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06
04
2014

Verschiedene Zuschauer rannten zudem auf dem nicht abgesperrten Kurs fast unmittelbar neben dem Superstar her.

Kenenisa Bekele gewinnt Marathon-Debüt in Paris mit Streckenrekord

By GRR 0

Kenenisa Bekele hat sein Marathon-Debüt in Paris gewonnen. Der 31-jährige Äthiopier lief bei seinem ersten Rennen über die 42,195 km auf Anhieb eine Weltklassezeit von 2:05:04 Stunden und verbesserte damit den Streckenrekord um acht Sekunden. Die alte Bestmarke von 2:05:12 hatte der Kenianer Stanley Biwott vor zwei Jahren aufgestellt.

Das Debüt von Bekele, der dreimal Olympiasieger war und nach wie vor die Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m hält, war das sechstschnellste aller Zeiten, wenn man die Zeit von Moses Mosop (Kenia/2:03:06) auf der nicht rekord-konformen Strecke von Boston nicht wertet. Den inoffiziellen Debüt-Weltrekord lief der Kenianer Dennis Kimetto mit 2:04:16 Stunden in Berlin 2012. Der Weltrekord von Wilson Kipsang (Kenia), der in Berlin im vergangenen Jahr 2:03:23 gelaufen war, war außer Reichweite.

Kenenisa Bekele erzielte am Sonntag die zweitschnellste Zeit des Jahres. Schneller war bisher nur sein Landsmann Tsegaye Mekonnen. Der Debütant, der am nächsten Sonntag in London starten wird, gewann im Januar den Dubai-Marathon mit einem inoffiziellen Junioren-Weltrekord von 2:04:32. „Es war ein hartes Rennen“, sagte Bekele in einer ersten Stellungnahme. Platz zwei belegte mit deutlichem Abstand sein Landsmann Terfa Getachew in 2:06:49.

Dritter wurde der Kenianer Luka Kanda in 2:08:01. Diese beiden stellten ebenfalls persönliche Bestzeiten auf.

Das Rennen der Frauen gewann Flomena Cheyech überlegen. Die Kenianerin lief 2:22:44 Stunden und stellte eine persönliche Bestzeit auf. Zweite wurde die Äthiopierin Yebrgual Melese in 2:26:21 vor ihrer Landsfrau Ahmed Zemzem (2:29:35). 50.000 Läufer hatten für den Paris-Marathon gemeldet.

Das Eliterennen war vollkommen auf Kenenisa Bekele ausgerichtet. Die Konkurrenz war gut, aber nicht außerordentlich stark. In einem neongelben Trikot an den Start gegangen, hob sich der Superstar auch optisch aus der Spitzengruppe heraus. Zwölf Läufer passierten die 15-km-Marke nach 44:15 Minuten, nachdem sie zuvor die 10 km in 29:34 erreicht hatten. Zu diesem Zeitpunkt lächelte Bekele sogar noch in die Kamera. Er lief locker in der zweiten Reihe hinter dem Kenianer Erick Ndiema und Abraham Kiplimo (Uganda). Tempomacher waren an der Spitze des Feldes nicht mehr zu sehen, dennoch war das Tempo zunächst sehr gleichmäßig. Zwischenzeiten von 62:09 (Halbmarathon) und 1:14:00 (25 km) deuteten auf eine Endzeit um 2:04:30 Stunden hin

Jenseits der 25-km-Marke wurde das Tempo langsamer, und so setzte sich Bekele nach etwa 27 Kilometern selbst an die Spitze. Kurzzeitig hielt sein Landsmann Tamirat Tola (Bestzeit: 2:06:17 in Dubai im Januar) Schritt, doch an der 30-km-Marke (1:28:39) hatte Bekele bereits einen Vorsprung von rund 25 Metern. Fortan lief er alleine an der Spitze, konnte das Tempo jedoch nicht mehr ganz halten. Der nächste 5-km-Abschnitt war mit 14:57 der langsamste im Rennen, und Bekele fasste sich zwischenzeitlich an sein linkes Bein.

