Siegfried R. Menzel bei der nächtlichen Nachmessung beim 41. BERLIN-MARATRHON 2014 - "Prüfung oder Nachmessung einer Laufstrecke". ©Horst Milde
Prüfung oder Nachmessung einer Laufstrecke. Siegfried R. Menzel berichtet
Jede Laufstrecke ist von einem örtlichen Vermesser entworfen und nach bestem Wissen und Gewissen vermessen worden. Für das notwendige Zertifikat ist jetzt ein externer unabhängiger Vermesser erforderlich.
Nun stellt sich die Frage, welcher Vermesser ist der richtige? Je nach Veranstaltung ist ein „A“, „B“ oder „C“ Vermesser zu bestellen. Auf den einschlägigen Seiten des DLV findet man eine mehr oder weniger große Anzahl der in Frage kommenden Spezialisten.
Bei der dann durchzuführenden Vermessung sind also der ortskundige Vermesser und der externe, unabhängige Vermesser zugegen. Dadurch ist gewährleistet, das zwei Vermessungen durchgeführt werden, die dann verglichen werden können. Aus Erfahrung weiß man, das der an zweiter Position fahrende Vermesser das bessere Ergebnis hat, da er geringfügige Fahrfehler des vorrausfahrenden Kollegen ausgleichen kann.
Und diese zweite Position hat der externe Vermesser. Diese beiden Vermessungen werden dann mit dem Deckblatt des DLV an diesen geschickt. Desgleichen auch an IAAF/AIMS. Korrekturen die an Start oder Ziel vorzunehmen sind, werden vom Protokoll führenden Vermesser dem Veranstalter mitgeteilt.
Noch einige Anmerkungen zu den von vielen Läufern benutzten GPS – Geräten: Bei meiner Nachmessung des Linz-Marathon im August diesen Jahres hat Herr Thomas Ebert, mit 3 GPS-Geräten ausgestattet, die komplette Strecke aufgezeichnet, mit dem Ergebnis, das alles, was man am Arm oder am Bein trägt nur für eine grobe Kontrolle ausreicht, aber nicht zum anzweifeln einer korrekt vermessenen Strecke.
Dafür braucht man Profigeräte, die man auf dem Rücken trägt, die dazugehörende Echtzeitkorrektur, ca. 7000,- € Anschaffungskosten und die eine GPS-Messung erlaubende Umgebung.
Die Nachmessung war erforderlich, weil einige Läufer mit Hinweis auf ihre GPS-Uhren die Strecke als zu lang glaubten und sie daher einige Sekunden zu lange unterwegs waren und sie bei richtiger Strecke in eine höhere Prämiengruppe gekommen wären.
Siegfried R. Menzel – Berlin
AIMS/IAAF A-grade Vermesser
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