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27
02
2013

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Januar/Februar 2013 - erst im März erste Hinweise - Boommärkte sind Spanien und Polen - „Laufmarkt 2012“ bestellen - „European Marathons 2012“ ©Laufmarkt

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Januar/Februar 2013 – erst im März erste Hinweise – Boommärkte sind Spanien und Polen – „Laufmarkt 2012“ bestellen – „European Marathons 2012“

By GRR 0

Das Laufsportjahr beginnt bekanntlich recht geruhsam. Die Zahl der Veranstaltungen ist im Januar und Februar noch überschaubar, und Hinweise auf Tendenzen für das neue Jahr sind schon deshalb schwierig auszumachen, weil die Beteiligung stark durch die Wetterverhältnisse geprägt ist.

Hinzu kommt, dass auch die augenblicklich Grippewelle nicht spurlos an den Teilnehmerfeldern vorbeigehen dürfte.Am schlimmsten erwischte es witterungsmäßig die Veranstalter des Staffelmarathons in Pulheim, die wegen Glatteis den Staffelwettbewerb ausfallen lassen mussten und als Ersatz nur einen kurzen Jogginglauf anbieten konnten.

Am gleichen Wochenende fand eine weitere in meiner Datenbank vertretene Veranstaltung ebenfalls wegen Glatteis nicht statt. Sie wurde aber um zwei Wochen verschoben, dann aber mit mäßiger Beteiligung ausgetragen. Beim 50km-Ultramarathon in Rodgau, der seit Jahren kräftige Zuwachsraten hinlegte, gab es trotz hoher Anmeldezahlen ein deutliches Minus, weil auch hier das Wetter nicht mitspielte.

Und bei der Winterlaufserie in Duisburg – ist zumindest der erste Lauf traditionell für 4000 Teilnehmer gut – ging es bei beiden bisher ausgetragenen Läufen mit den Finisherzahlen nach unten, obwohl die Läufe sogar erneut frühzeitig ausgebucht waren.

Vor diesem Hintergrund ist es schon fast ein gutes Zeichen, dass von fünf Marathonläufen die in diesem Jahr stattfanden vier einen Teilnehmerzuwachs registrierten. Ein Minus gab es nur beim Marathon in Bad Salzuflen, wo aber ein Baukastensystem angeboten wird und viele Läuferinnen und Läufer es aufgrund der Witterung bei einer kürzeren Strecke beließen. Allerdings kommen die bisher ausgetragenen Marathonläufe auf zusammengenommen nur etwas mehr als 1000 Finisher; das liegt im Bereich der „natürlichen“ Schwankung beim Berlin-Marathon.

Viel kann man also aus den Zahlen noch nicht ablesen. Zu den anderen „klassischen“ Strecken kann man noch weniger sagen. Da könnte erst der März erste Hinweise geben. Aber das Jahr ist noch lange genug, um witterungsbedingte Rückgänge ausgleichen zu können.

In den vergangenen Wochen habe ich neben „Laufmarkt 2012“ die erste Ausgabe von „European Marathons“ fertig gestellt. Genau vor einem Jahr – im Newsletter vom Jan./Feb. 2012 – hatte ich dieses damals neu begonnene Projekt kurz vorgestellt. Die wesentlichen Ergebnisse werden diesmal als Sonderthema in „Laufmarkt 2012“ zusammengefasst. Das eigentliche Heft erscheint auf Englisch, weil ich es für den internationalen Markt konzipiert habe.

Auslöser meiner Arbeit war – wie ich es auch vor einem Jahr geschrieben habe – einen europäischen Vergleichmaßstab für das zu finden, was in Deutschland beim Marathon geschieht. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es anderswo besser läuft: Deutsche Läufe verlieren Anteile an den Marathonläufern in Europa. Boommärkte sind derzeit Spanien und Polen mit Zuwachsraten im deutlich zweistelligen Bereich. Dennoch ist in Deutschland die „Marathon-dichte“, die ich definiert habe als Marathonteilnehmer je 100 000 Einwohner, noch deutlich über
dem europäischen Durchschnitt.

Eine mögliche Ursache, weshalb der Marathon in Deutschland an Bedeutung verliert habe ich in „Laufmarkt 2012“ analysiert. Dort zieht sich durch das Heft die Frage nach dem Einfluss der Demographie auf den Laufmarkt. Deutschland ist bekannter Maßen eine alternde Bevölkerung, was zur Folge hat, dass der Anteil der Bevölkerung über 70, also ein Altersbereich, in dem man nicht mehr unbedingt an Sportwettbewerben teilnimmt, beständig zunimmt, während am unteren Ende der Alterpyramide weniger neue Läufer zuwachsen.

Während es auf anderen Laufstrecken bisher ganz gut gelungen ist, diese Verluste durch eine höhere spezifische Beteiligung auszugleichen, d.h. einen höheren Anteil von Läuferinnen und Läufern an einer bestimmten Altersgruppe, ist das beim Marathon nur beschränkt gelungen. Erst in den jüngsten Jahren gibt es hier wieder einen Hoffnungsschimmer.

So weit einige Ergebnisse meiner neuesten Untersuchungen in kurz. Sie enthalten natürlich außerdem die üblichen Statistiken und Auswertungen der Entwicklung in den einzelnen Bereichen. Wer „Laufmarkt 2012“ noch nicht bestellt hat, für den lege ich diesem Newsletter noch mal das Bestellformular bei. Die personalisierte PDF-Datei kostet, trotz wieder etwas erweitertem Umfang, weiterhin 30€; ein gedrucktes Exemplar und die dazugehörende Datenbasis können für jeweils 10€ bestellt werden.

Bestellen kann man auch online auf www.laufmarkt.de unter „Shop“. Wer außerdem „European Marathons 2012“ haben möchte – noch mal der Hinweis: die wichtigste Ergebnisse sind in „Laufmarkt 2012“ wiedergegeben – kann das Heft, das es nur als PDF gibt, ebenfalls online (Unter „In English“, und dann auf „Study 2012“ gehen.) bestellen. Es kostet 16€.

Freuen würde es mich, wenn Sie Veranstalter im Ausland, zu denen Sie Kontakt haben, auf dieses Heft hinweisen würden.

Der März-Newsletter wird dann schon über die ersten Frühjahrsläufe berichten können, wobei zu hoffen bleibt, dass es auch wirklich bald Frühjahr wird.
 

Dr. Roland Döhrn

 

LAUFMARKT

author: GRR

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