Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Juni 2013 - Unübersichtlichkeit der Homepages - Änderung des Wettkampfprogramms - Hohe Attraktivität der langen Distanzen ©Laufmarkt
Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Juni 2013 – Unübersichtlichkeit der Homepages – Änderung des Wettkampfprogramms – Hohe Attraktivität der langen Distanzen
Ich bin derzeit dabei, meine Datenbank zu aktualisieren, weil ich den Startgeldspiegel 2012/13 vorbereite. Er wird schätzungsweise in vierzehn Tagen veröffentlicht werden, aber dazu später noch mehr.
Bei dieser Gelegenheit fällt einem doch das Eine oder Andere auf. Zunächst – und das Thema hatte ich bereits in meinem Januar Newsletter kurz angesprochen – wie unübersichtlich doch manche Homepages sind, und weniger die, die ehrenamtliche Mitarbeiter in ihrer Freizeit basteln, sondern oft gerade die, die von professionellen Werbeagenturen für wahrscheinlich viel Geld produziert werden.
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie lange Zeit man manchmal braucht, um herauszufinden, wie hoch das Startgeld ist. Das sei aber nur kurz vermerkt, weil es mit immer wieder auffällt.
Das zweite, was ich bei dieser Gelegenheit feststelle ist, wie viele Veranstalter aufgeben, pausieren oder ihr Wettkampfprogramm verändern. Immerhin fünf Absagen habe ich bisher gefunden, darunter zwei Marathonläufe (Augsburg und Darmstadt). Beide hatten nach guten Teilnehmerzahlen im Anfangsjahr doch einen deutlichen Rückgang bei den Teilnehmerzahlen hinnehmen müssen und pausieren nun – so zumindest die Sprachregelung – erst einmal für ein Jahr. Außerdem hat man sich beim Gourmet Marathon Saarbrücken – wie in den vergangenen Jahren schon einige Läufe – von der Marathondistanz verabschiedet und zum Halbmarathon den Zehner ins Programm genommen.
Dies zeigt erneut, wie schwierig es ist, einen Marathon mit ansehnlichen Teilnehmerzahlen am zu etablieren. Da gerade Stadtkurse oft sehr aufwändig abzusperren sind, lohnt sich dies oft nicht für 100 bis 200 Teilnehmer; und ob es ein Vorteil ist, damit werben zu können, ein Marathonlauf zu sein, sei dahingestellt.
Der Potsdamer Schlösserlauf hatte jedenfalls vor einigen Jahren Erfolg damit, den Marathon durch einen Zehner zu ersetzen; seitdem geht es mit den Teilnehmerzahlen stetig aufwärts.
Als Drittes fällt die weiterhin hohe Attraktivität der langen Distanzen auf. Zwar wurde die Ulmer Laufnacht (100km und 50km) abgesagt, und beim Supermarathon des Rennsteiglaufs gab es nach dem Jubiläumsjahr nicht unerwartet einen Teilnehmerrückgang. Beim Eifelmarathon feierte aber ein 50km-Lauf sein Debüt; beim Bilstein-Marathon zog der erstmals ausgetragene 54km-Lauf mehr Teilnehmer an als der Marathon; beim Bottwartal-Marathon steht erstmals ein 50km-Lauf auf dem Programm (allerdings beschränkt auf 99 Teilnehmer); schließlich kam der 100km-Lauf beim Thüringen-Ultra am vergangenen Wochenende auf einen neue Rekordbeteiligung.
Man redet hier immer noch über eine Marktnische. Ein größerer Halbmarathon zieht immer noch mehr Teilnehmer als alle Ultramarathonläufe in Deutschland. Aber das Segment wächst wohl weiter.
Im vergangenen Monat hatte ich noch über die bisher unklare Tendenz bei den Halbmarathon-Läufen berichtet, wo bisher großen Gewinnen bei den einen heftige Verluste bei anderen Veranstaltungen
gegenüberstanden. Ich hatte kaum meinen Newsletter rausgeschickt, da fanden an einem Wochenende drei große Halbmarathonläufe statt, die allesamt kräftig zulegten: der Münchner Stadtlauf (+4,8%), der Stuttgart-Lauf (+4,5%) und schließlich der Hamburg Halbmarathon (+14,4%).
Was sich in Prozentzahlen zum Teil noch recht bescheiden anhört bedeutet aber, dass bei den drei genannten Veranstaltungen zusammengenommen rund 1300 Teilnehmer mehr registriert wurden als 2012.
Man wird also mal abwarten müssen, wie die Jahresbilanz ausfällt.
Nun möchte ich aber zu meinem Thema vom Anfang zurückkommen, dem Startgeldspiegel 2012/13. Er wird in etwa zwei Wochen erscheinen. Je mehr Aspekte des Laufmarktes standardmäßig abgedeckt werden, desto schwerer wird es, noch wirklich Neues – außer neuen Zahlen – zu bringen.
Neu wird diesmal ein kleiner Teil sein, indem ich die Startgelder auf die lange Sicht vergleiche, nämlich über die vergangenen 25 Jahre. Wiederholen werde ich eine Untersuchung, die schon zwei Mal in
„Laufmarkt" durchgeführt wurde, bei der aber neue und mehr Daten vielleicht auch neue Erkenntnisse
bringen. Es geht dabei die Frage, wie Läuferinnen und Läufer auf Startgelderhöhungen regieren.
Ansonsten wird es wieder viele interessante Informationen geben, die Ihnen auch helfen werden, zu
schauen, wo Sie mit Ihrer Veranstaltung im Vergleich mit anderen stehen.
Die Bezugsmodalitäten werden die gleichen sein wie im vergangenen Jahr. Standard ist, dass Sie das Heft als personalisierte PDF-Datei erhalten. Den Preis hatte ich über die vergangenen Jahre, trotz beträchtlicher Ausweitung des Umfangs, konstant gehalten. In diesem Jahr wird er moderat auf 17,00 € steigen. Wer außerdem ein gedrucktes Heft in der Hand halten will, kann dieses zusätzlich zu der PDF-Datei zum Selbstkostenpreis von 7,00 € je Heft bestellen.
Ein Sonderangebot gibt es in diesem Jahr für diejenigen, die Laufmarkt 2012 noch nicht haben. Mit der Bestellung des Startgeldspiegels können Sie das Heft zum Sonderpreis von 25,00 € (statt 30 €) erwerben (als personalisierte PDF-Datei).
Erinnern möchte ich an den Laufmarkt-Datenbasis. Die diese Excel-Datei mit Auszügen aus der Laufmarkt-Datenbank für die Jahre 2005 bis 2012 kann weiterhin für 10,00 € erworben werden.
Ein Bestellformular lege ich diesem Newsletter schon mal bei.
Zum Schluss eine Bitte: Am Ende des Startgeldspiegels steht traditionsgemäß ein Ausblick auf das kommende Jahr. Dieser stützt sich zum einen auf Daten, die bereits vorliegen. Zum anderen aber auch auf das Ergebnis der Veranstalterumfrage auf www.laufmarkt.de.
Ich würde mich sehr freuen, wenn möglich viele von Ihnen sich an der Umfrage beteiligen würden.
Dr. Roland Döhrn