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2013

08.04.2013; Zuerich; Leichtathletik - MK Leichtathletik EM 2014; Patrick Magyar CEO Leichtathletik EM spricht an der Pressekonferenz (Valeriano Di Domenico/freshfocus)

Europameisterschaften Zürich 2014: Noch ein Jahr!

By GRR 0

Morgen in einem Jahr wird es soweit sein: Der erste Startschuss der Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich fällt am 12. August 2014. Der CEO des Grossanlasses, Patrick K. Magyar (50), erzählt im Interview, was im verbleibenden Jahr noch alles gemacht werden muss und weshalb eine Europameisterschaft das richtige Format ist, um die Schweizer Leichtathletik nachhaltig zu fördern.
 

Patrick Magyar, in einem Jahr fällt der Startschuss zur Leichtathletik-EM Zürich 2014. Wie laufen die Vorbereitungen?

Die organisatorischen Arbeiten für den Grossanlass laufen auf Hochtouren und nach Plan. Das Organisationskomitee – momentan bestehend aus 28 Mitarbeitern – arbeitet engagiert an der Umsetzung dieses für die Schweiz einmaligen Anlasses. Die Ampeln stehen ein Jahr vor dem Grossanlass in allen Projekten auf grün.

Wollen Sie damit sagen, dass die EM Zürich 2014 morgen stattfinden könnte?

Nein, keinesfalls. Wir sind insbesondere im logistischen Bereich mit grossen Herausfor-derungen konfrontiert, die es zu lösen gilt. Zwei Beispiele: Wir arbeiten mit 24 Hotels zusammen. Unsere Einlaufstadien Sihlhölzli und Utogrund sind relativ weit vom Letzigrund-Stadion entfernt. Diese Umstände erfordern hinsichtlich der Transporte und Abläufe äusserst detaillierte Planungsarbeit.

Zudem ist und bleibt es eine unserer Kernaufgaben, die EM in der Schweiz bekannter und dem Schweizer Publikum Lust auf diesen „Once-in-a-lifetime-Event“ zu machen. Uns wird es während des nächsten Jahres sicherlich nicht langweilig werden.

Worauf sollen denn Herr und Frau Schweizer Lust bekommen?

Die EM ist der grösste Einzelstandort-Anlass mit internationalem Renommee, der je in der Schweiz stattgefunden hat. 1400 Athleten & 800 Betreuer aus 50 Nationen werden im August 2014 nach Zürich reisen. 370 Millionen TV-Zuschauer aus ganz Europa werden live die Wettkämpfe am Bildschirm verfolgen. Zudem erwarten wir an sechs Tagen ein ausverkauftes Stadion mit 25‘000 Besuchern, die im Stadion ein friedliches Sportfest mit vielen positiv Emotionen feiern werden. Neben den zahlreichen, sportlichen Highlights können sich die Zuschauer täglich auf spezielle Überraschungen freuen. Ich bin stolz, dass wir für die Schweiz und die internationale Leichtathletik-Szene einen solchen Grossanlass organisieren dürfen.  

Worauf sind Sie als CEO denn bislang am meisten stolz?

Zwei Dinge: Unser unvergleichlich cooles Maskottchen „Cooly“, das zurzeit durch die ganze Schweiz tourt, ist schon einen Besuch der EM wert. Ich habe Cooly schon unzählige Male gesehen und habe immer noch Spass zu sehen, wie unser Maskottchen mit seiner stets aufgestellten und etwas überdrehten Manier das Publikum begeistert.

Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass es uns gelungen ist, die ganze Schweiz hinter dem Grossanlass Zürich 2014 zu vereinen. Das belegen folgende Beispiele: Die Unterstützung seitens der Behörden ist uns sicher. Innerhalb von nur drei Monaten ist es uns gelungen, die für einen Anlass dieser Dimension elementar wichtigen 2000 Volunteers zu rekrutieren. Die Hotelerie der Region Zürich arbeitet vorbildlich mit uns zusammen. Und nicht zuletzt spüren wir, dass wir auf die Unterstützung und Begeisterung der Schweizer Sportfans aus jeglichen Sportarten zählen dürfen.