Größere Probleme waren jedoch nicht zu erkennen, doch beschleunigen konnte er im Schlussteil nicht mehr. Am Ende verpasste Kenenisa Bekele eine Zeit unter 2:05 Stunden knapp, lief aber einen Streckenrekord. „Es war mein erster Marathon, und es war schwierig. Denn ich musste nach 25 Kilometern alleine das Tempo machen“, sagte der Sieger.

Im Rennen der Frauen setzte sich Flomena Cheyech nach etwa 25 Kilometern von Ahmed Zemzem (Äthiopien) ab und lief zu einem souveränen Sieg. Mit 2:22:44 erzielte sie eine persönliche Bestzeit und die viertschnellste Zeit des Jahres. Im vergangenen Jahr hatte Cheyech den Wien-Marathon in 2:24:34 Stunden gewonnen. Der Pariser Streckenrekord, den die Äthiopierin Feyse Tadese im vergangenen Jahr aufstellte, steht bei 2:21:06.

Erstaunlich waren wenige Tage vor dem Jahrestag der Boston-Marathon-Anschläge die offensichtlich mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim Paris-Marathon. Bis rund 400 Meter vor dem Ziel konnten mindestens ein Dutzend Fahrradfahrer ungehindert wenige Meter hinter Kenenisa Bekele herfahren. Verschiedene Zuschauer rannten zudem auf dem nicht abgesperrten Kurs fast unmittelbar neben dem Superstar her.

 race-news-service.com

 

Marathon Paris am 06.04.2014

Männer

 

Frauen

   

 

1 BEKELE Kenenisa ETH 02:05:03
2 GETACHEW Limenih ETH 02:06:48
3 KANDA Luka KEN 02:07:59
4 KWAMBAI Robert KEN 02:08:46
5 LIMO Jackson KEN 02:09:03
6 KIPKETER Gideon KEN 02:10:34
7 KIGEN Mike KEN 02:10:57
8 BEHAILU Ketema ETH 02:13:23
9 KIPTOO Mark KEN 02:13:57
10 EZZOBAYRY Ahmed FRA 02:15:34
11 MUNYUTU Simon KEN 02:18:43
12 KOJIMA YASUAKI JPN 02:18:46
13 VILBRUN JeanLuc FRA 02:24:09
14 BOUAZZAOUI HEDI MOR 02:24:22
15 KIPRONO Augustus KEN 02:24:33
16 THOMAS Flavien FRA 02:24:42
17 PREIRA WILLIAM FRA 02:24:56
18 CHARNAY Sébastien FRA 02:24:57
19 BARTOLI Julien FRA 02:25:32
20 MOREAU Julien FRA 02:25:43

 

1 CHEYECH Flomena KEN 02:22:41
2 MELESE Yebrgual ETH 02:26:18
3 ZEMZEM Ahmed ETH 02:29:34
4 CHEMAOI Faith KEN 02:31:57
5 GODANADERBE Gebisse ETH 02:36:24
6 KOMU Martha KEN 02:36:31
7 KIROS Aheza ETH 02:38:10
8 PICOCHE Laurane FRA 02:39:20
9 ARKHIPOVA Yulia RUS 02:40:18
10 DILLEN Kim NED 02:41:29
11 KONDO Ayano JPN 02:43:54
12 FARDELL Jane AUS 02:46:08
13 SEBALD Cindy USA 02:50:14
14 ARBARET Dominique FRA 02:51:20
15 KERSALÉ Amélie FRA 02:51:25
16 GENOUD Carole SUI 02:54:37
17 SATO Yumi JPN 02:55:42
18 SHEEHAN Christina USA 02:56:44
19 TABAL MaryJoy PHI 02:57:28
20 MCGHEE Abbey GBR 02:57:31

 

 

author: GRR

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