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05
2014

COMRADES Marathon/Südafrika am 1. Juni 2014 mit 18.000 Teilnehmern ©Comrades Marathon Organization

COMRADES Marathon/Südafrika am 1. Juni 2014 mit 18.000 Teilnehmern

By GRR 0

Der Comrades Marathon ist ein Straßenlauf, der seit 1921 zwischen den südafrikanischen Städten Durban und Pietermaritzburg ausgetragen wird. Er ist der traditionsreichste und teilnehmerstärkste Ultramarathon weltweit und ein nationales Sportereignis, das in voller Länge im Fernsehen übertragen wird.

Veranstalter ist die Comrades Marathon Association (CMA). Das Zeitlimit für die ungefähr 90 km lange Strecke beträgt zwölf Stunden.
 
Strecke

Von Anfang an wurde jährlich die Laufrichtung zwischen den beiden Städten gewechselt; die in Durban gestarteten Läufe werden Up Runs, die von Pietermaritzburg ausgehenden Down Runs genannt. Start ist traditionell vor dem Rathaus des jeweiligen Ausgangsortes. Da immer wieder verschiedene Sportstätten in den Zielorten angesteuert werden, variiert die Streckenlänge zwischen 86 und 92 km.

Der Kurs, der vorwiegend der alten Hauptstraße R 103 folgt, ist, von Durban aus gesehen, durch fünf größere Anstiege charakterisiert, die als Big Five bezeichnet werden. Cowie’s Hill, der erste von ihnen, ist ca. 16 km vom Zentrum Durbans entfernt. Nach weiteren zehn Kilometern wird Fields Hill bewältigt, und kurz vor km 40 wartet mit Botha’s Hill die nächste Herausforderung auf die Läufer.

Dahinter passiert man die Wall of Honour, auf der die Sieger des Rennens mit Plaketten verewigt sind, oberhalb des Valley of 1000 Hills und kurz dahinter Arthur’s Seat, eine Steinbank in der Böschung neben der Straße, auf der sich der fünfmalige Sieger Arthur Newton auszuruhen pflegte. Einer Legende zufolge wird es Läufern, die hier eine Blume mit dem Gruß „Good morning Sir“ niederlegen, auf der zweiten Hälfte des Laufes gut ergehen.

Kurz danach ist bei Drummond die Halbzeitmarke erreicht. Inchanga heißt der nächste große Anstieg, von dessen Gipfel aus ungefähr die Distanz eines Marathons bis nach Pietermaritzburg zu laufen ist. Es folgen die einzigen relativ flachen Passagen des Kurses durch die Ortschaften Cato Ridge und Camperdown, bevor es kaskadenartig hinauf zur Umlaas Road, mit 810 m der höchste Punkt der Strecke, geht. Bergab geht es nun in die Ortschaft Ashburton. Hinter dieser befindet sich der letzte große Anstieg namens Polly Shorts, der einen zum Stadtrand von Pietermaritzburg führt.

Die Strecke ist durchgängig asphaltiert. Verpflegungsstationen sind jeweils im Abstand von ca. 2 km errichtet. Der Zuschauerandrang ist enorm und lässt an vielen Stellen eine Atmosphäre wie bei einem Stadtlauf aufkommen.

Geschichte

Das Rennen wurde von Vic Clapham ins Leben gerufen, einem Veteran des Ersten Weltkriegs. Er hatte bei der Offensive der alliierten Streitkräfte in Ostafrika 2700 km zu Fuß zurückgelegt und wollte mit dem Marathon ein lebendes Denkmal für seine gefallenen Kameraden errichten. Der Lauf sollte die Strapazen widerspiegeln, die von den Soldaten während des Krieges zu erdulden waren. Nachdem sich Clapham zwei Jahre bemüht hatte, erhielt er die Unterstützung der League of Comrades of the Great War, und am 24. Mai 1921 (dem Empire Day) machten sich 34 Läufer von Pietermaritzburg auf den Weg, von denen 17 das Ziel erreichten, der erste in 8:59 h, der letzte in 12:20 h.

Im Jahr darauf wurde von Durban aus mit einer vorgeschriebenen Zeit von zwölf Stunden gestartet, und zum ersten Mal gewann Arthur F. H. Newton das Rennen, der im Jahr darauf als erster Läufer die Strecke in weniger als sieben Stunden zurücklegte. Ebenfalls 1923 bewältigte Frances Hayward, inoffiziell startend, als erste Frau die Strecke.

1928 wurde das Zeitlimit auf elf Stunden gesenkt. Mit vier Siegen war Hardy Ballington der dominierende Läufer in den 1930er Jahren. In den Jahren von 1941 bis 1945 fanden wegen des Zweiten Weltkriegs keine Rennen statt. 1948 entstand eine weitere Tradition, als der Läufer Max Trimborn vor dem Start einen Hahnenschrei imitierte, was so viel Anklang fand, dass Trimborn von nun an damit den Startschuss ersetzte. Noch heute signalisiert Trimborns Hahnenruf, auf Band aufgezeichnet, den Beginn des Rennens.

