Blog
12
01
2014

Tiberias WINNER Marathon © Amir Kliffer

Zwar nicht auf Wasser gegangen, aber 2014 schon einen Marathon gelaufen … Tiberias WINNER Marathon (Der Marathon um den See Genezareth) – Amir Kliffer berichtet

By GRR 0

Es gibt mehrere Möglichkeiten ein neues Laufjahr anzufangen. Ich hatte mich für 2014 für was Besonderes entschieden – Ein Marathon unter dem Meeresspiegel (bekanntlich liegt der See Genezareth ja ca. 212 unter dem Meeresspiegel).

Gleich Ende September nach meiner Lauf-Highlight des Jahres (die Ausgabe der 40. Berlin Marathon) lag es schon fest. Ich würde gern bei einem Marathon gleich Anfang des Jahres teilnehmen. Als die Lauffreunde der LT Bernd Hübner Ende November das Laufjahr 2013 zusammenfassten und den Ausblick Richtung 2014 fokussierten wusste ich Bescheid: Ich hatte mich nun für den Tiberias Marathon entschieden.

Dafür hatten die folgenden Argumenten gesprochen: Gutes Laufwetter (im Januar), hauptsächlich positive Berichte von ehemaligen Teilnehmern. Eine Veranstaltung mit Tradition (es war die 37. Ausgabe – die älteste Marathonveranstaltung Israels) und dazu der Flug aus Berlin dauert nicht länger als vier Stunden. 

Das einzige Gegenargument bei der Planung waren die teilweise unverschämten Hotelpreise in Tiberias und Umgebung. Am Ende bedeutete es am Lauftag schon 03:30 Uhr aufzustehen, da ich ziemlich weit von Tiberias übernachtete. Damit hatten wir aber leider die Pasta-Party den abend vorher verpasst.

Laut allen Berichten war die Pasta-Party ein Highlight. Was sehr feines (Menge und Qualität) was heutzutage fast nirgendwo bei so einem hohen Niveau geboten wird. Zwar war ich nicht dabei, aber da es mir mehrmals bestätigt wurde und auch bei alten Berichten gelobt wurde, fand ich es wichtig zu erwähnen.

Wir hatten Tiberias rechtzeitig erreicht (Straßen waren ab ca. 5:30 Uhr gesperrt) und es dauerte schon Zeit bis einen Parkplatz zu finden war. Es war möglich die Startnummer früh morgens abzuholen. Einheimische Teilnehmer hatten die Möglichkeiten es eine Woche vorher in Tel Aviv zu machen (guter Service der Organisatoren).

Genauso aber wie neulich in Berlin musste jeden Teilnehmer seine Starttüte selbst abholen. In der Teilnehmertüte gab es die Startnummer, Chip, ein Präsent, atmungsaktives Hemd (gute Qualität), Infoheft (aber hauptsächlich nur auf Hebräisch) und ein bisschen Werbung (dabei auch leckerer Kaffee).

Der Lauf: Startschuss fiel also um 07:30 Uhr relativ pünktlich.

Es waren insgesamt ca. 2.029 Teilnehmer angemeldet und 1726 hatten das Ziel erreicht – Teilnehmerrekord (Gratulation an den Veranstalter!). Die meisten Teilnehmer waren Einheimische. Außer dem Elite-Feld vorne hatte ich wenige Touristen getroffen (aus Deutschland waren wir übrigens insgesamt drei). Schade eigentlich, da ich den Lauf gerne weiterempfehlen kann. Zwar gab es zwischen Kilometer ca. 13/14 bis ca.30 teilweise ziemlich starken Seitenwind (und bis zum Halbmarathon-Marke sogar auch Gegenwind), aber insgesamt herrschten an diesem Tag ein super ideales Laufwetter.

