscheidung über 60 m wieder mit der gleichen Medaillen-Farbe vorlieb nehmen. Mitfavorit Pascal Müller (21,70/BTV Aarau) lief auf Rang 3.

400 m: Angelella ohne Limite, dafür mit Titel
Eigentlich gab es nur einen, der für den Sieg in Frage kam. Daniele Angelella (Virtus Locarno) stellte vor zwei Wochen einen Schweizer U23-Rekord (47,69) auf, der ihn deutlich an die Spitze der Saisonbestenliste setzte. „Ich wollte vor allem gewinnen, dass die EM-Limite schwer werden würde, wusste ich.“

Angelella nahm das Resultat gleich vorweg: An ihm gab es kein Vorbeikommen, er siegte in 48,36. Die angesprochene Hallen-EM-Limite für Göteborg (Sd/1.-3. März), die für ihn 47,50 beträgt, lag heute ausser Reichweite. Die weiteren Medaillenplätze belegten Michael Pfanner (48,87/ST Bern) und Johannes Wagner (49,39/LAC TV Unterstrass Zürich). Dazwischen schob sich noch der Franzose Emile Pascal Emmanuel (48,93).

800 m: Hochstrasser trotzt der Verletzung
Vorbereitungsrennen hatte Jan Hochstrasser (BTV Aarau) auf diese SM hin keine bestreiten können. Doch obwohl in den letzten Wochen nicht ganz verletzungsfrei, konnte sich der Titelverteidiger und auch Outdoor-Schweizermeister vor dem Saisonschnellsten Raphael Salm (LV Langenthal) durchsetzen.

Sie lieferten sich aber ein enges Duell, am Ende dessen Hochstrasser nur drei Zehntel zwischen sich (1:54,28) und seinen Konkurrenten (1:54,58) bringen konnte. Ebenfalls dicht dran blieb Michael Curti (LC Therwil). Der 18-jährige Baselbieter schaffte es erstmals bei den Aktiven auf ein SM-Podest. Er lief in 1:55,19 ins Ziel.

1500 m: Geisssbühler liess nichts anbrennen
Eine Überraschung wäre es gewesen, wenn jemand Michael Geissbühler (LV Langenthal) den Titel ernsthaft hätte streitig machen können. Sie trat nicht ein, Geissbühler liess nichts anbrennen und setzte zwei Runden vor Schluss zum Angriff an, dem keiner seiner Konkurrenten gewachsen war.

Auch für ihn bedeutete der Triumph (Siegerzeit 3:58,22) eine Premiere, seine bisherigen Meistertitel sammelte er ausschliesslich auf Nachwuchsebene. Mit seinem Gold-Lauf trat er in die Fussstapfen von Mirco Zwahlen, der am Ende der letzten Freiluftsaison zurückgetreten war. Thomas Huwiler (SATUS Genève) sicherte sich in 3:59,98 Silber, Bronze ging an den 18-jährigen Thomas Gmür (CA Sion).

3000 m: Starker Schlussspurt von Sager
Nicht Pierre Fournier (Lausanne-Sports), der die schnellste Saisonbestzeit der am Start stehenden Athleten aufzuweisen hatte, sondern Severin Sager (LC Fortuna Oberbaselbiet) machte am Ende das Rennen um Gold. Noch vor drei Wochen hatte er sich Fournier beim Hallenmeeting in Magglingen geschlagen geben müssen. Mit der neuen Schweizer Saisonbestleistung von 8:29,54 und dank seines unwiderstehlichen Endspurts konnte er seine Gegner auf der Schlussrunde abschütteln. Zum ersten Mal darf sich Sager Aktiv-Schweizermeister nennen.

Fournier wurde SM-Zweiter, 8:33,70 bedeutet auch für ihn eine schnellere Zeit als vor drei Wochen. Jan Förster (8:30,41/GG Bern), Deutscher und nicht titelberechtigt, lief noch zwischen die beiden. Janik Niederhauser (8:35,08/GG Bern), der vor zwei Wochen das U23-Rennen beim Cross-Länderkampf in Neukirchen (De) gewonnen hatte, wurde Dritter.

60 m Hürden: Page in Furers Abwesenheit
Der Schweizer Saisonschnellste Tobias Furer (LK Zug), der sich bereits für die Hallen-EM qualifiziert hat, wollte im Hinblick auf den Grossanlass kein Risiko eingehen und verzichtete aufgrund einer leichten Muskelverletzung auf einen Start an der SM.

Der Profiteur heisst Michael Page (GG Bern). Er sprintete in 8,05 am schnellsten über den Hürdenwald und holte Gold. Dahinter wurde es extrem spannend, nur wenige Tausendstel trennten die weiteren Medaillengewinner. Die Entscheidung ging zugunsten des Mehrkämpfers Dominik Alberto (LC Zürich) aus, der sich nach Bronze im Stab eine weitere Medaille sicherte. Karim Manaoui (LAS Old Boys Basel) musste sich derweil mit Bronze begnügen. Beide liefen sie 8,21.

