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14
09
2014

Zum fünften Mal Gold: Andrea Mayr triumphiert bei Berglauf-WM - Die Oberösterreicherin ist nun die alleinige Rekordsiegerin in der Geschichte des Berglaufs. ©wus-media - Wilfried Raatz

ÖLV – Zum fünften Mal Gold: Andrea Mayr triumphiert bei Berglauf-WM – Die Oberösterreicherin ist nun die alleinige Rekordsiegerin in der Geschichte des Berglaufs.

By GRR 0

Andrea Mayr hat bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Casette di Massa (Italien) den Titel gewonnen. Die 34-jährige Ärztin feierte auf der 8,4 Kilometer langen Strecke (740 Höhenmeter bergauf, 245 Höhenmeter bergab) ihren fünften Erfolg bei diesem Bewerb.

Sie dominierte das Rennen klar und siegte nach 45:07 Minuten mit riesigem Vorsprung auf die Kenianerin Lucy Wambui Murigi (+ 2:42 Minuten) und die US-Amerikaner Allison McLaughlin (+ 2:48 Minuten). „Es war ein super Rennen mit starker Konkurrenz aus allen Kontinenten“, freute sich Mayr. Bei vier Läufen (Männer, Frauen, Junioren männlich und weiblich) holte sie die einzige Goldmedaille, die nach Europa ging.

Uganda dominierte mit drei Siegen sowie zusätzlich Silber und Bronze bei den Männern die Weltmeisterschaften.

Operation Gold der Berglauf-Königin

Mit diesem Erfolg ist die Oberösterreicherin, die für SVS Leichtathletik startet, alleinige Rekordsiegerin in der Geschichte von Berglauf-Welttitelkämpfen. Als ersteLäuferin konnte sie fünf Triumphe feiern (2006, 2008, 2010, 2012, 2014). Dazu holte sie 2007 die Silbermedaille. „Ich bin stolz über den langen Zeitraum, in dem ich erfolgreich war, und auch darüber, dass ich es neben der Arbeit im Krankenhaus geschafft habe“, sagte die Ärztin, die seit drei Monaten ihre Turnusausbildung abgeschlossen hat und nun am Krankenhaus Vöcklabruck in der Abteilung für Unfallchirurgie arbeitet.

Vor Mayr haben die Französin Isabelle Guillot (1989, 1991, 1993, 1997) und die
Salzburgerin Gudrun Pflüger (1992, 1994, 1995, 1996) jeweils vier Siege bei dem seit 1985 jährlich durchgeführtem Bewerb erreicht. Bis 2008 fand die Meisterschaft als „World Trophy“ statt.

Seit 2009 werden die Titelkämpfe als offizielle Weltmeisterschaften unter dem Dach des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF ausgetragen. In dieser IAAF-Ära konnte Andrea Mayr drei Weltmeistertitel gewinnen. Keine andere Läuferin hat seither mehr als einen Titel geholt. „Jetzt ist sie die alleinige Berglauf-Königin“, sagte Helmut Schmuck, ÖLV-Berglaufreferent und Teamleiter vor Ort.

Mit zusätzlich drei Europameistertiteln (2005, 2013, 2014), zahlreichen Siegen bei internationalen Bergläufen und dem Streckenrekord beim Jungfrau Bergmarathon 2013 ist sie die erfolgreichste Läuferin in der Geschichte des Berglaufs. Der Dienstplan im Krankenhaus gibt den Rahmen für ihr Training und ihre Wettkämpfe vor. Es beginnt um 6 Uhr früh, wenn sie mit dem Rad von Gmunden nach Vöcklabruck ins Krankenhaus fährt.

Am Abend steht eine Laufeinheit am Programm – oder Nachtdienste. „Ich plane sportlich nicht mehr voraus“, sagte sie, aber Lust auf weitere Erfolge hat sie allemal.

Läuferinnen aus Kenia und Uganda kämpften mit

Bei sonnigen und trockenen Bedingungen in den Apuanischen Alpen im Nordwesten der Toskana war Andrea Mayr eine Klasse für sich. Im Feld von 83 Läuferinnen hatte sie nach dem ersten Steilstück bereits 50 Sekunden Vorsprung. „Bis dahin waren Läuferinnen aus Kenia und Uganda immer bei mir. Sie haben hart dagegen gehalten, aber bei den schwierigsten Stellen konnte ich mich absetzen“, schildert Mayr.

