Paderborner Osterlauf 2013 - Siegerehrung - Insgesamt gesehen sank die Beteiligung gegenüber dem Vorjahr um rund 11%. Und hätte nicht der Paderborner Osterlauf am letzten Märzwochenende eine Rekordbeteiligung erzielt, wäre Bilanz des Monats noch weitaus schlechter ausgefallen. ©Helmut Winter
Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom März 2013 – Rückgang der Teilnehmerzahlen im März – Steigerung der Startgelder im Durchschnitt um weniger als 2%
Mein letzter Newsletter endete sinngemäß mit der Erwartung, dass die ersten „Frühjahrs"läufe im März vielleicht schon Aufschluss darüber geben könnten, wie sich das Laufjahr 2013 entwickelt. Sie sehen, ich habe Frühjahr in Anführungszeichen gesetzt. Zwar hat das Frühjahr kalendarisch begonnen.
Von frühlingshaften Temperaturen, die Lust aufs Laufen machen, sind wir aber noch weit entfernt. Man wundert sich direkt, dass überhaupt alle in der Datenbank erfassten Veranstaltungen stattfinden konnten. Manche Veranstalter mussten aber auf eine geänderte Streckenführung ausweichen, weil Teile der Laufstrecke noch unpassierbar waren.
Wenn es auch zu keinen Totalausfall kam, so schreckten doch Kälte und Wind viele Läuferinnen und Läufer ab. 32 März-Veranstaltungen sind in der Laufmarkt-Datenbank erfasst. 27 von Ihnen mussten einen Rückgang der Teilnehmerzahlen hinnehmen, der zum Teil happig war. Insgesamt gesehen sank die Beteiligung gegenüber dem Vorjahr um rund 11%. Und hätte nicht der Paderborner Osterlauf am letzten Märzwochenende eine Rekordbeteiligung erzielt, wäre Bilanz des Monats noch weitaus schlechter ausgefallen.
Auf den langen Strecken hielt sich dabei das Minus zumeist noch in Grenzen. Ausgeprägter was das Minus auf den kürzeren Distanzen. Zwar ist der März keineswegs der wichtigste Monat für das Laufjahr, aber so ein starkes Minus zu Jahresbeginn – Januar und Februar hatte ja auch schon einen Rückgang verzeichnet – ist schwer aufzuholen. Jetzt muss man abwarten, was der April bringen wird.
Bei meiner Prognose der Teilnehmerzahlen in diesem Jahr bin ich aber äußerst vorsichtig. Dies gilt zwar nicht für die Firmenläufe, die ohnehin erst ab Mai anstehen. Ob es aber auf den klassischen Distanzen
Marathon, Halbmarathon und Zehner erneut ein Plus geben wird, ist derzeit fraglich. So konnten von den bisher ausgetragenen immerhin sechs Zehnern in der Größenklasse von mehr als 1000 Teilnehmern gerade einmal zwei einen Zuwachs realisieren.
Beim Halbmarathon sah man schon am Wochenende mehr mit dem Berliner Halbmarathon (neue Rekordzahl!) und dem Freiburger Halbmarathon – zwei der großen Läufe, die auf dem Austragungskalender standen.
Ich fülle derzeit meine Datenbank mit den Angaben zu weiteren Veranstaltungen in dieses Jahres. Dabei wird eine Tendenz immer deutlicher sichtbar, auf die ich bereits in Laufmarkt 2012 hingewiesen hatte: 2013 dürfte das Jahr werden, in dem die Startgelder im Durchschnitt so wenig angehoben werden wie noch in keinem Jahr seit Beginn meiner Aufzeichnungen.
Es wird immer deutlicher, dass die Startgelder im Durchschnitt um weniger als 2% steigen, wahrscheinlich nur halb so stark wie im vergangenen Jahr, das auch bereits zu den Jahren mit geringen Zuwächsen zählte. Dies weist darauf hin, dass bei den Startgeldern allmählich das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein scheint, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Wettbewerb um große Teilnehmerfelder härter geworden ist.
Bleibt abzuwarten, ob es bei diesem Ergebnis bleibt, wenn ich mehr Läufe in meine Datenbank eingetragen habe. Bisher ist der Trend jedenfalls recht stabil.
Diese Ausführungen möchte ich als Aufhänger nehmen, um noch einmal auf das Heft „Laufmarkt 2012" hinzuweisen, das Mitte Februar erschienen ist. Es enthält wieder viele interessante Analysen rund um den Laufmarkt. Ein Schwerpunkt ist die Analyse des Einflusses demographischer Tendenzen, auf deren Grundlage ich Szenarien der Teilnehmerentwicklung bis 2020 abgeleitet habe.
Sonderthema ist diesmal ein Überblick über die europäische Marathonszene, in dem erste Ergebnisse einer neuen Datenbank zu den europäischen Marathonläufen zusammengestellt werden.
Eine etwas ausführlichere englische Fassung dieses Sonderthemas ist auch unter „European Marathons 2012" erschienen.
Informationen darüber, wie sie „Laufmarkt 2012" – sofern noch nicht geschehen – bestellen können, finden Sie auf www.laufmarkt.de . Das Heft ist übrigens, obwohl sein Umfang von Jahr zu Jahr wächst, ein Muster-beispiel von Preisstabilität. Die PDF-Ausgabe kosten nach wie vor 30,00 €. Für einen Aufpreis von 10,00 € kann man auch eine gedruckte Ausgabe erhalten.
Ein Bestellformular lege ich anbei.
Ich bin gespannt auf den April, in dem erfahrungsgemäß bei den in meiner Datenbank erfassten Veranstaltungen erstmals im Jahr mehr als 100 000 Läuferinnen und Läufer am Start sein werden. Dann wird der Ausblick auf 2013 klarer werden.
Dr. Roland Döhrn