Der Fall Gretel Bergmann: „Hitlers Angst vor dem jüdischen Gold“ - Christian Frietsch - Die Buchsvorstellung der Nomos Verlagsgesellschaft © Nomos Verlagsgesellschaft
Der Fall Gretel Bergmann: „Hitlers Angst vor dem jüdischen Gold“ – Christian Frietsch – Die Buchvorstellung der Nomos Verlagsgesellschaft
In einem dramaturgischen Wechselspiel vom New York unserer Tage und dem Berlin der dreißiger Jahre rekonstruiert der Autor Christian Frietsch den „Fall Bergmann“. Der Autor schildert in seinem Buch „Hitlers Angst vor dem jüdischen Gold – Der Fall Bergmann, die verhinderte Olympiasiegerin“ die Lebensstationen und Schicksalsentscheidungen der Hochspringerin Gretel Bergmann in Laupheim, London, Frankfurt, Rom, Athen, Stuttgart und Baden-Baden.
Gretel Bergmann, geboren im württembergischen Laupheim, stellte 1936 den Rekord im Hoch-sprung ein. Wenige Wochen später wurde sie als „Volljüdin“ von den Olympischen Spielen aus-geschlossen und damit zum weltweit wahrgenommenen Politikum für das nationalsozialistische Regime.
Dem Baden-Badener Autor Christian Frietsch erzählte die heute 98-jährige Amerikanerin in New York von diesem dramatischen Teil ihres Lebens.
Neben der Rekonstruktion der Ereignisse um die Goldmedaillen-Favoritin wirft Frietsch einen kritischen Blick auf die Rolle der deutschen, europäischen und US-amerikanischen Sportfunktionäre im Vorfeld der Olympischen Spiele von 1936.
Christian Frietsch: Hitlers Angst vor dem jüdischen Gold Der Fall Bergmann, die verhinderte Olympiasiegerin.
Nomos Verlagsgesellschaft, 2013, 122 Seiten, brosch., 15,90 Euro.
Quelle: Nomos Verlagsgesellschaft
Leseprobe:
1936 war die heute 98-Jährige Gretel Bergmann die große Favoritin der deutschen Hochsprung-Frauenmannschaft für die olympische Goldmedaille. Sie wurde jedoch von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.
Wie kam es dazu? Auf seiner Fahrt mit der New Yorker Subway von Manhattan nach Queens, wo Margaret Bergmann-Lampert heute mit Ihrem Mann lebt, rekonstruiert der Autor die Ereignisse um die Olympischen Spiele von 1936. Er nimmt die Leser mit in die Jahre 1933 bis 1936 und führt sie unter anderem nach Berlin, Laupheim, London, Frankfurt, Rom, Athen, Stuttgart – die entscheidenden Stationen des „Falles Bergmann“, der im Ausschluss der deutschen „Volljüdin“ gipfelte.
Adolf Hitler schaltete sich persönlich ein, um einen aufgrund des Ausschlusses jüdischer Sportler geforderten Boykott der Spiele abzuwenden und fand unter anderem im späteren IOC-Präsidenten Avery Brundage einen Verbündeten.
„In Zeiten, in denen in vielen Ländern wieder ein dumpfer Nationalismus grollt, sollten Bücher wie dieses in den Schulen zur Pflichtlektüre werden.“
Kai Littmann, www.eurojournal.net, April 2013