Geht es für Kenenisa Bekele in Dubai hoch hinaus? ©Standard Chartered Dubai Marathon
Kenenisa Bekele nimmt in Dubai einen neuen Marathon-Anlauf
Kenenisa Bekele wird seinen nächsten Marathon in Dubai laufen. Die Verpflichtung des äthiopischen Superstars gaben die Veranstalter des Standard Chartered Dubai-Marathon im Rahmen einer Pressekonferenz in dem Wüstenemirat bekannt.
Das Investment-Unternehmen Dubai Holding, das das Rennen unterstützt, hat Bekele als Botschafter für das Gesundheits- und Fitnessprogramm des Unternehmens verpflichtet und somit offensichtlich den Start finanziert. Normalerweise zahlt der Dubai-Marathon keine Antrittsgelder, dafür aber außerordentlich hohe Platzierungs-Prämien. Der Marathon findet auf einer superflachen Strecke am 23. Januar statt. Rennen über kürzere Distanzen hinzugerechnet, werden in Dubai rund 25.000 Läufer erwartet
Ohne Zweifel gehört Kenenisa Bekele zu den größten Langstreckenläufern aller Zeiten. Der 32-Jährige wurde über 5.000 beziehungsweise 10.000 m dreimal Olympiasieger, fünfmal Weltmeister und hält nach wie vor beide Weltrekorde über diese Strecken.
In diesem Jahr stieg der elfmalige Crosslauf-Weltmeister auf die Marathonstrecke um. Nach einem souveränen Sieg beim Debüt in Paris, wo er mit 2:05:04 Stunden auf Anhieb eine Weltklassezeit erreichte und den Streckenrekord brach, blieb er auch bei seinem zweiten Rennen über die 42,195-km-Distanz unter 2:06 Stunden. In Chicago reichte es allerdings mit 2:05:51 lediglich zu Rang vier. Hier hatte Bekele selbst mehr erwartet. Das Verpasste möchte er nun in Dubai nachholen, wo in den letzten drei Auflagen des Rennens jeweils äthiopische Debütanten mit Weltklassezeiten von unter 2:05 Stunden glänzten. Den Streckenrekord stellte Ayele Abshero 2012 mit 2:04:23 auf.
„Ich habe das Rennen in den letzten Jahren verfolgt und weiß, dass die Strecke in Dubai sehr flach ist, so dass schnelle Zeiten möglich sind. Natürlich ist der Wechsel zum Marathon kein leichter Schritt", sagte Kenenisa Bekele während der Pressekonferenz des Rennens, das Weltklasseathleten mit dem höchsten Preisgeld aller Marathonrennen anlockt. Die Sieger des Dubai-Marathons erhalten jeweils 200.000 US-Dollar.
Bezüglich möglicher Zielzeiten erklärte Kenenisa Bekele: „Ich habe von meinen ersten beiden Marathonrennen gelernt und werde auf Dubai besser vorbereitet sein als auf Paris und auf Chicago. Ich hoffe, dass wir den Streckenrekord von 2:04:23 Stunden angreifen können. Natürlich habe ich immer Haile Gebrselassies äthiopischen Rekord von 2:03:59 im Kopf – das wäre eine große Sache, wenn ich den brechen könnte. Aber in Dubai geht es mir zunächst um eine Steigerung meiner Bestzeit und wenn möglich um den Streckenrekord."
Race-Direktor Peter Connerton glaubt, dass der Start von Kenenisa Bekele einen ähnlichen Effekt – bezogen auf die Steigerung der Popularität des Rennens – haben kann wie der von Haile Gebrselassie, der das Rennen von 2008 bis 2010 dreimal in Folge gewann. „So wie Haile hat auch Kenenisa den Schritt zum Marathon gemacht, nachdem er auf der Bahn inklusive der Halle sowie im Cross alles gewonnen hatte, was es zu gewinnen gibt", sagte Peter Connerton.
„Bisher hatte er einen besseren Start in seine Marathonkarriere als vergleichsweise Haile und Paul Tergat. Kenenisa ist jetzt erpicht, den nächsten Level im Marathon zu erreichen. Und wir sind stolz darauf, dass er glaubt, dass Dubai der richtige Ort ist, um den nächsten Schritt in einer außergewöhnlichen Karriere zu machen."
Auch Bekeles Manager Jos Hermens glaubt, dass sich sein Athlet im Marathon noch sehr gut entwickeln kann: „Haile Gebrselassie und Paul Tergat haben auch einige Rennen gebraucht, bevor sie schließlich Weltrekord gelaufen sind", sagte der Holländer, der optimistisch ist bezüglich einer sehr guten Leistung in Dubai:
„Ich bin sicher, dass Kenenisa auf den Standard Chartered Dubai-Marathon besser vorbereitet sein wird als auf seine beiden ersten Marathonrennen – mehr als 2:05 waren da nicht drin. Er ist ein Läufer, der Wettkampf-Druck braucht. Kenenisa war in der Vergangenheit immer dann besonders stark, wenn er im Winter Cross gelaufen ist. Darauf musste er sich vorbereiten, das heißt, er musste im Winter mit Intensität trainieren. Das ist jetzt durch den Dubai-Marathon auch der Fall. Der relativ kurze Zeitabstand zum Chicago-Marathon könnte für ihn daher sogar vorteilhaft sein. Er hatte sich schnell erholt und kann auch für Dubai noch von dem Training für Chicago profitieren."
Kenenisa Bekele hat nach dem Rennen in Chicago Konsequenzen gezogen. „Ich habe gesehen, dass ich mehr trainieren muss und anders, um im Marathon Erfolg zu haben", sagte der Olympiasieger, der auch einen neuen, prominenten italienischen Trainer hat: „Seit dem Chicago-Marathon hat Renato Canova mein Training übernommen. Er ist vor Ort in Addis Abeba, und das Training läuft gut."
race-news-service.com
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