2012 EDP Lisbon Half Mararthon Lisbon, Portugal March 25,2012 Photo: Victah Sailer@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Halbmarathon-WM in Kopenhagen: Zersenay Tadese zum Sechsten?
Mit guten, aber nicht spektakulären Feldern finden am Sonnabend in Kopenhagen die Halbmarathon-Weltmeisterschaften statt. Bei den Titelkämpfen versucht Zersenay Tadese seine einmalige Rekordserie auszubauen. Der Läufer aus Eritrea hat diese Goldmedaille bereits fünfmal gewonnen und geht als Titelverteidiger an den Start.
Die Terminierung dieser Weltmeisterschaften ist jedoch nicht glücklich, denn das Rennen findet kurz vor den großen April-Marathonrennen statt. Viele der Stars konzentrieren sich auf die Läufe im nächsten Monat und sind deswegen in Kopenhagen nicht dabei. So gehen von den jeweils fünf Schnellsten des vergangenen Jahres über diese Distanz nur ein Mann, der Kenianer Geoffrey Kipsang, und zwei Frauen, Lucy Kabuu und Gladys Cherono (beide Kenia), an den Start.
Die schnellsten der laufenden Saison, Lelisa Desisa (Äthiopien) und Florence Kiplagat (Kenia), die in Barcelona im Februar mit 65:12 Minuten den aktuellen Halbmarathon-Weltrekord aufstellte, fehlen ebenfalls.
Desisa wird stattdessen beim Boston-Marathon starten, Kiplagat in London. Die Superstars Kenenisa Bekele (Äthiopien) oder Mo Farah (Großbritannien) bereiten sich auf ihre Marathon-Debüts in Paris beziehungsweise London vor.
Unter diesen Umständen ist es in der Tat möglich, dass Zersenay Tadese zum sechsten Mal nach 2006, 2007, 2008, 2009 und 2012 Halbmarathon-Weltmeister wird. Der 32-jährige Halbmarathon-Weltrekordler, der 2010 in Lissabon 58:23 gelaufen war, konnte zuletzt jedoch nicht mehr an seine Topzeiten anknüpfen. Zuletzt lief er vor zwei Jahren unter einer Stunde. Am Start ist am Sonnabend der Mann, der ihn bei der Halbmarathon-WM 2010 besiegte: Der Kenianer Wilson Kiprop gewann vor vier Jahren das WM-Gold. Während Kiprop eine Bestzeit von 59:15 Minuten aufweist, lief Geoffrey Kipsang im vergangenen Jahr 58:54 Minuten.
Doch ob der Kenianer frisch genug ist für die WM erscheint fraglich, denn er lief erst vor einem Monat den Tokio-Marathon und wurde dort Sechster in 2:07:37. Eine gute Rolle spielen könnte Nguse Amlosom (Eritrea), der sich beim Ras Al Khaimah-Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar als Zweiter auf 59:39 verbesserte.
Ebenso wie Geoffrey Kipsang startete auch Lucy Kabuu im Februar in Tokio. Die 30-jährige Kenianerin ist mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 66:09 Minuten die schnellste auf der WM-Startliste. In Tokio war sie im vergangenen Monat Dritte in 2:24:16. Ein Fragezeichen steht hinter der Form der aus Äthiopien stammenden Türkin Elvan Abeylegesse, die im Januar ihren Start beim Dubai-Marathon verletzungsbedingt hatte absagen müssen. Sie hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 67:07.
Stark einzuschätzen ist die Kenianerin Gladys Cherono, die sich im vergangenen Jahr in Prag mit einem Streckenrekord auf 66:48 Minuten verbesserte. Diese Zeit lief sie zudem bei sehr kalter Witterung. Die 30-jährige Cherono gewann dann bei der WM im vergangenen Sommer Silber über 10.000 m. Eine gute Rolle spielen könnte Netsanet Kebede (Äthiopien), die in diesem Jahr 68:53 erreichte. Am Start ist auch die italienische Marathon-Vizeweltmeisterin von 2013, Valeria Straneo. Sie hat über die „halbe Distanz“ eine Bestzeit von 67:46 Minuten.
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