2007 Real Berlin Marathon Berlin, Germany September 30, 2007 Photo: Victah Sailer@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865
Dreister Betrug beim 41. BERLIN-MARATHON 2014 – Die Betrüger-Familie
BERLIN-MARATHON 2014 – ein wahrlich tolles Ereignis: Superwetter – ausgelassene Stimmung an der gesamten Strecke – Weltrekord bei den Männer mit einer Fabelzeit von 2:02,57 Std. – Anna Hahner mit Bestleistung von sehr guten 2:26,44 Std.
Dennoch es gab auch Schattenseiten. Die Dreisten und die Dummen sterben nicht aus.
Deutlich sichtbar bei Startnummer 25… – Peter S. – er „gewinnt“ die M 75 mit netto 3:30,14 Std., sehr deutlich vor den Nächstplatzierten.
Schaut man sich die Fotos an, fällt sofort auf: Diese Männer – jawohl es sind 2 – sind deutlich jünger als 75 Jahre. Der Vater mit dem Drei-Tage-Bart dürfte so um die 50 sein – eher jünger und der vermutliche Sohn – glatt rasiert – 20 bis 25 Jahre.
Die Zwischenzeiten sind mit 21:21 min (von 30 auf 35 km!!) und 27:36 min (von 20 auf 25 km) sehr unterschiedlich.
Der Chip wurde mit einem Klettband am rechten Fußgelenk angebracht, damit er beliebig oft gewechselt werden konnte. Beide Männer tragen ein blaues T-Shirt. Vati hat aber dunkle Laufschuhe an, der Sohn hellgraue. Zudem hat der Sohn auf der Laufhose große weiße Buchstaben, die beim Vater fehlen.
Zu guter Letzt darf auch Mutti noch mit hängender (und nicht identifizierbarer) Startnummer freudestrahlend mit über die Ziellinie laufen. Auf den Zielfotos freut Mann und Frau sich diebisch.
Die Frau trägt – soweit erkennbar – keinen Chip, hat sich aber auch eine Medaille gegönnt.
Fazit: Ich plädiere für ein lebenslanges Startverbot!!
Quelle: Nach Informationen aus dem Internet und der Berliner Laufszene!
Läufer und Läuferinnen betrügen beim Laufsport, das ist leider Tatsache.
Weswegen machen sie das? Um anderen zu imponieren, zu renommieren im Familien- und Freundeskreis. Sie werden Kreismeister, stehen in Bestenlisten vorne u.a.m. – nicht nur, daß sie die Leistungen der Besseren desavouieren, sie schädigen sich selbst am meisten, wenn der Betrug auffliegt, wie das ziemlich of passiert.
Allein beim BERLIN-MARATHON werden jährlich bis zu knapp 100 Teilnehmer disqualifiziert, weil sie einfach abkürzen – und durch ihre fehlende Zwischenzeiten auffallen. Der spektakulärste Fall war im Jahr 2007 der mexikanische Präsidentschaftskandidat, der nach der Disqualifikation in Berlin in den Medien tagelang Schlagzeilen in seinem Heimatland machte. Auch die Läuferin aus Liechtenstein machte Schlagzeilen – und sich unglaubwürdig – die sich für die Olympische Spiele in Peking qualifizieren wollte und in Berlin andere für sich laufen ließ.
Schon Mitte der 80-er Jahre stellte man Kontrollen in Berlin an den U-Bahnausgängen auf, die an der Strecke lagen und disqualifizierte alle, die man erwischte. Damals gab es noch sog. Bezirkssieger, die einzelnen Bezirksbürgermeister luden dann die Sieger ins Rathaus ein und machten eine kleine Feier.
Bürgermeister Strieder hatte zur Feier ins Rathaus Kreuzberg eingeladen, dabei war auch ein jugendlicher Läufer, der seine Altersklasse haushoch gewonnen hatte. Heinz Uth war dabei, er war gestandener Marathonläufer, Langstreckentrainer beim SCC und Kriminalbeamter. Er knöpfte sich den Knaben vor dem "Hinsetzen" vor – stellte einige Fachfragen – danach war der Klassensieger nie mehr gesehen! Es war aber auch sehr frech, Deutschen Jugend Rekord wäre der unbekannte Jugendliche gelaufen! Aich die Aufklärung des Falles einer Berliner Triathletin, die sich nach dem Zieleinlauf von der SFB-Abendschau als beste Berliner Läuferin interviewen und feiern ließ, war aber nach einer U-Bahnfahrt erst am Fehrbelliner Platz wieder in den Lauf eingestiegen, ging auf sein Konto.
Auch interessant, ein Ehepaar teilte sich Marathonstrecke, zuerst lief die Frau – danach der Mann – die Frau gewann dann natürlich in guter Zeit. Ein aufmerksamer Mitarbeiter eines Leichtathletik-Landesverbandes sah dann auch noch einen Artikel über den Sieg in der Lokalzeitung – da war es dann vorbei – und die Blamage groß.
Bei den Deutschen Meisterschaften in München am letzten Wochenende wurde der Zweite Tobias Sauter disqualifiziert, weil er zu oft Ecken "abkürzte" ("schnippeln" – das gehört wohl bei vielen Läufen zum Alltag!).
Ein Betrug aus der internationalen Laufszene sollte auch erwähnt werden: Beim diesjährigen Boston-Marathon wollte eine Teilnehmerin ihr Zielbild bei der entspechenden Fotoagentur bestellen. Als sie ihre Startnummer eingab, erschienen plötzlich noch vier weitere Bilder von Läufern mit ihrer Startnummer im Ziel: Die Betrüger hatten die Startnummer kopiert und waren unerkannt bis ins Ziel mitgelaufen!
Diese Aufzählung könnte man seitenlang fortsetzen über nachgewiesene Fälle, die nicht aufgeklärten Betrügereien sind wahrscheinlich noch viel umfangreicher, da die Phantasie von Betrügern groß ist.
Dieser Beitrag soll den Veranstaltern zu denken geben entsprechende Sicherungen für Kontrollen einzubauen, damit auch tatsächlich die "Richtigen" gewinnen.
Das gibts aber auch: Ein reuiger Sünder meldete sich vor Jahren beim BERLIN-MARATHON und schickte seine Medaille zurück. Er gab an, als das Ziel noch auf dem Kurfürstendamm war, das Rennen vorzeitig unterwegs beendet zu haben: Als er dann irgendwie mit Abkürzungen zum Kurfürstendamm kam, konnte er nicht widerstehen, ging wieder auf die Laufstrecke und lief auf der Paradestrecke zum Ziel in der Nähe der Gedächtniskirche. Aber sein Gewissen konnte sich nicht an der erschlichenen Finisher-Medaille erfreuen!
Wer ebenso spektakuläre Vorkommnisse bei seiner Laufveranstaltung erlebt hat, sollte mir das vielleicht, um Beispiele zu sammeln, freundlicherweise mitteilen.
Horst Milde
horst.milde@germanroadraces.de
Mit weiteren Beispielen: