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24
01
2014

Dubai 24/0172014 Standard Chartered Dubai Marathon ,Maratona di Dubai- foto di Giancarlo Colombo/A.G.Giancarlo Colombo

Standard Chartered Dubai-Marathon – Debütant Tsegaye Mekonnen läuft Junioren-Weltrekord in Dubai

By GRR 0

Debütanten haben das Sagen in Dubai: Zum dritten Mal in Folge hat ein Newcomer den Standard Chartered Dubai-Marathon gewonnen. Der Äthiopier Tsegaye Mekonnen setzte die einmalige Debütanten-Siegserie fort.

Der erst 18-Jährige sorgte für eine große Überraschung und lief mit 2:04:32 Stunden einen inoffiziellen Junioren-Weltrekord – der internationale Leichtathletik-Verband IAAF führt im Marathon keine offiziellen Junioren-Rekorde. Die vorherige Junioren-Bestzeit von 2:06:07 hatte der Kenianer Eric Ndiema 2011 in Amsterdam aufgestellt.

Nie zuvor lief ein 18-Jähriger im Marathon unter 2:06 Stunden, geschweige denn unter 2:05. Mekonnen platzierte sich in der Liste der schnellsten je gelaufenen Zeiten auf Rang 14.

Auch die zweit- und drittplatzierten Läufer erzielten am Freitagmorgen Weltklassezeiten auf der schnellen Strecke in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Markos Geneti wurde in 2:05:13 Zweiter vor seinem äthiopischen Landsmann Girmay Birhanu (2:05:49).

Im Rennen der Frauen belegten die Äthiopierinnen gleich die ersten neun Plätze. Überraschend setzte sich hier Mula Seboka gegen die stark eingeschätzten Meselech Melkamu und Meseret Hailu durch. Die 29-Jährige gewann in 2:25:01 Stunden und sicherte sich damit ebenso wie der Männer-Sieger die 200.000-Dollar-Prämie. Melkamu wurde in 2:25:23 Zweite vor Firehiwot Dado (2:25:53) und Hailu (2:26:20).

Das Männerrennen begann mit hohem Tempo, und die Zwischenzeiten lagen im ersten Drittel deutlich im Bereich des Weltrekordes, den der Kenianer Wilson Kipsang im vergangenen Jahr in Berlin aufgestellt hatte (2:03:23). Eine große Gruppe von Läufern erreichte den 10-km-Punkt nach 29:14 Minuten und dann später die Halbmarathonmarke in 61:37. Doch bereits nach der 15-km-Marke waren die Kilometerzeiten deutlich langsamer geworden, sie langen nur noch zwischen 2:58 und 3:00 Minuten. Das war nicht schnell genug für einen Weltrekord, und die Bestmarke geriet bald außer Reichweite. Nach anfangs sehr guten Wetterbedingungen wurde es zudem gegen Ende des Rennens deutlich wärmer und die Temperaturen stiegen auf über 20 Grad in der Sonne.

Nachdem neun Läufer die 30-km-Marke nach 1:28:15 Stunden erreicht hatten, reduzierte sich die Spitzengruppe zunächst auf sechs Athleten. Es war dann Tamirat Tola, der das Tempo forcierte. Nur Mekonnen und Geneti konnten mit ihrem Landsmann mithalten. Aber als Tola gestikulierte, dass sich die anderen beiden an der Tempoarbeit beteiligen sollten, reagierte keiner der zwei. Mekonnen hatte seine eigenen Pläne. Der Youngster, der 2012 bei den Junioren-Weltmeisterschaften über 5.000 m Platz fünf belegt hatte, lief vor Kilometer 36 davon. Mit superschnellen Kilometerzeiten von 2:51, 2:52 und 2:54 Minuten ließ er Geneti und Tola keine Chance.

