Am 20. Oktober jährt sich zum 50. Mal der legendäre Olympiasieg des Zehnkämpfers Willi Holdorf in Tokio 1964. Aus diesem Anlass ist nun im Arete Verlag die neue Holdorf-Biografie "Da steht die Welt still" von Knut Teske erschienen. Das Buch ist zugleich eine Eloge auf den Zehnkampf und die Leichtathletik. Die Biografie ist in enger Abstimmung mit Willi Holdorf entstanden, der auch zahlreiche Privatfotos beigesteuert hat. 144 Seiten, 16 Seiten Abbildungen ISBN 978-3-942468-43-5 EUR 16,95 inkl. MwSt. ©arete Verlag Hildesheim
Da stand die Welt still … Olympiasieg von Willi Holdorf vor 50 Jahren – Biografie von Knut Teske zeichnet den König der Leichtathleten nach – Im arete-Verlag
Es geschah am 20. Oktober 1964 … im Olympia-Stadion von Tokio. Der Au-tor dieser Zeile (damals zehn Jahre alt) erinnert sich an die mitreißende Stimme des Rundfunk-Reporters:
Willi Holdorf (damals 24) rettet sich mit letzter Kraft und ungeheurer Willensanstrengung beim abschließenden 1.500-m-Lauf des Zehnkampfes mit letzten torkelnden Schritten ins Ziel auf der Aschenbahn und bricht danach taumelnd und entkräftet zusammen.
In diesem Moment ist noch nicht entschieden, ob die Zeit (4:34,3 min.) zum Olympiasieg reicht – doch wenig später steht die Welt still: Willi Holdorf ist der erste deutsche Olympiasieger im Zehnkampf und dazu der einzige männliche in der Leichtathletik. Im damaligen gesamtdeutschen Team gewinnt nur Karin Balzer (Frankfurt/Oder) über 80-m Hürden eine weitere Goldmedaille.
„Da steht die Welt still“ lautet die zum 50. Jahrestages des Gewinns der Goldmedaille von Willi Holdorf (Jahrgang 1940) erschienene Biografie des renommierten (Sport-)Journalisten Knut Teske, der 26 Jahre für die Tageszeitung „die Welt“ gearbeitet und danach die Journalistenschule „Axel Springer“ geleitet hat.
Knut Teske verdanken wir schon fachkundige Biografien über den Hürdenläufer Martin Lauer und den Sprinter Armin Hary. Jetzt „krönt“ der um zwei Jahre jüngere Teske sein schriftstellerisches Gesamt-werk mit dem König der Leichtathleten. Einbuch über Willi Holdorf war längst überfällig, kommt aber so gesehen zum „goldenen“ Zeitpunkt …
Das Werk, das den beiden früheren Holdorf-Trainern Friedel Schirmer (lebt heute als 88-jähriger in Stadthagen) und Bert Sumser (Jahrgang 1913, ver-storben 2009) gewidmet und im Mittelteil schön bebildert ist, gliedert sich in „nur“ fünf Kapitel. Es beginnt mit „Jugend“ (Kap. 1) und endet mit „Danach“ (kap. 5).
Dazwischen erzählt Teske lebendig und kenntnisreich den langen „zehnkämpferischen“ Weg von Willi Holdorf vom Beginn seiner Karriere bis zur Verleihung der Goldmedaille in Tokio.
Als Stationen „Danach“ ist vielen Will Holdorf noch als Vize-Europameister im Zweierbob (zusammen mit Horst Floth) in Erinnerung, andere sehen ihn noch auf der Trainerbank des (damaligen) Fußball-Bundesligisten Fortuna Köln.
Inzwischen ist Willi Holdorf im Handball angekommen. Er engagiert sich beruflich (zusammen mit seiner Ehefrau) beim THW Kiel.
Knut Teske: „Da steht die Welt still“. Der Zehnkämpfer Willi Holdorf und sein Olympiasieg 1964. Hildesheim 2014: arete. 144 S.; 16,95 €
Prof. Detlef Kuhlmann