2014 EDP Lisbon Half Marathon Lisbon, Portugal March 16, 2014 Photo: Andrew McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Australier Michael Shelley gewinnt überraschend Commonwealth-Gold im Marathon in Glasgow
Die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Commonwealth Games in Glasgow haben am Sonntag mit einer großen Überraschung begonnen: Der Australier Michael Shelley gewann den Marathon gegen afrikanische Konkurrenten, von denen einige rund fünf Minuten schnellere Bestzeiten aufweisen.
Der 30-Jährige, der vor vier Jahren bei diesen Titelkämpfen bereits die Silbermedaille gewonnen hatte, trotzdem jedoch nicht zu den Favoriten zählte, triumphierte in 2:11:15 Stunden. Damit erreichte der Australier sogar eine persönliche Bestzeit in diesem Meisterschaftsrennen, das bei zeitweiligem Regen in Glasgow stattfand.
Zweiter wurde der Kenianer Stephen Chemlany mit 2:11:58 vor Abraham Kiplimo (2:12:23) und Munyo Mutai (beide Uganda/2:12:26). Rang fünf belegte der Titelverteidiger John Kelai (Kenia) mit 2:12:41.
Michael Shelley war in einer neunköpfigen Spitzengruppe als das Feld auf dem mehrmals zu durchlaufenden Rundkurs die 30-km-Marke erreichte. In der Folge zog sich die Gruppe auseinander. Bei Kilometer 35 war Shelley Siebenter und wenig sprach dafür, dass er noch einmal ganz nach vorne kommen könnte. Als er dann tatsächlich Anschluss fand an die führenden Chemlany und Mutai folgte unmittelbar danach der Antritt des Kenianers.
Chemlany, der in diesem Jahr in Seoul als Zweiter eine Bestzeit von 2:06:24 gelaufen war und im vergangenen Jahr Vierter beim Berlin-Marathon war, setzte sich ab. Doch nochmals kam Shelley wieder heran und lief schließlich bei 38 km am führenden Kenianer vorbei und zum größten Triumph seiner Karriere. Zu den ersten Gratulanten im Ziel gehörten die früheren australischen Marathon-Stars Rob de Castella und Steve Moneghetti.
„Das ist ein aufregendes Ergebnis für mich. Ich bin in das Rennen gegangen, um meine Silbermedaille zu verteidigen – jetzt habe ich Gold gewonnen“, sagte Michael Shelley, der seine ursprüngliche Bestzeit von 2:11:23 Stunden 2011 in Amsterdam gerannt war. „Es gab während des Laufes viele Tempowechsel. Da habe ich mich zunächst zurückgehalten.“
Im kurz nach dem Männerrennen gestarteten Lauf der Frauen setzten sich die favorisierten Kenianerinnen durch. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel liefen Caroline Kilel und Flomena Daniel Cheyech gemeinsam an der Spitze, nachdem sie vor der 30-km-Marke Helaria Johannes (Namibia) hinter sich gelassen hatten.
In der Schlussphase setzte sich dann Cheyech ab und gewann in 2:26:45 Stunden vor ihrer Landsfrau Kilel, die nach 2:27:10 im Ziel war.
Eine Überraschung gab es auf dem Bronze-Platz. Mit einer starken Schlussphase, in der sie Helaria Johannes überholte, sicherte sich die Australierin Jess Trengove noch Rang drei in 2:30:12. Die Kanadierin Lanni Merchant folgte als Vierte in 2:31:14. Johannes brach auf den letzten Kilometern ein und wurde Fünfte mit 2:32:02.
„Die Australier haben sich intensiv und langfristig auf diese Rennen vorbereitet, und das hat sich für sie ausgezahlt“, sagte Paula Radcliffe. Die englische Marathon-Weltrekordlerin war in Glasgow als Co-Kommentatorin für die BBC tätig.
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