Bei so einem Wetter konnte ich gern den "Genussläufer" spielen. Es war auch so geplant. Zwar ist die Strecke insgesamt flach und schnell (es gibt aber ein paar Anstiege entlang der Strecke), es war bei mir drei Monate nach dem Berlin Marathon aber kein neuer Bestzeit-Versuch geplant. Die Strecke war fast ausschließlich (nur Start und Ziel in Tiberias) ein Landschaftslauf entlang des See Genezareth (schön!).

Start war im Stadtzentrum von Tiberias und dann immer am See entlang über den Jordan bis zum Kibbutz Ein Gev auf der Ostseite des Sees und dann wieder zurück.

Es gab reichlich Verpflegungsposten entlang der Strecke. Gewöhnungsbedürftig  – Wasser wird in Flaschen und nicht in Gläsern verteilt. Die Helfer waren sehr freundlich und engagiert. Zuschauer gab es sehr sporadisch. Finde ich aber unwichtig bei einem Landschaftsmarathon (man geniesst ja die Natur und die frische Luft).

Die letzten vier Kilometer hatte ich einfach genossen (die frische Luft, der See an meiner Seite und das gute Laufwetter).

Mit 3:24:11 hatte ich das Ziel sehr zufrieden erreicht. Es gab eine schöne Erinnerungsmedaille (im Form des See Genezareth) und gleich danach ging es Richtung Massagebank. Finde ich immer als wichtiges Angebot. Es tat sehr gut! Ich hätte nun sicherlich noch ein Paar Kilometer danach laufen können. Danach gab es nur noch eine Pflicht: Bei einem Bericht über den Lauf hatte ich eine Falafel-Empfehlung (nicht weit vom Zielbereich) notiert.

Der Besitzer war sehr froh als meine Begleitung erzählte, wie er in Deutschland empfohlen wurde. Ich hatte das leckere Falafel genossen und dann kam "der zweite Marathon" des Tages – Tiberias zu verlassen. Das war ein Verkehrschaos! Eigentlich unverständlich.

Wenn die Polizei dort den Verkehr geleitet hätte, gäbe es, fand ich , eigentlich keine Probleme. Dagegen standen ein Paar hilflose Freiwillige da und es ging sehr lange nicht vorwärts. Auf dem Weg zurück besuchten wir noch Nazareth.

Zeiten der Sieger:

Marathon Frauen:

1. Divina Jepkogei (KEN) 02:34:41

2. Sisay Measso Arsedi (ETH) 2:47:40

3. Svetlana Bechmad (ISR) 2:52:57

Marathon Männer:

1. Tariku Jufar Robi (ETH) 02:10:31  

2. Ketema Bekele Negasa (ETH) 02:11:17

3. Ernest Kiprugut Kebenei (KEN) 02:11:58

Es wurde auch einen 10km Straßen-Lauf angeboten!

Zusammengefaßt: Ich kann den Lauf gern weiterempfehlen. Ist ein guter Urlaubsmarathon Anfang des Jahres und für Interessierte auch geeignet für gute Zeiten. Lauf ist gut organisiert & es herrschte ein gutes Laufwetter.

Mit dem Startgeld wurde folgendes angeboten: Pastaparty, Laufshirt, Medaille, Gepäckaufbewahrung, Massage & kostenloses Parking in Tiberias während des Marathons. Meine Hauptkritik war ja die sehr Höhe der bernachtungskosten (weiß allerdings nicht ob der Veranstalter dabei helfen kann).

… wie ein anderer Hübianer einmal schrieb … „nach dem Marathon ist immer vor dem Marathon" … und während ich schon den nächsten Marathon plane, kann ich äußerst zufrieden mich damit über einen schönen Start in das Jahr 2014 freuen.

„Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben." – Eleanor Roosevelt.

Amir Kliffer

Lauftreff Bernd Hübner: Lauftreff Bernd Hübner

Themengleich:

Bestleistungen außer Reichweite – Der Äthiopier Tariku Jufar siegte beim 37. Tiberias Winner Marathon in 2:10:31. Helmut Winter berichtet

37. Tiberias Winner Marathon: Jagd auf die Weltjahresbestleistung – Helmut Winter berichtet


 

 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply