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DLV sorgt für steigende Meldegebühren bei Laufveranstaltungen – Drebber Lauf sorgt sich um Volkslaufcharakter
In den vergangenen Wochen wurde bekannt, dass der DLV in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden beschlossen hat, die obligatorische Abgabe pro Läufer bei einem gemeldeten Lauf ab 2016 drastisch zu erhöhen.
Während im Moment je nach Landesverband nur einige Cent dafür anfallen, soll ab übernächstem Jahr ein ganzer Euro pro Läufer fällig werden. Dies mag bei den höheren Startgebühren großer Marathonveranstaltungen nur wenig ins Gewicht fallen, doch problematisch ist dies für kleinere Veranstalter.
Im kleinen niedersächsischen Drebber findet schon seit vielen Jahren eine Laufveranstaltung statt, die durch das Angebot vieler verschiedener Wettbewerbe die Hobbyläufer der Region motiviert, an einer Laufveranstaltung teilzunehmen und so oft Gelegenheitsjogger für den regelmäßigen Laufsport auch bei anderen Wettbewerben zu begeistern.
Diese Veranstaltung ist fest in das Dorfleben und die Region integriert und verfügt noch über den klassischen Volkslaufcharakter, wo sich jeder, egal wie alt, egal wie schnell, egal wie begabt, an den Start wagen kann. Diese Hobbyjogger, die zuvor oft nur für sich selbst durch die Natur liefen, lassen sich bei geringen Teilnahmegebühren durchaus darauf ein, einmal einen Start bei einem Wettbewerb zu versuchen.
So gehen die 4,7 km-Läufer und die 9,4 km-Läufer bei uns, wenn sie sich frühzeitig anmelden, für nur 4,- EUR an den Start. Von diesen 4,- EUR muss ihre Startnummer, der Transponder zur Zeitmessung, die Urkunde inkl. Versand sowie ihr Anteil an den allgemeinen Organisationskosten z.B. für Streckensperrung, Sanitäter, Absperrmaßnahmen usw. finanziert werden.
Dies ist ohnehin nur schon durch das vollkommen ehrenamtliche Engagement vieler Freiwilliger und die großzügige Unterstützung unserer Sponsoren möglich. Wenn nun aber der DLV ein Viertel der Startgebühr abgeführt haben will, so wird es kaum möglich sein, attraktive Preise für Hobbyläufer weiter aufrechterhalten zu können.
Kleine Läufe wie der Drebber Lauf konkurrieren in der Region mit Spenden- und Firmenläufen. Da diese nicht beim DLV gemeldet werden, entfällt für sie diese nicht unerhebliche Gebühr, so dass sie weiterhin geringe Meldegebühren bieten können.
Der Drebber Lauf setzt allerdings darauf als heimischer Sportverein mit dieser Veranstaltung für den örtlichen Laufsport im Verein zu werben und die Gemeinschaft der Läufer zu fördern. Dabei erhält der Verein keine nennenswerte Unterstützung vom DLV /NLV. Abgesehen davon, dass die Veranstaltung eben dort in den Veranstaltungskalender geführt wird, erkennen wir als Veranstalter nicht, wie wir von dieser Meldung profitieren.
Zudem lässt der DLV die Laufveranstalter auch nicht wissen, wofür er die zusätzlichen Gebühren verwenden will.
So erscheint es keinesfalls sinnvoll, die Teilnehmer kleiner Veranstaltungen, die mit ihrem zum Teil besonderem Charme und ihre Einbindung in das gesellschaftliche Leben der Region einen großen Teil zum Aufbau des Laufsports beitragen, durch eine so drastische Erhöhung in ihrer Arbeit zu behindern.
Statt die Diskussion und Auseinandersetzung mit der Basis – "ihren" Veranstaltern und der Laufkundschaft – zu suchen, entscheidet der DLV-Verbandsrat und die Landesverbände über die Köpfe der Betroffenen hinaus, das ist reine Willkür!
Vielmehr wäre es wünschenswert, wenn der DLV Veranstalter dabei unterstützt, ihren Lauf für Laufanfänger, Hobbyjogger und sogar Sportmuffel attraktiv zu machen, damit so der gesamte Laufsport in Deutschland davon profitieren kann.
Uns erschiene somit vielmehr einen Zuschuss für jeden, den wir zum Laufen motivieren können, statt einer hohe Abgabe für gerechtfertigt.
Diese Überlegung wird jeder nachvollziehen können, der selbst schon einmal bei der Startnummernausgabe bzw. Nachmeldung mitbekommen hat, wie sich viele über die steigenden Meldegebühren und besonders über Belastungen für sportliche Familien, die gemeinsam starten wollen, beklagen.
Die Läufer haben recht: Die Teilnahme am Volkslauf sollte für alle erschwinglich sein, denn nur so wird das Laufen auch ein Volkssport bleiben!
Elke und Heinfried Maschmeyer
Drebber Lauf
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17. Drebber Lauf -20. Juni 2015
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