 

Den Streckenabschnitt durch einen Marmorsteinbruch inklusive eines 600 Meter langen Tunnels konnte sie locker laufen und vergrößerte dennoch den Abstand nach hinten. Am Schlussanstieg auf den letzten 1,3 Kilometern holte sie nochmals fast eine Minute heraus. „Es war auch für mich sehr hart. Das Finale war extrem steil. Man wird so langsam dabei, dass ich immer gedacht habe, ich muss doch schneller laufen können. Aber danach beim Zuschauen habe ich gesehen, dass viele Männer am Schluss gegangen sind.“

Frauen auf Platz 5 in der Nationenwertung

 

Riesiges Männerfeld, Stefan Paternoster im ersten Drittel

Ein sehr großes Läuferfeld ging im Männerrennen über 11,7 Kilometer an den Start. Unter 157 Läufer war die Athleten aus Uganda das Maß aller Dinge. Durch Isaac Kiprop, Daniel Rotich und Kibet Soyekwo gab es einen Dreifachsieg für die Ostafrikaner. Österreichs Staatsmeister Stefan Paternoster schaffte auf Rang 48 ein Ergebnis im ersten Drittel des Rennens. Simon Lechleitner holte Rang 77, Andreas Ringhofer Rang 93.

Hannes Meißel holt neunten Rang bei Junioren

Erfreulich schlugen sich die Nachwuchsläufer. Im Juniorenrennen (U20) über 8,4 Kilometer setzte sich der Steirer Hannes Meißel an neunter Stelle in Szene. Mit Michael Singer auf Rang 25 und Hans Peter Innerhofer auf Rang 30 schafften sie es in der Teamwertung ebenso wie die Frauen auf den fünften Platz. Manuel Innerhofer, im Vorjahr sensationell WM-Dritter und heuer vierter bei den Europameisterschaften, musste das Rennen leider aufgeben.
Im Juniorinnenlauf war Sophia Wöhri die einzige ÖLV-Vertreterin. Sie positionierte sich an 29. Stelle im Mittelfeld.

Ergebnisse Berglauf Weltmeisterschaften

Casette di Massa (ITA), 14. September 2014

Männer (11,7 km | +1100 m | – 450 m)
1. Isaac Kiprop (UGA) 53:50 Minuten

2. Daniel Rotich (UGA) 55:10
3. Kibet Soyekwo (UGA) 55:24
48. Stefan Paternoster (AUT | SC Seefeld) 62:21
77. Simon Lechleitner (AUT | LG Decker Itter) 65:10
93. Andreas Ringhofer (AUT | PSV Leoben) 66:52
157 Starter

Frauen (8,4 km | +710 m | – 245m)
1. Andrea Mayr (AUT | SVS Leichtathletik) 45:07 Minuten

2. Lucy Wambui Murigi (KEN) 47:49
3. Allison McLaughlin (USA) 47:55
34. Karin Freitag (AUT | LG Decker Itter) 54:00
36. Susanne Mair (AUT | Union Raika Lienz) 54:00
83 Starterinnen

Junioren (U20) (8,4 km | +710 m | – 245m)
1. Phillip Kipyeko (UGA) 40:51 Minuten

2. Ramazan Karagoz (TUR) 42:42
3. Ferhat Bozkurt (TUR) 42:53
9. Hannes Meißel (AUT | ATV Irdning) 46:14
25. Michael Singer (AUT | Union Raika Lienz) 49:05
30. Hans Peter Innerhofer (AUT | LC Oberpinzgau) 49:30
Manuel Innerhofer (AUT | LC Oberpinzgau) DNF
72 Starter

Juniorinnen (U20) (3,8 km | + 320 m | – 95 m)
1. Stella Chesang (UGA) 19:23 Minuten

2. Sarah Kistner (GER) 20:38
3. Michaela Stranska (CZE) 21:01
29. Sophia Wöhri (AUT | ATV Irdning) 23:16
43 Starterinnen

Andreas Maier – ÖLV

www.wmrc2014.com/en/

author: GRR

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