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2014 TCS NYC Marathon NYC, NY November 02, 2014 Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Wilson Kipsang läuft zum Jackpot, Mary Keitany feiert tolles Comeback beim 44. TCS New York-Marathon 2014

By GRR 0

Wilson Kipsang lief zum Jackpot, Mary Keitany feierte ein tolles Comeback nach einer Babypause: Die beiden kenianischen Laufstars haben in New York eindrucksvoll das größte Marathonspektakel der Welt gewonnen, bei dem rund 50.000 Athleten an den Start gingen.

Bei kühlen und teilweise sehr windigen Wetterbedingungen stand der Kampf um den Sieg im Vordergrund, schnelle Zeiten waren an diesem Tag außer Reichweite. In beiden Rennen entwickelte sich ein spannendes Duell, das erst auf den letzten paar hundert Metern entschieden wurde.

Der 32-jährige Kipsang gewann schließlich in 2:10:59 Stunden vor den Äthiopiern Lelisa Desisa (2:11:06) und Gebre Gebremariam (2:12:13).  Der Kenianer sicherte sich durch seinen Triumph auch die World Marathon Majors (WMM)-Serie 2013-2014 und die damit verbundene Jackpot-Prämie von einer halben Million Dollar.

Mary Keitany gelang in New York ein glänzendes Marathon-Comeback nach einer Babypause. Die 32-jährige entschied das Rennen in 2:25:07 Stunden knapp vor ihrer Landsfrau Jemima Sumgong (2:25:10) für sich. Dritte wurde überraschend die portugiesische Debütantin Sara Moreira, die nach 2:26:00 im Ziel war. Aufgrund der positiven Dopingprobe von Rita Jeptoo (Kenia), die in New York nicht am Start war, jedoch die WMM-Wertung der Frauen anführt, wurde die Siegerehrung der World Marathon Majors verschoben.

Das Rennen der Männer: Kipsang war geduldig

„Ich wusste, dass ein Sieg meine einzige Chance war, den Jackpot zu gewinnen“, sagte Wilson Kipsang. „Ich war bereit und fühlte mich stark.“ Doch der Kenianer, der im vergangenen Jahr in Berlin mit 2:03:23 Stunden einen Weltrekord aufstellte, den er vor wenigen Wochen an seinen Landsmann Dennis Kimetto (2:02:57) verlor, musste sich anfangs gedulden. „Es war windig und dadurch entwickelte sich ein taktisches Rennen. Keiner wollte bei diesem starken Wind die Tempoarbeit überlegen. Ich musste geduldig sein“, erzählte Wilson Kipsang, der in einer großen Führungsgruppe lief, die die Halbmarathonmarke nach  66:55 Minuten erreichte.

Bei Kilometer 30 war das Tempo immer noch nicht viel schneller. Zehn Läufer formten jetzt die Führungsgruppe. „Es war bei diesen Bedingungen zu riskant eher wegzulaufen“, erklärte Wilson Kipsang, der aber zuversichtlich war bezüglich des letzten Teils des Rennens. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel erhöhte der Kenianer das Tempo. Schnell fiel die Gruppe auseinander.

Boston-Marathon-Sieger Meb Keflezighi (USA), der am Ende einen starken vierten Platz belegte, Weltmeister und Olympiasieger Stephen Kiprotich (Uganda) als auch der hoch eingeschätzte Peter Kirui (Kenia) konnten nicht mehr mithalten. Nach 35 km waren neben Kipsang nur noch Lelisa Desisa, Gebre Gebremariam sowie Titelverteidiger und Streckenrekordler Geoffrey Mutai (Kenia) im Rennen um den Sieg.

Es war nicht der Tag von Mutai, der das Rennen zum dritten Mal in Folge gewinnen wollte, sich am Ende aber mit Rang sechs in 2:13:44 Stunden zufrieden geben musste. Er fiel ebenso wie Gebremariam zurück. Doch Lelisa Desisa wurde Wilson Kipsang nicht so schnell los. Der Äthiopier, der im vergangenen Jahr sowohl den Dubai- als auch den Boston-Marathon gewonnen hatte und dann noch WM-Zweiter wurde, sorgte selbst für Tempo.

Es war allerdings Kipsang, der besser aussah in der Schlussphase. Als sich Desisa in einer Kurve im Central Park wenige hundert Meter vor dem Ziel innen an Kipsang vorbeischieben wollte, schaute der Kenianer eindringlich hinüber zu seinem Konkurrenten, um dann kurz darauf den Endspurt anzuziehen. Nun war Desisa geschlagen und Kipsang lief zu seinem ersten New York-Marathonsieg, nachdem er vor zwei Jahren dort nicht hatte starten können.