Wally Hayward, der den Lauf schon 1930 gewonnen hatte, war der bestimmende Athlet der 1950er Jahre mit vier weiteren Siegen. Als erster Läufer blieb er 1953 unter sechs Stunden. Ebenfalls fünf Siege verzeichnete Jackie Mekler, der 1960 als Erster bei einem Up Run die Sechs-Stunden-Barriere brach. 1962 wurde zum ersten Mal eine dreistellige Finisherzahl verzeichnet, und von nun an stieg die Zahl der Teilnehmer erheblich an. 1973 wurden zum ersten Mal mehr als 1000 Läufer im Ziel registriert.

1975, bei der 50. Austragung, wurden zum ersten Mal Schwarze und Frauen offiziell zum Rennen zugelassen. Bereits 1935 hatte Robert Mtshali als erster schwarzer Läufer die Strecke bewältigt. Seine Leistung und die aller anderen inoffiziellen schwarzen und weiblichen Starter vor 1975 wurden 2005 in einer offiziellen Zeremonie des Veranstalters gewürdigt.

Eine weitere Schallmauer durchbrach Alan Robb 1978 bei seinem dritten von vier Siegen, als er die 5:30-Marke unterbot. Die 1980er waren dann die Dekade von Bruce Fordyce, der bei seinem ersten Sieg 1981 die Beschimpfungen von Zuschauern zu erdulden hatte, weil er gegen die Inkorporation des Laufes (der seit 1962 am Feiertag Republic Day stattfand) in die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Republik Südafrika mit einem schwarzen Armband protestierte. Bis 1990 gewann er weitere acht Mal; 1989, als er verletzungsbedingt pausierte, siegte mit Samuel Tshabalala zum ersten Mal ein schwarzer Läufer. Im selben Jahr stellte Frith van der Merwe den aktuellen Rekord im Down Run auf, und Wally Hayward wurde als 80-Jähriger der bislang älteste Finisher überhaupt.

1988 erreichten zum ersten mal mehr als 10.000 Läufer das Ziel. Nach dem Ende der Apartheid und der daraufhin erfolgten Aufhebung der sportlichen Sanktionen war der Comrades Marathon 1993 das erste Sportereignis Südafrikas mit internationaler Beteiligung. Charly Doll aus Deutschland trug sich in diesem Jahr in die Siegerliste ein; ein Jahr danach tat es ihm Alberto Salazar aus den USA gleich.

1995 errang die deutsche Läuferin Maria Bak den ersten von drei Siegen, und 1999 triumphierte Birgit Lennartz. Weitere erfolgreiche Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum sind der Schweizer Peter Camenzind, der 1994 Vierter und 1997 Neunter wurde und in den darauffolgenden Jahren mehrere Altersklassensiege errang, und die Österreicherin Dagmar Rabensteiner, die 2005 den zweiten Platz in der Altersklasse 40–49 (insgesamt den 14. Platz) belegte.

Zur Feier des 75. Jubiläums im Jahr 2000 wurde das Zeitlimit auf zwölf Stunden gelockert. 20.047 Läufer erreichten das Ziel, so viele wie niemals zuvor oder danach bei einem Ultramarathon. Mit der Rückkehr zum 11-h-Limit pendelte sich die Finisherzahl wieder auf ca. 10.000 ein, und daran änderte sich auch nichts, als man 2003 das Limit permanent auf zwölf Stunden ausdehnte.

Nachdem seit dem Ende der 1990er Jahre das Rennen am Youth Day (dem 16. Juni) ausgetragen wurde, änderte man den Termin nach Protesten der ANC Youth League, die der Ansicht war, dass damit die Bedeutung dieses Feiertags herabgesetzt würde, 2007 auf den 17. und 2008 auf den 15. Juni. Die Termine für 2009 und 2010 wurden wegen des 8. Konföderationen-Pokals und der 19. Fußball-Weltmeisterschaft in den Mai verlegt.

Die Veranstaltung wird seit langem in voller Länge landesweit im Fernsehen übertragen. 2003 sahen mehr als 3,5 Millionen Zuschauer zumindest einen Teil des Rennens, mit den höchsten Einschaltquoten beim Einlauf der Sieger und kurz vor Zielschluss.

In Pietermaritzburg (18 Connaught Street, Scottsville) befindet sich das Comrades Marathon Museum mit zahlreichen Ausstellungsstücken zur Geschichte des Laufs.

