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05
2013

Erste Deutsche Kirchen-Meisterin im Halbmarathon: Professorin Petra Freudenberger-Lötz. ©M. Bald

E.ON Mitte Kassel Marathon – Der Blick geht schon wieder nach vorn

By GRR 0

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Das gilt auch für den E.ON Mitte Kassel Marathon. Denn nach der gerade bewältigten siebten Auflage der größten Sportveranstaltung in der Region laufen schon die ersten Vorbereitungen für den nächsten Marathon in Kassel. Dieser findet im kommenden Jahr vom 2. bis 4. Mai statt. Diesen Termin sollten sich die Teilnehmer und Fans schon einmal vormerken.

Das Fazit für 2013 fällt positiv aus. Mit 11.015 gemeldeten Teilnehmern gab es zwar erstmals einen leichten Rückgang (2012: 11.081), aber schon im Vorfeld hatten die Veranstalter betont, dass man nicht jedes Jahr auf Rekordjagd gehen muss. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt denn auch Marathon-Chef Winfried Aufenanger. Vor allem der Zieleinlauf im Auestadion hat Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen beeindruckt. Es war noch einmal eine Steigerung im Vergleich zur Premiere im Vorjahr.

Dass die Eisheiligen diesmal für anderes Wetter als normalhin beim Marathon in  Kassel sorgten, störte letztendlich kaum jemanden. Für viele Läufer waren die Bedingungen sogar ideal, wie sich an der Fülle der persönlichen Bestzeiten erkennen lässt, an der Strecke waren jedoch weniger Zuschauer als zuletzt. Dafür aber rockten Kai Völker und HR 1 das Auestadion. Begeistert zeigten sich auswärtige Besucher und Laufexperten vom Mini-Marathon. Dieser mit seiner atemberaubenden Atmosphäre, so ihre Einschätzung, sucht in Deutschland in dieser Form seinesgleichen. Ein Lob, das man in Kassel gerne hört.

„Wir werten die Feedbacks in diesen Tagen noch aus“, erklärt Winfried Aufenanger, „der Blick geht schon nach vorn.“ Veränderungen wird es sicher geben in eigenen Bereichen. Der Titelsponsor bleibt für 2014 erhalten. „Wir haben einen Vertrag für nächstes Jahr“, sagt Ulrich Fischer, Geschäftsführer von E.ON Mitte Vertrieb, „und den werden wir auf jeden Fall erfüllen.“ Ulrich Fischer selbst war nach seiner persönlichen Bestleistung im Halbmarathon regelrecht aus dem Häuschen: „Ich bin einfach nur happy, das ist der Wahnsinn vor dieser Kulisse einzulaufen.“

Ausgebaut werden soll in jedem Fall die Zahl der Marathon-Läufer. Mit 650 kann man nicht zufrieden sein, auch wenn der Trend allerorten zum Halbmarathon geht.

Gelohnt hat sich der Marathon für die besten Deutschen, die der Prämienregelung des Veranstalters gefolgt sind. Sowohl Christl Viebahn (LAZ Puma Rhein-Sieg, 2:45:41) wie Elias Sansar (LG Bielefeld, 2:23:19) sicherten sich die lukrativen Preisgelder mit persönlichen Bestleistungen. Persönliche Bestzeit lief als Gesamt-13. auch der Österreicher Alexander Weiß (2:37:37) trotz eines Sturzes vor der Einmündung ins Auestadion. „Zieleinlauf ins Stadion eine Wucht. Zielverpflegung Extraklasse. Eine wirklich gute Veranstaltung“, lobte er die Kasseler.

Erfolgreicher Einstieg in die Kirchen-Meisterschaften

Im Rahmen des 7. E.ON Mitte Kassel Marathons wurden erstmalig die  Deutschen Kir­chen­Meisterschaften in den Disziplinen Marathon, Halbmarathon und Marathon-Staffel durch­geführt.

Fünf Starter trotzten dem für die Kasseler Veranstaltung erst­ma­­ligem Regenwetter und nahmen die volle Distanz in Angriff. Am schnellsten war Pfar­rer Chri­stoph Biskamp aus Sorga im Kirchenkreis Hersfeld (EKKW), der in 3:42:28 Stunden knapp vor Ri­ta Weiß aus Windecken (3:46:55) ins Ziel kam. Auch der Dritte, Norbert Schmerer, blieb mit 3:59:05 noch unter der Vier-Stunden-Marke, die der Vierte, Michael Thiemann aus Han­no­ver um 33 Sekunden verpasste. Der Initiator der Meisterschaft, Marathon-Pfarrer Dirk Stoll vom Orga­­-Team der Ver­anstaltung kam als Brems- und Zugläufer in 4:42:27 Uhr ins Ziel.

We­sentlich größer war die Konkurrenz auf der Halbmarathon-Distanz, wo immerhin 45 Teilnehmer antraten. Hier siegte Florian Beisheim aus Kassel (1:14:09, viert­schnell­ste Zeit des gesamten Halbmarathons) vor Fabian Hartung (Posaunenchor Bau­na­tal) in 1:26:49 und Sascha Gramm (1:27:07), der damit gleichzeitig Erster in der Al­ters­klas­se M30 wur­de.