Hoch: Gasch siegte, scheiterte aber an der Rekordhöhe
Man durfte gespannt sein, was Youngster Loïc Gasch (US Yverdon) zu leisten im Stande ist, nachdem er vor zwei Wochen erstaunliche 2,12 m gesprungen war. Trotz Problemen mit dem Fuss lieferte er nichts weniger als die Bestätigung davon, erneut übersprungene 2,12 m und die Goldmedaille waren die Ausbeute. Auf der U20-Rekord-Höhe von 2,18 m, die für ihn gleichbedeutend mit der Hallen-EM-Limite gewesen wäre, scheiterte er dreimal.

Gewonnen wurde der Wettkampf vom nicht titelberechtigten Deutschen Sven Tarnowski, der es ebenso über 2,12 m schaffte. Silber ging an Titelverteidiger Roman Sieber (2,09 m/LC Schaffhausen), Bronze holte sich Vivien Streit (2,06 m/COVA Nyon).

Drei: Hochuli zum wiederholten Mal
Bei der Hallen-SM zogen viele Nachwuchstalente die Aufmerksamkeit auf sich, zahlreiche holten sich ihre ersten nationalen Meistertitel. Alexander Hochuli (LC Zürich) gehört nicht zu dieser Sorte, vielmehr schaffte er es, seiner Titel-Sammlung eine weitere Auszeichnung hinzuzufügen. Sechs der letzten sieben Hallentitel sind es nun. Er gewann mit einer Weite von 16,13 m und verhinderte damit einen weiteren Premierensieg eines Youngsters, Andreas Graber (ST Bern).

Dennoch zeigte Letzterer eine starke Leistung und sprang mit 15,68 m bis auf vier Zentimeter an seinen im Januar aufgestellten U23-Rekord heran. Bronze ging an den LC Schaffhausen. Simon Sieber, Zwillingsbruder des Viertplatzierten und Hochsprung-Silbergewinners Roman, landete bei 15,20 m.

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Magglingen. Hallen-SM. Finals. Männer. 60 m: 1. Rolf Malcolm Fongué (GG Bern) 6,65. 2. Steven Gugerli (GG Bern) 6,73. 3. Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) 6,84.

200 m: 1. Joel Burgunder (TV Herzogenbuchsee) 21,55. 2. Steven Gugerli (GG Bern) 21,63. 3. Pascal Müller (BTV Aarau) 21,70.

400 m: 1. Daniele Angelella (VIRTUS Locarno) 48,36. 2. Michael Pfanner (ST Bern) 48,87. 3. Emile Emmanuel (Fr) 48,93. 4. (SM-3.) Johannes Wagner (TV Unterstrass) 49,39.

800 m: 1. Jan Hochstrasser (BTV Aarau) 1:54,28. 2. Raphael Salm (LV Langenthal) 1:54,58. 3. Michael Curti (Therwil) 1:55,19.

1500 m: 1. Michael Geissbühler (LV Langenthal) 3:58,22. 2. Thomas Huwiler (SATUS Genève) 3:59,98. 3. Thomas Gmür (CA Sion) 4:00,92.

3000 m: 1. Severin Sager (Fortuna Oberbaselbiet) 8:29,54. 2. Jan Förster (GG Bern) 8:30,41. 3. Pierre Fournier (Lausanne-Sports) 8:33,70.

60 m Hürden: 1. Michael Page (GG Bern) 8,05. 2. Dominik Alberto (LC Zürich) 8,21. 3. Karim Manaoui (Old Boys) 8,21.

Hoch: 1. Sven Tarnowski (De) 2,12. 2. (SM-1.) Loïc Gasch (US Yverdon) 2,12. 3. (SM-2.) Roman Sieber (LC Schaffhausen) 2,09. 4. (SM-3.) Vivien Streit (COVA Nyon) 2,06.

Stab: 1. Marquis Richards (TV Arlesheim) 5,20. 2. Patrick Schütz (LV Winterthur) 5,00. 3. Dominik Alberto (LC Zürich) 4,90.

Weit: 1. Julian Howard (De) 7,69. 2. (SM-1.) Yves Zellweger (KTV Altstätten) 7,55. 3. (SM-2.) Flavien Antille (CABV Martigny) 7,20. 4. (SM-3.) Grégory Bianchi (SFG Chiasso) 7,18.

Drei: 1. Alexander Hochuli (LC Zürich) 16,13. 2. Andreas Graber (ST Bern) 15,68. 3. Simon Sieber (LC Schaffhausen) 15,20.

