ZÜRICH 2014 – Swiss Athletics – News – BRONZE-MEDAILLE für das Marathon-Team der Männer |

Die Schweizer Marathonläufer haben im Rahmen der EM in Zürich Bronze im Europa-Cup gewonnen. Viktor Röthlin (STV Alpnach) wurde in seinem letzten Marathon Fünfter und bester Schweizer.



Da war sie wieder, diese unglaubliche Ambience. Wenn es darum geht, die eigenen Athleten zu unterstützen, ist das Schweizer Publikum Europameister. Zehntausende Fans säumten die Strassen der Limmatstadt. Sie trugen das Schweizer Marathon-Team der Männer zu Bronze in der Team-Wertung!!!

Bei diesem "European Cup" handelt es sich nicht um eine offizielle EM-Disziplin. Gleichwohl erhalten die ersten drei Mannschaften Edelmetall umgehängt. Dieses erscheint aber nicht im Medaillen-Spiegel.

Viktor Röthlin zeigte im letzten Rennen der Karriere über 42,195 km noch einmal eine starke Leistung und erwies sich auch bei seinem letzten Auftritt als Schweizer Teamleader. In den Kampf um die Medaillen vermochte der 39-jährige Obwaldner und Titelverteidiger aber nicht einzugreifen.

Mit 2:13:07 Stunden lief Röthlin als Fünfter mit einer Schweizer Fahne und unter dem Jubel der Zuschauer am Bürkliplatz über die Ziellinie. Für ihn ging mit dem 27. Marathon seine eindrucksvolle Karriere zu Ende.

Einen schöneren Karriere-Abschluss hätte er sich nicht wünschen können. „In der Vorbereitung schon hat es enorm Schub gegeben, in einem Team unterwegs zu sein, denn ich war jahrelang alleine unterwegs. Wir wussten, dass wenn wir einen super Tag erwischen, dann liegt eine Team-Medaille drin.“ Er vergleicht das Publikum mit demjenigen der olympischen Spiele in London 2012. „Dort war es unglaublich laut. Aber Zürich kommt an das heran.“ Mit seiner Leistung ist er zufrieden. „Ich habe heute das Maximum herausgeholt, habe noch einmal alles aus meinen Beinen herausgepresst. Aber jetzt ist es Zeit abzutreten.“

Neunter Rang für Tadesse Abraham

Eine leise Enttäuschung setzte es für den als Nummer 1 Europas angetretenen Tadesse Abraham (LC Uster) ab. Der gebürtige Eritreer, der erst vor wenigen Wochen den Schweizer Pass erhalten hatte, wurde seiner Favoritenrolle nicht ganz gerecht. Nach rund 30 Kilometern musste er die Spitzengruppe ziehen lassen, am Ende belegte er in 2:15:05 Stunden den neunten Platz.

Dennoch hat er mit Team-Bronze mehr als nur ein Trostpflaster. „Es ist so schön, in der Schweiz auf dem Podium zu sein. Vielen Dank dem ganzen Team und den Zuschauern auf der Strecke. Es war schwierig mit dem Schweizer Kreuz zu laufen. Da gab es auch etwas Druck. Aber es war so geil. Ich bin stolz auf meine Leistung und ich bin stolz, Schweizer zu sein,“ sagte ein sehr emotionaler Abraham unter Tränen.

Kreienbühl das Zünglein an der Waage

Ohne die Top Ten-Rangierungen von Röthlin und Abraham wäre die Medaille selbstverständlich nicht möglich gewesen. Schliesslich war es aber Christian Kreienbühl (TV Oerlikon), der den Unterschied zwischen Bronze und Leder machte.

Er lief als drittbester Schweizer als 23. in 2:18:36 Stunden über die Ziellinie. Hinter ihm lag ein unglaublicher Steigerungslauf und das Rennen seines Lebens. Bewusst verhalten gestartet, konnte er auf der zweiten Hälfte Position um Position gut machen. Es ging um Sekunden. Und das wusste der Zürcher Oberländer. „Beim letzten Verpflegungsposten hat man mir zugerufen, dass es reichen könnte. Ich kämpfte um jede Sekunde. Und diese Zuschauer: Unglaublich. Morgen werde ich Muskelkater in der Armhaar-Muskulatur haben. Und das Hotelzimmer werden wir heute Nacht nicht gebrauchen.“

Michael Ott (LAC TV Unterstrass), der lange Zeit mit Kreienbühl unterwegs war, Patrick Wieser (Run Fit Thurgau) und Adrian Lehmann (LV Langenthal), von Krämpfen geplagt, belegten die Plätze 37, 44 und 46. Sie trugen zum tollen Mannschafts-Ergebnis bei.

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