Schnellste Frau war die Kasseler Re­li­gi­ons­pädagogik-Professorin Petra Freudenberger-Lötz (in 1:30:35 gleichzeitig Gesamtdritte, Siegerin in W40 und im MLP-Uni-Cup), die mit ihrer Laufgruppe „Reli läuft“ auch nunmehr zum vierten Mal die aktivste Hoch­schul­gruppe stellte, vor Daniela Paul von der Baunataler Diakonie (1:30:39) die mit ihrer Laufgruppe „Reli läuft“ auch nunmehr zum vierten Mal die aktivste Hoch­schul­gruppe stellte. Dritte wurde Marion Krauel-Kaufmann aus dem Obereichsfeld (1:37:10).

Der Staffelwettbewerb innerhalb der Deutschen Kirchen-Meisterschaften wurde eindeutig von der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel do­mi­­niert, die (neben der Akademie der Bruderhilfe) auch bei der Finanzierung der Siegespokale be­teiligt war. Sie stellten die beiden schnell­sten Staffeln und außerdem die einzige Frauenstaffel. Drit­ter des Wettbewerbs wurde das Ma­rienkrankenhaus Kassel, worüber sich Marathon-Pfarrer Dirk Stoll besonders freut, da dieses Haus zu seinem Dienstaufgabenbereich zählt. Die weiteste An­reise aller Teilnehmer an den Kir­chen­­Meisterschaften hatten die Sieger des Mixed-Wett­be­werbs, die Staffel des Evangelischen Ho­spiz Stendal aus Sachsen-Anhalt.

Die knapp 100 Starter sind ein hoffnungsvoller Beginn dieses Wettbewerbs, der im nächsten Jahr wie­­derholt werden soll – denn es hätten schon in diesem Jahr noch einige mehr sein können, wie ein Blick auf die Teilnehmerlisten zeigt: So waren unter anderem mehrere Staffeln auf diakonischen Ein­rich­­tungen unterwegs, ohne im Rahmen der Kirchenmeisterschaft gemeldet zu sein. Und das sich die Teilnehmer vorwiegend aus dem Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Wal­deck oder dem Bistum Fulda – also aus den regional zuständigen Kirchen – zu­sam­men­setz­ten, zeigt, wel­che Potenziale künftig auch bundesweit noch in dieser Meisterschaft stecken.

Staffeln in Run2-Hand

Zu einer erfolgreichen Angelegenheit für Run2 wurden die Wertungen im Rahmen der Marathon-Staffeln. Sowohl bei den Männern (Jan-Eike Kistner, Alex Orlob, Benjamin Sperl, Thomas Sämann, 2:28:51) wie bei den Frauen (Thordis Arnold, Andea Beranek, Antje Stemmler, Luisa Krengel, 3:09:24) wurden die Quartetts ihren Favoritenrollen gerecht. In der Mixed-Staffel reichte es allerdings trotz des zweiten Starts von Bergspezialist Benjamin Sperl nur zu Platz zwei hinter dem Team von medifit Wolfhagen mit Julia Kreß, Yvonne Conrad-Hebel, Henning Schein und dem Wolfhager Stützpunktleiter Hermann Kilian, 2:55:33).

531 Staffeln waren an den Start gegangen und liefen gemeinsam ins Ziel im Auestadion ein, wo es dann viele Umarmungen gab.
„Hat super viel Spaß gemacht am Wochenende. Die Stimmung und das Feeling im Auestadion und an der Strecke war echt toll“, so eine Teilnehmerin stellvertretend für alle. Unter den Startern waren auch Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (mit den Stadträten Anne Janz und Thomas Flügge sowie Petra Haas, viele Jahre das „Covergirl“ des Kasseler Marathons).

Läufer aus Partnerstädten fühlten sich sehr wohl

Gerne zu Gast in Kassel waren wieder die Delegationen aus Partnerstädten und Gemeinden. Aus Kassels schwedischer Partnerstadt Västeras waren Anna-Lena Olsson im Marathon und Anna Hård af Segerstadt im Halbmarathon am Start. Aus Jaroslawl, der russischen Partnerstadt, verteidigte Evgenyi Zarakovkiy als Gesamtfünfter im Halbmarathon seinen M 50-Altersklassen-Erfolg aus dem Vorjahr in 1:14:24 erfolgreich. Nikolai Riabinin aus Jaroslawl schlug sich im Marathon als 17. In 2:44:44 ebenfalls prächtig. Marathon-Botschafter und Lohfeldens Bürgermeister Michael Reuter hatte gleich eine Handvoll Starter aus seinen Partnergemeinden Alcalá la Real (Spanien), Berg im Drautal (Österreich) und Trutnov (Tschechien) mitgebracht. Einmalig: die „4Europe“-Staffel mit Antonio Marino Aguilera Penalver, Andrés Franciso López Nieto, Jonas Jäger und Matthias Ottlik. „Da wird sich in Zukunft einiges entwickeln an Läuferpartnerschaften zwischen dem Kassel Marathon, Lohfelden und seinen Partnerstädten“, verspricht Reuter, der selbst seinen Marathon in stolzen 3:42:48 lief. Einladungen seien im Rahmen des Marathons bereits ausgesprochen worden.