2012 war das Rennen aufgrund des Hurricans ausgefallen. Angesprochen auf das Überholmanöver von Desisa, sagte Kipsang später: „Er kam von hinten und von der anderen Seite, dann streifte er mich an der Schulter. Ich sagte ihm, was passierte, und dass hier doch genug Platz sei. Da das Ziel nicht mehr weit weg war, begann ich danach zu spurten.“

Neben dem WMM-Jackpot von einer halben Million Dollar verdiente sich Wilson Kipsang weitere 100.000 Dollar für den Sieg am Sonntag. „Wir haben alles versucht, um eine gute Zeit zu erreichen, aber es war heute nicht möglich“, sagte Kipsang, für den die langsamste Siegzeit seit 1995 ausreichend war für den Triumph.

Das Rennen der Frauen: Keitany im dritten Anlauf

In einem Marathon ohne Tempomacher kämpften auch die Frauen mit den schwierigen Windverhältnissen. Nachdem eine 10-köpfige Spitzengruppe die Halbmarathonmarke in 1:13:40 Stunden passiert hatte, fiel eine der beiden großen Favoritinnen vorzeitig zurück: Die zweifache Weltmeisterin Edna Kiplagat (Kenia), die den New York-Marathon 2010 gewonnen hatte, musste sich am Ende mit Rang 13 in 2:36:24 zufrieden geben.

An der Spitze war es dann Mary Keitany, die das Tempo erhöhte. Die stärkste US-Amerikanerin im Rennen, Desiree Linden, die schließlich Fünfte wurde, die Vize-Weltmeisterin Valeria Straneo (Italien) und die in New York lebende Äthiopierin Buzunesh Deba waren die nächsten, die nicht mehr mithalten konnten.

In der Folge entwickelte sich ebenso wie bei den Männern eine Duell-Situation. Sara Moreira, die lange Zeit an der Spitze gelaufen war, Jelena Prokopcuka (Lettland), Rkia El Moukim (Marokko) und Firehiwot Dado (Äthiopien) verloren kurz nach der 35-km-Marke ebenso den Kontakt zu Keitany und Sumgong.

Bis Kilometer 39 liefen Sumgong und die 25-km-Weltrekordlerin Keitany nebeneinander. Dann war es Sumgong, die sich ein paar Meter absetzen konnte. Doch Keitany, die in New York in den Jahren 2010 und 2011 jeweils dritte Plätze belegt hatte, gab sich nicht geschlagen. „Ich hatte nach 20 Meilen Tempo gemacht, um in einer guten Position zu sein.

Jetzt wusste ich, dass es entscheidend sein würde, die Lücke wieder zu schließen“, erklärte Mary Keitany, die sich bis einen Kilometer vor dem Ziel wieder an ihre Konkurrentin herangeschoben hatte. Als sich Sumgong umschaute, sah sie Keitany plötzlich wieder unmittelbar hinter sich.

„Ich wollte unbedingt gewinnen, aber heute war es Marys Tag“, sagte Sumgong, die im vergangenen Jahr den Rotterdam-Marathon gewonnen hatte und sowohl in Chicago als auch in Boston bereits zweite Plätze belegt hatte. 300 Meter vor dem Ziel löste sich Keitany schließlich von ihrer Konkurrentin und gewann mit 2:25:07 – exakt der gleichen Zeit, mit der ihre Landsfrau Priscah Jeptoo 2013 in Big Apple triumphiert hatte. Sie konnte verletzungsbedingt nicht laufen. „Ich habe hart dafür gearbeitet, hier starten zu können“, sagte Keitany. „Zweimal bin ich diesen Marathon bereits gelaufen, jetzt habe ich endlich gewonnen. Darüber bin ich sehr froh.“

Ein starkes Marathondebüt auf der nicht leichten New Yorker Strecke lief Sara Moreira. Die 29-jährige Portugiesin sagte nach ihrem dritten Rang in 2:26:00: „Ich war gut vorbereitet, deswegen habe ich auch oft Führungsarbeit geleistet. Es ist fantastisch, dass ich auf Anhieb auf das Podium gekommen bin.“

Ergebnisse, Männer:

1. Wilson Kipsang          KEN    2:10:59
2. Lelisa Desisa                ETH    2:11:06
3. Gebre Gebremariam     ETH    2:12:13
4. Meb Keflezighi              USA    2:13:18
5. Stephen Kiprotich         UGA    2:13:25
6. Geoffrey Mutai             KEN    2:13:44
7. Masato Imai                 JPN    2:14:36
8. Peter Kirui                   KEN    2:14:51
9. Ryan Vail                    USA    2:15:08
10. Nick Arcini                 USA    2:15:39

Frauen:
1. Mary Keitany             KEN    2:25:07

2. Jemima Sumgong        KEN    2:25:10
3. Sara Moreira                POR    2:26:00
4. Jelena Prokopcuka       LAT    2:26:15
5. Desiree Linden            USA    2:28:11
6. Rkia El Moukim            MAR    2:28:12
7. Firehiwot Dado            ETH    2:28:36
8. Valeria Straneo           ITA    2:29:24
9. Buzunesh Deba           ETH    2:31:40
10. Annie Bersagel          USA    2:33:02

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author: GRR

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