Medaillen und sonstige Ehrungen

Es gibt sechs verschiedene Medaillen, mit denen die Läufer, die erfolgreich die Strecke absolviert haben, geehrt werden:

    Goldmedaillen: für die ersten zehn Läufer bzw. Läuferinnen
    Wally-Hayward-Medaillen (Silber mit Goldrand): für Läufer außerhalb der Top Ten, die unter sechs Stunden geblieben  sind
    Silbermedaillen: für alle anderen Läufer, die unter siebeneinhalb Stunden geblieben sind.
    Bill-Rowan-Medaillen (Silber und Bronze): für alle Läufer zwischen siebeneinhalb und neun Stunden
    Bronzemedaillen: für alle Läufer zwischen neun und elf Stunden
    Vic-Clapham-Medaillen: für alle Läufer zwischen elf und zwölf Stunden

Ausschlaggebend ist ausschließlich die Brutto-Zeit („gun time“). Zwar wird mit dem zur Zeitmessung verwendeten Chip auch das Überschreiten der Startlinie registriert, die so ermittelte Nettozeit wird jedoch in der Ergebnisliste nicht ausgewiesen. Läufer, die das Zeitlimit nicht einhalten (und sei es auch nur um eine Sekunde), gehen leer aus. Das führt regelmäßig zu dramatischen Szenen, wenn das Ziel genau zwölf Stunden nach dem Startsignal mit einem Seil gesperrt wird.

Alle Läufer, die dreimal gesiegt, fünf Goldmedaillen errungen oder zehnmal den Lauf erfolgreich im Zeitlimit beendet haben, werden mit einer permanenten Startnummer in Grün geehrt. Bislang (Stand 2009) haben 8809 Läufer diese Auszeichnung erhalten.

Auf dem halben Weg von Durban nach Pietermaritzburg befindet sich die Wall of Honour. Hier sind nicht nur die Sieger des Rennens verewigt, sondern auch viele andere Comrades-Läufer, für die ein Stein in der Mauer erworben wurde. Wegen Platzmangels ist es allerdings derzeit nicht möglich, sich oder andere hier eintragen zu lassen.
Teilnahmebedingungen

Am Tag der Veranstaltung muss ein Teilnehmer mindestens 20 Jahre alt sein. Außerdem muss bei der Anmeldung nachgewiesen werden, dass man ein Rennen zwischen 42,195 und 100 km innerhalb einer bestimmten Zeit absolviert hat (Marathon: 5 h; 100 km: 13:30 h). Lediglich die einheimischen Läufer müssen Mitglied eines Leichtathletik-Vereins sein.
Statistik

Streckenrekorde

Down Run

    Männer: 5:20:49 h, Leonid Schwezow (RUS), 2007
    Frauen: 5:54:43 h, Frith van der Merwe (RSA), 1989

 

Quelle: Wikipedia 

 

 

COURSE RECORDS

 

2nd screen

 

  Up/Down Run Record holder Country Year Time
  Men   Down   Leonid Shvetsov   Russia   2007   5:20:49
    Up   Leonid Shvetsov   Russia   2008   5:24:49
  Women    Down   Frith van der Merwe            South Africa           1989   5:54:43
    Up   Elena Nurgalieva   Russia   2006            6:09:23           

 

MOST WINS

Men's Champion   Wins   Country Women's Champion Wins Country
  Bruce Fordyce 9   South Africa   Elena Nurgalieva 8   Russia
  Arthur Newton 5   South Africa   Maureen Holland 4   South Africa       
  Hardy Ballington 5   South Africa   Lettie van Zyl 3   South Africa        
  Wally Hayward 5   South Africa   Helen Lucre 3   South Africa
  Jack Mekler 5   South Africa         Frith van der Merwe 3   South Africa
  Alan Robb 4   South Africa   Maria Bak 3   Germany

 

MOST MEDALS

Medal holder            Medals     
  Dave Rogers                       45
  Clive Crawley 42

 

MOST CONSECUTIVE MEDALS

Medal holder Medals Achieved in
  Barry Holland 41 2013
  Louis Massyn 41 2013
  Kenny Craig 40 1998
  Riel Hugo 40 2008
  Alan Robb 40 2013

 

QUADRUPLE GREEN LEGENDS

 

Alan Robb - 40th MedalAlan Robb – 40th Medal

Collected his fourth Green Number in 2013.


Four-time Comrades winner and 12 time gold medallist, Alan Robb heads the pack.

 

Click HereDave Louw - 40th MedalDave Louw – 40th Medal

 

 

Dave Louw has run Comrades for 40 consecutive years. He holds 3 silvers, 3 Bill Rowans and 32 bronze medals.

Click HereDavid Williams - 40th MedalDavid Williams – 40th Medal

40 Comrades Marathons, 32 bronze medals, 5 Vic Claphams and 1 silver medal. David Williams has seen it all.

Click Here

 

Quelle: Comrades Marathon

author: GRR

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