Vor dem Rennen hatte ein anderer Debütant im Fokus gestanden: Atsedu Tsegay, der im Dezember mit seinem Sieg beim Neu Delhi-Halbmarathon beeindruckt hatte. Er peilte in Dubai eine Zeit unter 2:05 Stunden an. Doch Dubai ist bekannt für Überraschungen, und so kam es anders am Freitagmorgen: Tsegay stieg nach rund 35 km aufgrund von Seitenstechen aus während sein Landsmann zum Überraschungssieg stürmte.

„Es gab im ersten Teil des Rennens viele Tempowechsel, die Energie gekostet haben. Ich denke, mit einem gleichmäßigeren Tempo hätte ich noch schneller rennen können", sagte Tsegaye Mekonnen. „Aber ich bin natürlich sehr glücklich über meine Leistung und stolz. Ich hatte keine Ahnung, wo der Junioren-Weltrekord steht – diese Zeit unterboten zu haben, ist ein Bonus für mich." Die IAAF führt offiziell keine Marathon-Weltrekorde für Junioren, aber sie sind gängig unter Straßenlauf-Organisationen.

Zum achten Mal in Folge kam die Siegerin des Dubai-Marathons aus Äthiopien. Während dies keine Überraschung war, hatte man nicht mit Mula Seboka als Nummer eins gerechnet. Aber die 29-Jährige lief ein starkes Rennen, in dem sie vom Start weg die Initiative an der Spitze übernahm. Lange Zeit war das Tempo viel langsamer als erwartet, und die Halbmarathonmarke erreichte die Spitzengruppe in 1:14:03 Stunden. Die erhoffte Zeit unter 2:20 war damit längst außer Reichweite.

Erst nach der 35-km-Marke gab es eine deutliche Tempoverschärfung. Wiederum war es Seboka, die anzog. Nur Meselech Melkamu und Firehiwot Dado konnten den Anschluss halten – jedoch nicht lange. Dado verlor bei 37 km den Kontakt, Melkamu einen Kilometer später.

„Als wir zu Dritt vorne liefen, dachte ich, dass Dado und Melkamu stärker sein würden als ich. Aber nach 37 km fühlte ich mich noch sehr gut und merkte, dass ich eine Chance haben würde. Deswegen forcierte ich das Tempo nochmals", sagte Seboka, die vor zwei Jahren in Dubai auf Rang elf gelaufen war – damit hatte sie die Preisgeldränge um einen Platz verfehlt und war ohne irgendwelche Einnahmen nach Äthiopien zurück gefahren.

Heute war es anders herum: Seboka gewann das höchste Sieggeld, das es im internationalen Marathonlauf zu verdienen gibt. „Ich werde das teilweise dafür nutzen, um meine Eltern in Äthiopien zu unterstützen. Was wir mit dem anderen Teil machen, muss ich mit meinem Mann besprechen."

Mit zehn Läuferinnen, die unter 2:28 Stunden rannten, hatte das Rennen in Dubai eine enorme Breite in der Spitze.

 

Ergebnisse:

 

Männer:

1. Tsegaye Mekonnen       ETH   2:04:32

2. Markos Geneti               ETH   2:05:13

3. Girmay Birhanu             ETH   2:05:49

4. Tamirat Tola                  ETH   2:06:17

5. Azmeraw Bekele           ETH   2:07:12

6. Shumi Dechase             ETH   2:07:13

7. Abrha Milaw                  ETH   2:07:46

8. Abera Kassw                 ETH   2:08:18

  

Frauen:

1. Mula Seboka                 ETH   2:25:01

2. Meselech Melkamu        ETH   2:25:23

3. Firehiwot Dado              ETH   2:25:53

4. Meseret Hailu                ETH   2:26.20

5. Betelhem Moges           ETH   2:26:42

6. Amane Gobena             ETH   2:27:05

7. Fantu Eticha                  ETH   2:27.36

8. Goitetom Haftu              ETH   2:27:44

9. Sechale Dalasa             ETH   2:27:47

10. Sultan Haydar             TUR   2:27:54

 

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author: GRR

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