Verschiedene Zuschauer rannten zudem auf dem nicht abgesperrten Kurs fast unmittelbar neben dem Superstar her.
Kenenisa Bekele gewinnt Marathon-Debüt in Paris mit Streckenrekord
Kenenisa Bekele hat sein Marathon-Debüt in Paris gewonnen. Der 31-jährige Äthiopier lief bei seinem ersten Rennen über die 42,195 km auf Anhieb eine Weltklassezeit von 2:05:04 Stunden und verbesserte damit den Streckenrekord um acht Sekunden. Die alte Bestmarke von 2:05:12 hatte der Kenianer Stanley Biwott vor zwei Jahren aufgestellt.
Das Debüt von Bekele, der dreimal Olympiasieger war und nach wie vor die Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m hält, war das sechstschnellste aller Zeiten, wenn man die Zeit von Moses Mosop (Kenia/2:03:06) auf der nicht rekord-konformen Strecke von Boston nicht wertet. Den inoffiziellen Debüt-Weltrekord lief der Kenianer Dennis Kimetto mit 2:04:16 Stunden in Berlin 2012. Der Weltrekord von Wilson Kipsang (Kenia), der in Berlin im vergangenen Jahr 2:03:23 gelaufen war, war außer Reichweite.
Kenenisa Bekele erzielte am Sonntag die zweitschnellste Zeit des Jahres. Schneller war bisher nur sein Landsmann Tsegaye Mekonnen. Der Debütant, der am nächsten Sonntag in London starten wird, gewann im Januar den Dubai-Marathon mit einem inoffiziellen Junioren-Weltrekord von 2:04:32. „Es war ein hartes Rennen“, sagte Bekele in einer ersten Stellungnahme. Platz zwei belegte mit deutlichem Abstand sein Landsmann Terfa Getachew in 2:06:49.
Dritter wurde der Kenianer Luka Kanda in 2:08:01. Diese beiden stellten ebenfalls persönliche Bestzeiten auf.
Das Rennen der Frauen gewann Flomena Cheyech überlegen. Die Kenianerin lief 2:22:44 Stunden und stellte eine persönliche Bestzeit auf. Zweite wurde die Äthiopierin Yebrgual Melese in 2:26:21 vor ihrer Landsfrau Ahmed Zemzem (2:29:35). 50.000 Läufer hatten für den Paris-Marathon gemeldet.
Das Eliterennen war vollkommen auf Kenenisa Bekele ausgerichtet. Die Konkurrenz war gut, aber nicht außerordentlich stark. In einem neongelben Trikot an den Start gegangen, hob sich der Superstar auch optisch aus der Spitzengruppe heraus. Zwölf Läufer passierten die 15-km-Marke nach 44:15 Minuten, nachdem sie zuvor die 10 km in 29:34 erreicht hatten. Zu diesem Zeitpunkt lächelte Bekele sogar noch in die Kamera. Er lief locker in der zweiten Reihe hinter dem Kenianer Erick Ndiema und Abraham Kiplimo (Uganda). Tempomacher waren an der Spitze des Feldes nicht mehr zu sehen, dennoch war das Tempo zunächst sehr gleichmäßig. Zwischenzeiten von 62:09 (Halbmarathon) und 1:14:00 (25 km) deuteten auf eine Endzeit um 2:04:30 Stunden hin
Jenseits der 25-km-Marke wurde das Tempo langsamer, und so setzte sich Bekele nach etwa 27 Kilometern selbst an die Spitze. Kurzzeitig hielt sein Landsmann Tamirat Tola (Bestzeit: 2:06:17 in Dubai im Januar) Schritt, doch an der 30-km-Marke (1:28:39) hatte Bekele bereits einen Vorsprung von rund 25 Metern. Fortan lief er alleine an der Spitze, konnte das Tempo jedoch nicht mehr ganz halten. Der nächste 5-km-Abschnitt war mit 14:57 der langsamste im Rennen, und Bekele fasste sich zwischenzeitlich an sein linkes Bein.
Größere Probleme waren jedoch nicht zu erkennen, doch beschleunigen konnte er im Schlussteil nicht mehr. Am Ende verpasste Kenenisa Bekele eine Zeit unter 2:05 Stunden knapp, lief aber einen Streckenrekord. „Es war mein erster Marathon, und es war schwierig. Denn ich musste nach 25 Kilometern alleine das Tempo machen“, sagte der Sieger.
Im Rennen der Frauen setzte sich Flomena Cheyech nach etwa 25 Kilometern von Ahmed Zemzem (Äthiopien) ab und lief zu einem souveränen Sieg. Mit 2:22:44 erzielte sie eine persönliche Bestzeit und die viertschnellste Zeit des Jahres. Im vergangenen Jahr hatte Cheyech den Wien-Marathon in 2:24:34 Stunden gewonnen. Der Pariser Streckenrekord, den die Äthiopierin Feyse Tadese im vergangenen Jahr aufstellte, steht bei 2:21:06.
Erstaunlich waren wenige Tage vor dem Jahrestag der Boston-Marathon-Anschläge die offensichtlich mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim Paris-Marathon. Bis rund 400 Meter vor dem Ziel konnten mindestens ein Dutzend Fahrradfahrer ungehindert wenige Meter hinter Kenenisa Bekele herfahren. Verschiedene Zuschauer rannten zudem auf dem nicht abgesperrten Kurs fast unmittelbar neben dem Superstar her.
race-news-service.com
Marathon Paris am 06.04.2014
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