MLP-Cup kommt immer besser an

Im Rahmen des E.ON Mitte Kassel Marathon gibt es zahlreiche Sonderwertungen. Vor allem der MLP-Uni-Cup kommt immer besser an. Die Meldezahlen und die Zahl der verschiedenen Universitäten (15) waren in diesem Jahr deutlich höher als bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften beim E.ON Mitte Kassel Marathon bei den vorherigen Auflagen. Das freut den Hochschulsportbeauftragten Gerhard Blömeke-Rumpf und bestätigt das Festhalten an der Cupwertung.

In Kassel hat sich diese jetzt bewährt, bundesweit ist die Hochschulmeisterschaft mangels Resonanz aus dem Programm genommen worden. Die Sieger im MLP-Uni-Cup: Tim Himpelmann, Mareike von Müller (Marathon), Tim Ring, Petra Freudenberger-Lötz (Halbmarathon) und „Fliegende Waden“ (Staffel).

Bierschenk und Knauf schnellste Polizisten

Markus Bierschenk und Melanie Knauf (Laufteam Wolfhagen) sind die Sieger im Polizei-Cup Marathon. Der Polizei-Cup ist ebenfalls traditioneller Bestandteil des E.ON Mitte Kassel Marathon. Im Halbmarathon waren Oliver Klausen (Triathlon VFL Bad Arolsen) und Tina Regensburg (TG Münden) vorn.

Premiere für Raiffeisen-Azubi-Cup

Erstmals im Programm war der Raiffeisen-Azubi-Cup, der die Lücke zwischen Mini-Marathon und MLP-Uni-Cup schließt. Premierensieger sind Daniel Schäfer (Marathon), Sebastian Thier (Halbmarathon) und die VW-Azubi-Gruppe 1 (Staffel). Auch hier wird es im kommenden Jahr mit Sicherheit mehr Teilnehmer in den einzelnen Wettbewerben geben.

PaKa-Cup stärkt die Lauf-Szene in der Region

Premiere feierte auch die gemeinsame Wertung von E.ON Mitte Kassel Marathon und Paderborner Osterlauf, der „PaKa“-Cup. Hier wurden verschiedene Wertungen beider Läufe zusammengeführt. Die Tops kommen dabei im Wesentlichen aus Nordhessen. In der Wertung Halbmarathon Paderborn und Marathon Kassel ist der Sieger allerdings Ostwestfale. Elias Sansar (LG Bielefeld) konnte gewann die Wertung auch durch seine Leistung als bester Deutscher beim Kassel Marathon und kam in der Zeitaddition beider Läufe auf 3:32:30 vor Stephan Selzer (TSV Heiligenrode, 4:10:50) und Tim Himpelmann (Schauenburg, 4:12.07).

Bei den Frauen hatte die gewohnt schnelle Susi Lüürßen (TG Münden, 5:08:38) die Nase vor Andrea Wenderoth (TSV Jahn Gensungen-Felsberg, (5:23:56) und Melanie Knauf (LT Wolfhagen (5:31:40). Die 10 km (Paderborn)/Halbmarathon (Kassel)-Wertung gewann Michael Wagner (PSV Grün-Weiß Kassel, 1:47:21) vor Marcus Mattner (LG Eder-Battenberg, 1:52:01) und Paul Skalski (PSV Grün-Weiß Kassel, 1:54:14). Bei den Frauen siegte Maike Siebert (Kassel, 2:13:21) vor Karen Helbig (Kaufungen, 2:21:43) und Jeanette Meuser (PSV Grün-Weiß Kassel, 2:27:20).

Zisselprinzessin gewinnt den Inline-Wettbewerb

Sie hat ihr Versprechen gehalten und auf Rollen kräftig Tempo gemacht – aber anders als beim Promilauf freitags nicht im Festkleid. Zisselprinzessin Sonja Kupczyk gewann erstmals den Inline-Halbmarathon in 46:49.22 Minuten und strahlte nachher noch mehr sonst. Bei den Männern entschied der Polnische Meister Bartosz Chojnacki (40:46.06) das Finish knapp vor Pascal Ramali (Blau-Gelb Groß-Gerau, 40:46.21), der 2011 in Kassel noch Deutscher Meister geworden war.

19 junge Teilnehmer konnte die Premiere des Mini-Inline-Halbmarathon verzeichnen. Erster im Ziel war nach 2,1 km auf der Menzelstraße Florian Claar (05:23) vor Lukas Plaum (05:27) und Timo Messner (06:05). Im nächsten Jahr werden sicher bereits mehr Kids an den Start gehen.

 

Michael Küppers

 

Ergebnisse, Berichte und Galerien vom E.ON Mitte Kassel Marathon 2013 unter
www.kassel-marathon.de
Impressionen unter
www.facebook.com/KasselMarathon

author: GRR

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