Kugel: 1. Yannis Croci (CEP Cortaillod) 15,77. 2. Michel Edzimbi (ST Bern) 15,64. 3. Lukas Jost (STV Wangen) 15,30.

Frauen. 60 m: 1. Ellen Sprunger (COVA Nyon) 7,36 (EM-Limite). 2. Mujinga Kambundji (ST Bern) 6,37. 3. Marisa Lavanchy (LC Zürich) und Lea Sprunger (COVA Nyon), je 7,49.

200 m: 1. Ellen Sprunger (COVA Nyon) 23,73. 2. Lea Sprunger (COVA Nyon) 23,77. 3. Marisa Lavanchy (LC Zürich) 24,10.

400 m: 1. Delphine Ballinger (Stade Lausanne) 55,97. 2. Gaëlle Overney (Lausanne-Sports) 56,49. 3. Maren Schott (De) 57,02. 4. (SM-3.) Pascale Gränicher (LG Küsnacht-Erlenbach) 58,81.

800 m: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:06,23. 2. Lisa Kurmann (LV Winterthur) 2:11,41. 3. Tiffany Langel (CEP Cortaillod) 2:12,28.

3000 m: 1. Valérie Lehmann (GG Bern) 9:41,96. 2. Joëlle Flück (LC Regensdorf) 9:45,52. 3. Mirja Jenni (TV Längasse Bern) 9:49,15.

60 m Hürden: 1. Noëmi Zbären (SK Langnau) 8,28. 2. Petra Fontanive (TV Unterstrass) 8,47. 3. Daniela Kyburz (LV Langenthal) 8,67.

Hoch: 1. Giovanna Demo (GAB Bellinzona) 1,76. 2. Michelle Zeltner (GG Bern) 1,74. 3. Beatrice Lundmark (GAB Bellinzona) 1,74. – Bemerkung: Lundmark musste den Wettkampf verletzt aufgeben (Knie).

Stab: 1. Jessica Botter (GG Bern) 3,80. 2. Angelica Moser (LV Winterthur) 3,80. 3. Karin Fisher (USA) 3,80. 4. (SM-3.) Irina Strebel (Thalwil) 3,60.

Weit: 1. Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) 6,25. 2. Fatim Affessi (CA Genève) 5,85. 3. Barbara Leuthard (LC Zürich) 5,82.

Drei: 1. Barbara Leuthard (LC Zürich) 12,99. 2. Alexandra Liechti (TV Herzogenbuchsee) 12,62. 3. Fatim Affessi (CA Genève) 12,53.

Kugel: 1. Regula Ryf (TV Herzogenbuchsee) 13,58. 2. Michelle Zeltner (GG Bern) 13,36. 3. Jasmin Lukas (LC Brühl) 12,94.

Vorläufe und Halbfinals

Männer. 60 m. Vorläufe. 1. Serie: 1. Burgunder 7,94. – 4. Serie: 1. Gugerli 6,84. – 5. Serie: 1. Fongué 6,86. – Halbfinals. 1. Serie: Burgunder 6,80. – 2. Serie: 1. Gugerli 6,75. – 3. Serie: 1. Fongué 6,74.

200 m. Vorläufe. 2. Serie: 1. Gugerli 21,90. – 3. Serie: 1. Burgunder 21,62. – 5. Serie: 1. Müller 21,80. – 6. Serie: 1. Angelella 21,98.

60 m Hürden. Vorlauf. 1. Serie: 1. Page 8,08.

Frauen. 60 m. Vorläufe. 1. Serie: 1. Sarah Atcho (Lausanne) 7,62. – 2. Serie: 1. Ellen Sprunger 7,54. – 3. Serie: 1. Lavanchy 7,57. – 4. Serie: 1. Lea Sprunger 7,57. – 5. Serie: 1. Kambundji 7,56. – Halbfinals. 1. Serie: 1. Ellen Sprunger 7,47. – 2. Serie: 1. Lea Sprunger 7,52. – 3. Serie: 1. Kambundji 7,58.

200 m. Vorläufe. 3. Serie: 1. Joëlle Golay (Lausanne-Sports) 24,42. – 4. Serie: 1. Ellen Sprunger 23,59. – 5. Serie: 1. Lavanchy 24,08. – 6. Serie: 1. Lea Sprunger 23,95.

800 m. Vorlauf. 1. Serie: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:02,83 (SR U23, EM-Limite).

60 m Hürden. Vorläufe. 1. Serie: 1. Fontanive 8,45. – 2. Serie: 1. Zbären 8,25 (U20-SR, EM-Limite). – 3. Serie: 1. Kyburz 8,67. – Disqualifiziert: Clélia Reuse (CABV Martigny).

 

 Swiss Athletics – News

author: GRR

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