Als CEO müssen Sie Referenzpunkte haben, mit welchen Sie den Stand Ihres Projekts bewerten können.

Wie schneiden die Vorbereitungen für Zürich 2014 mit jenen von früheren Europameisterschaften ab?
Unsere primäre Referenz ist Barcelona 2010 – die letzte Europameisterschaft, an der auch Strassenwettkämpfe stattfanden. Der Vergleich darf sich sehen lassen: Wir haben beispielsweise zum jetzigen Zeitpunkt bereits 30`000 Tickets verkauft. Das entspricht dem Sechsfachen dessen, das Barcelona zum selben Zeitpunkt vor vier Jahren verbuchen konnte.  Zudem konnten wir bereits jetzt 2.5 Mal mehr an Sponsoringunterstützungen generieren, als Barcelona in der Endabrechnung vorweisen konnte.

Hat die Leichtathletik-EM in Zürich in dem Fall grössere finanzielle Mittel als der Anlass in Barcelona?
Nein, das ist ein Trugschluss. Barcelona erhielt 20 Millionen Schweizerfranken von der öffentlichen Hand. Wir erhalten von Bund, Kanton und Stadt Zürich eine Basisunterstützung in Höhe von 10 Millionen – worüber wir natürlich sehr dankbar sind – sind jedoch für mehr als zwei Drittel unseres 35 Millionen Schweizerfranken umfassenden Budgets selber verantwortlich. Einen Grossteil unserer finanziellen Mittel generieren wir durch den Verkauf der Tickets und Sponsoringeinnahmen.

Bislang haben wir einen, für das Gelingen eines unvergesslichen Sportfestes zent-ralen Punkt noch nicht angesprochen: Die Schweizer Athleten. Werden sie bis im August 2014 bereit sein?
Das werden sie, da bin ich mir sicher. Die Schweizer Leichtathletik erhielt in der jüngeren Vergangenheit, nicht zuletzt durch den heimischen Grossanlass grossen Schub. Swiss Athletics hat viele, hoffnungsvolle Talente in seinen Kadern, die zwar an den Weltmeisterschaften in Moskau noch nicht ganz an die Weltspitze vorstossen werden, jedoch in einem Jahr fähig sein werden, auf europäischem Niveau für Furore zu sorgen.

Bereits erreichten 19 Schweizer Athleten die Limite für eine Stadion-Disziplin. Dazu kommen neun Marathonläufer und zwei Geher, die an den Strassenrennen an den Start gehen werden. 2008 haben wir zusammen mit dem Verband das Ziel definiert, dass 30 Schweizer Athleten an der EM im Einsatz stehen sollen. So ambitioniert dieses Ziel vor vier Jahren klang, so realistisch scheint es heute. Aufgrund dieser Zahlen bin ich mir sicher, dass eine EM genau das richtige Format ist, um die Schweizer Leichtathletik nachhaltig zu fördern.

Offensichtlich hilft der anstehende Grossanlass vor heimischem Publikum einer jungen Leichtathletik-Generation, sich positiv zu entwickeln. Hat Zürich 2014 weitergehende, positive Aspekte, von der die Schweizer Leichtathletik profitieren wird?

Der Schweizer Leichtathletik nachhaltige Impulse zu verleihen war von Beginn weg ein Anliegen des Organisationskomitees. Deshalb führt der Veranstalter von Zürich 2014 zusammen mit Weltklasse Zürich und Swiss Athletics das Nachwuchsprojekt „UBS Kids Cup“ durch. Die EM ist massgeblich dafür verantwortlich, dass dieses erfolgreiche Projekt existiert, das nun im dritten Jahr durchgeführt wird und auch dieses Jahr über 80`000 Jugendliche bewegte


Janine Geigele

author: GRR

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