Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – ÖLV-Rückblick: Die Hallen-EM in Göteborg ist gelaufen

Die beste ÖLV-Platzierung bei der Hallen-EM in Göteborg hat Dominik Distelberger mit dem elften Platz und 5623 Punkten im Siebenkampf erreicht. Eine Wadenverletzung verhinderte bei ihm ein besseres Ergebnis. In Summe ist das ÖLV-Team in der Scandinavium Arena unter den Erwartungen geblieben. In der Einzelanalyse ergibt sich jedoch ein differenziertes Bild.

Die beiden EM-Debütanten in der Allgemeinen Klasse, Lukas Weißhaidinger und Nikolaus Franzmair, haben sich positiv präsentiert und einen wichtigen Schritt für ihre Laufbahn gemacht. 800m-Läufer Franzmair war mit 18 Jahren und 10 Tagen der jüngste männliche Athlet der gesamten Hallen-EM.

In einem couragierten Rennen erzielte er die 15.-beste Zeit der Vorläufe. „Er hat hier alles richtig gemacht. Nach den ersten vier Vorläufen hat er die Chance gesehen, mit einer Zeit von 1:50 Minuten ins Semifinale aufzusteigen und ist an die Spitze des Feldes. Leider ist er die ersten 400 Meter etwas zu schnell angegangen, das hat er am Schluss gespürt“, analysiert ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber.

Der 21-jährige Weißhaidinger war der jüngste Teilnehmer im Kugelstoß und kam auf den 20. Platz: „Ihm hat etwas die Sicherheit gefehlt. Der Kugelstoß bei einer Hallen-EM ist Weltklasse, das ist einfach eine andere Liga als im Nachwuchsbereich. Aber er hat nach dem ersten ungültigen Versuch sehr gut weiter gekämpft.“

Die Leistungsträger Andreas Vojta und Andreas Rapatz konnten die angestrebten Ziele nicht erreichen. Vojta, der aussichtsreichste österreichische Teilnehmer, hatte über 1500 Meter nach einem Sturz in der Anfangsphase des Rennes keine Aussicht mehr auf den Finaleinzug. In einem hochklassigen Feld war er nach diesem Zwischenfall in einer sehr schwierigen Situation. „Insgesamt hat er in der Hallensaison aber mit starken Rennen auf verschiedenen Distanzen einen guten Schritt gemacht. Er wird sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und ist auf dem richtigen Weg“, so Gruber.

Andreas Rapatz erzielte in den 800m-Vorläufen zwar die achtschnellste Zeit des Feldes, verpasste aber als Vierter seines Heats den Aufstieg ins Semifinale. „Er war diesmal von seiner Höchstform entfernt, wie er sie vergangenes Jahr hatte. Durch Verletzungen konnte er im Herbst nur unregelmäßig trainieren, deshalb hat ihm die Basis gefehlt.“

ÖLV Ergebnisse Hallen-EM Göteborg

Siebenkampf
11. Platz Dominik Distelberger 5623 Punkte

800m
14. Platz Andreas Rapatz 1:50,11 Minuten | Vorlauf
17. Platz Nikolas Franzmair 1:51,10 Minuten | Vorlauf

1500m
14. Platz Andreas Vojta 3:45,54 Minuten | Vorlauf

Kugelstoß
20. Platz Lukas Weißhaidinger 18,38 Meter | Qualifikation

Alles unter einem Dach

Das Konzept „All Under One Roof“ mit kurzen Wegen für die Athleten machte die Hallen-EM sehr sympathisch. Ein Blick auf die modern und funktionell ausgestatteten Trainingsstadien in Göteborg hat bei den österreichischen Athleten und Trainern das Wissen verfestigt, dass die heimische Sportinfrastruktur großen Aufholbedarf hat.

Die Stimmung in der Scandinavium Arena hatte ihre Höhepunkte – aber fast ausschließlich, wenn schwedische AthletInnen am Start waren. Unterstützt wurde diese nationale Sichtweise auch von der Moderationsregie, die stets nur bei Teilnehmern aus dem Veranstalterland die Regler für Musik und Sprecher auf Höchstniveau stellte. Schade. Die Kugelstoß-Qualifikation aus dem Stadion in die Messehalle auszulagern, war ein guter Schritt.

Zuschauer konnten auf diese Weise viel näher als sonst am Geschehen teilhaben. Allerdings blieb die Idee auf halbem Weg stecken, weil die Inszenierung und der Stimmungsaufbau des Bewerbes recht dürftig war. Nicht einmal die Athleten wurden namentlich vorgestellt. Phantastische Leichtathletikmomente gab es trotzdem.

Ein Wochenende Spitzenleichtathletik mit vielen Stars und einem kompakten, spannenden Programm machen eine Hallen-EM zu einem Top-Ereignis – nächstes Mal 2015 in Prag!

 

www.european-athletics.org
www.goteborg2013.com

Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – News

 
ÖLV | 03.03.2013