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08
05
2013

Jannik Arbogast (1) vor Frederik Unewisse (2) ©Veranstalter

Kultveranstaltung auf Rekordniveau – Von Favoritensiegen und einer großen Lauffreude auf einer ungewöhnlichen Distanz – Ludwig Reiser berichtet

By GRR 0

Nach vielen Regenschauern der letzten Tage zeigte sich gerade rechtzeitig zur Badischen Meile die Sonne über Karlsruhe – den über 6000 Sportlern vornehmlich aus der Region kam es wie gelegen: Die Lust zum Laufen war allenthalben zu spüren.

Die 24. Auflage der Badischen Meile, ein aus der Historie entstandenes Längenmaß von 8,88889 Kilometern, bot zu frühsommerliche Temperaturen eine Rekordbeteiligung und im weiten Rund des Beiertheimer Stadions unweit der Europahalle ausgelassene Stimmung. Nur die in den Farben der ausrichtenden Leichtathletik-Gemeinschaft Region Karlsruhe startenden Laufasse beließen es bei einer läuferischen Demonstration ihrer Stärke, denn die Streckenrekorde sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen blieben unangetastet.

Das war letztlich aber eher nebensächlich, denn im Mittelpunkt der Kultveranstaltung in der Fächerstadt stand letztlich das gemeinsame Lauferlebnis. So für die über 700 Mitarbeiter starke Delegation der „KIT“ oder die 180 Bosch-Mitarbeiter, die sich sogar mit einem Lauftreff zur Mittagspause auf dieses Laufereignis einstimmten.

Viele Firmen nutzten die Meile zum Mitarbeitertreff, ungezwungen und überaus willkommen familiär. Eine wohltuende Alternative zu den wie Pilze aus dem Boden schießenden sogenannten Firmenläufen nach Feierabend. Eine bunte Zeltstadt mit zahlreichen Getränkeständen und aufgestellten Biertischgarnituren auf dem gepflegten Rasen des Beiertheimer Stadions lud zum After-Run-Plausch ein – und die Stimmung konnte kaum besser sein. Alleine der Blick auf die lange Warteschlange vor dem Flammkuchenstand oder die Hiobsbotschaft „Bier ist aus!“ ließ so manchen Läufer etwas murren.

Dass die Badische Meile diesmal um rund zweihundert Meter etwas kürzer ausfiel, das mag der „Baustellenstadt“ Karlsruhe geschuldet sein, denn mit moderner Messtechnik hatten (zu) schnell viele herausgefunden, dass der sensationelle Kilometerschnitt wohl doch nicht so flott war, wie das High-tech-Gerät am Handgelenk zunächst versprochen hatte.

Das jedenfalls war den Verantwortlichen der LG Region Karlsruhe auch eher nebensächlich, schließlich ist die Badische Meile eine vorrangig Breitensport-Veranstaltung mit einem kleinen Schuss Spitzensport. Und für diesen Anteil sorgten die rotbedressten Läufer der LG. Es waren gerade einmal 27 Minuten vergangen, da wurde bereits der Sieger der 24. Auflage mit Jannik Arbogast gefeiert. Um einen Hauch von einer Zehntelsekunde war der 20jährige Vorjahressieger auch diesmal der Tagesschnellste, dichtauf sein Trainingskollege Frederik Unewisse. Auch auf den nächsten Plätzen LG-Läufer, sehr zur Freude des Trainers Günter Scheefer.

Schon zwanzig Plätze weiter wurden die schnellsten Frauen des Tages umjubelt. Wie schon bei den Männern zuvor war es ein Duo, das der Konkurrenz enteilt war. Das von Außenstehenden so sehnlichst erwartete „Generationenduell“ zwischen der bereits neunmal erfolgreichen Meilen-Siegerin Simone Raatz und dem aufstrebenden Talent Melina Tränkle mit ihrem Debütauftritt fand nicht statt. Nach 30:52 Minuten liefen die beiden Karlsruher Laufasse Hand in Hand über die Ziellinie. Für Simone war es eine Woche nach ihrem Sieg beim Oberelbe-Marathon in Dresden ein überaus flottes Auslaufen, für Melina ein „Bad in der Menge“ und ein „Lauf zum Genießen“.

Die 24. Badische Meile eröffneten übrigens knapp 30 Kickbiker. Mit hohem Tempo waren die Sportler auf ihren stylischen Tretrollern die Strecke durch die Innenstadt und den Stadtteilparcours geeilt und durften den ungeteilten Beifall der leider nur spärlich vorhandenen Zuschauer trotz moderater Startzeit von 10.30 Uhr einheimsen. Richtige Partystimmung hingegen nur im Beiertheimer Stadion, vielleicht eine Hausaufgabe für die Jubiläumsausgabe im Mai 2014.      

 

Ludwig Reiser

author: GRR

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