Eritäer Petro Mamu gewinnt Weltcup-Finale beim Smarna-Gora-Race in Ljubljana ©wus-media - Wilfried Raatz
Andrea Mayr mit maximaler Ausbeute – Österreichische Ausnahmeläuferin gewinnt beim vierten Start auch das vierte Weltcup-Rennen und somit auch den Weltcup mit maximaler Punkteausbeute – Wilfried Raatz berichtet
Die fünfmalige Weltmeisterin Andrea May aus Österreich ist in der nahezu beendeten Berglauf-Saison die absolute Topläuferin. Die 35jährige beendete die Saison ungeschlagen – und sicherte sich beim Weltcup-Finale beim Smarna-Gora-Race in Ljubljana somit auch die lukrative Zusatzprämie für den Gesamtsieg der insgesamt sechs Rennen umfassenden Serie.
Bei den Männern holte sich mit Petro Mamu der aus Eritrea stammende Weltmeister des Jahres 2012 nicht nur den Sieg beim finalen Rennen, sondern sicherte sich mit insgesamt drei Siegen auch den Weltcup 2014.
Für Andrea Mayr wurde der finale Lauf in Slowenien zu einer klaren Angelegenheit auf der 9 km langen Strecke und einer Höhendifferenz von +710 m/-350 m. In 48:04 Minuten lief die Weltmeisterin mit fast vier Minuten Vorsprung vor der einheimischen Mateja Kosovelj ins Ziel, der Weltcup-Siegerin des Vorjahres.
Im schwach besetzten Finale belegten mit der italienischen Weltmeisterin 2013 Alice Gaggi (52:15), der Britin Sarah Tunstall (53:28) und Antonella Confortola (Italien/ 54:32) zumindest auf den nächsten Rängen noch internationale Asse die nächsten Plätze.
Damit gewann Andrea Mayr bei ihren vier Starts in Bludenz und Leogang, der WM im talienischen Casette di Massa und nun in Lubljana viermal und holte sich den Weltcup in der maximalen Punktzahl. Deutsche Läufer fehlten eine Woche nach den nationalen Titelkämpfen am Hochfelln in Bergen/ Chiemgau beim Weltcup-Finale sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern, das zusammen mit fast ausschließlich Einheimischen gerade einmal 94 Männer und 27 Frauen an den Start brachte.
Wie auch Andrea Mayr blieb auch Petro Mamu klar über dem Streckenrekord, eine Messlatte, die allerdings bei der Hatz nach Weltcup-Punkten keine Rolle spielte. Der Eriträer setzte sich nach 41:59 Minuten klar gegen den Schweizer David Schneider durch, der nach 43:45 Minuten als sicherer Zweiter vor dem Weltcup-Sieger 2013 Alex Baldaccini (45:05), Emanuele Manzi (beide Italien/ 45:14) und Mitja Kosovelj (Slowenien/ 45:22) ins Ziel. Mamu hatte zuvor bereits am Grand-Ballon in Willer-s-Thur (Frankreich) und in Leogang (Österreich) gewonnen, bei der WM war der Vielstarter aus Ostafrika lediglich als Siebter ins Ziel eingelaufen.
Angesichts der nur spärlich vertretenen Spitzenläufer ist der Weltcup des Berglauf-Weltverbandes (WMRA) auch unter einem neuen Titel keine Erfolgs-Veranstaltung geworden, sodass einmal mehr die Zukunft dieses internationalen Circuits mit Wettbewerben in Österreich (zwei), Frankreich, Slowenien (zwei) und dem WM-Ausrichter Casette di Massa fraglich ist.
Alleine die finanzielle Spritze des Berglauf-Weltverbandes garantiert noch längst keine hochkarätige Veranstaltungsserie.
Namhafte Veranstaltungen wie der Großglocknerlauf in Heiligenblut, der Schlickeralmlauf in Telfes, der Hochfelln-Berglauf in Bergen oder der Drei-Zinnen-Lauf in Sexten sind nach Streitigkeiten mit dem Berglauf-Weltverband aus dem Weltcup ausgeschert und organisieren seitdem eigenständig eine attraktive Veranstaltung mit einem starken Teilnehmerzuspruch.
Wilfried Raatz