Joyce Chepkirui, hier bei ihrem Sieg in Prag vor zwei Jahren, will sich am 5. April den Streckenrekord zurückholen. ©Sportisimo Prag Halbmarathon
Joyce Chepkirui nach Berliner Rekordlauf nun beim Halbmarathon in Prag am Start
Im Oktober vergangenen Jahres verpasste Joyce Chepkirui bei einem sensationellen 10-km-Lauf in Berlin den Weltrekord um lediglich 16 Sekunden. Jetzt steht fest, wann die Kenianerin ihr nächstes großes Rennen laufen wird.
Die 25-Jährige startet am 5. April beim Sportisimo Prag Halbmarathon und könnte dort eine außergewöhnliche Rekordserie fortsetzen: Dreimal in Folge fiel in den vergangenen Jahren bei dem hochkarätigen Rennen der Streckenrekord bei den Frauen. Aktuell steht die Marke bei 66:48 Minuten. Der Kenianerin ist zuzutrauen, diese Weltklassezeit zu unterbieten.
Joyce Chepkirui, die das Rennen 2012 in 67:03 gewonnen hatte, trifft in Prag auf sehr starke Konkurrenz. Darunter ist die aktuelle Crosslauf-Weltmeisterin Emily Chebet (Kenia). Bei den Männern wird das Feld angeführt von Atsedu Tsegay (Äthiopien), der vor zwei Jahren den aktuellen Streckenrekord von 58:47 Minuten gelaufen war.
Wenn Joyce Chepkirui in der Form des vergangenen Oktobers nach Prag kommt, können sich die Zuschauer bei dem Rennen durch das sehenswerte Zentrum der tschechischen Hauptstadt auf einiges gefasst machen. Bei den Asics Grand 10 in Berlin erreichte sie vor vier Monaten mit 30:37 Minuten die sechstschnellste 10-km-Zeit aller Zeiten – und dies, obwohl die Wetterbedingungen für Chepkirui nicht ideal waren. „Es war mir etwas zu kalt", sagte die Kenianerin, die dabei einen deutschen Allcomer-Rekord aufstellte. Das ist die schnellste je auf deutschem Boden gelaufene 10-km-Zeit.
Der Fokus von Joyce Chepkirui liegt trotz der superschnellen 10-km-Zeit eigentlich mehr auf den längeren Strecken. Dies macht Hoffnung für den Sportisimo Prag Halbmarathon, bei dem es für Joyce Chepkirui auch darum gehen wird, sich den verlorenen Streckenrekord zurück zu holen. Vor zwei Jahren gewann sie in der nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 67:03 Minuten und unterbot damit den 2011 von Lydia Cheromei (Kenia/67:33) aufgestellten Kursrekord um eine halbe Minute. Doch 2013 verlor sie die Bestmarke an Gladys Cherono (Kenia), die in 66:48 gewann.
Zur schärfsten Konkurrentin von Joyce Chepkirui könnte in Prag die amtierende Crosslauf-Weltmeisterin werden: Emily Chebet, die diese Goldmedaille sogar zweimal gewann (2011 und 2013), kehrt ebenfalls nach Prag zurück. Hier lief sie vor drei Jahren ihr Debüt über die 21,0975 km und belegte damals Rang sechs in 72:00 Minuten. In der Zwischenzeit hat sich die 28-Jährige auf 68:20 gesteigert, doch ein großer Halbmarathon-Sieg fehlt der WM-Vierten über 10.000 m von 2013 noch. Die Äthiopierinnen Worknesh Debele (Bestzeit: 67:49) und Firehiwot Dado (68:35), die 2011 den New York-Marathon gewonnen hatte, können ebenfalls eine Rolle spielen.
Auch bei den Männern kehrt, wie bereits zuvor bekannt gegeben, der Sieger des Rennens von 2012 zurück: Atsedu Tsegay rannte vor zwei Jahren zu einer sensationellen Siegzeit von 58:47 Minuten und stellte damit unter Beweis, dass die Prager Strecke sogar für einen Weltrekord (58:23) geeignet wäre. Mit diesem Streckenrekord ist der erst 22-Jährige immer noch der viertschnellste Läufer aller Zeiten. Tsegay ist mit seiner Prager Zeit zudem weiterhin der äthiopische Rekordhalter.
Atsedu Tsegay wird am 5. April auf starke Konkurrenz aus Kenia treffen. Darunter ist neben Robert Chemosin (59:19) und Peter Kirui (59:39) auch Philemon Limo. Der 28-jährige Kenianer ist ein Stammgast bei den von Run Czech organisierten Läufen. 2011 gewann Limo den Sportisimo Prag Halbmarathon in seiner nach wie vor aktuellen Bestzeit von 59:30 Minuten.
Im vergangenen September stellte er beim Mattoni Ustí nad Labem Halbmarathon mit 60:38 einen Streckenrekord auf.
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