Blog
23
01
2015

2015 Dubai Marathon Dubai, UAE January 23, 2015 Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Standard Chartered Dubai-Marathon 2015 – Lemi Berhanu überrascht die Stars in Dubai, tolles Marathon-Comeback von Aselefech Mergia

By GRR 0

Lemi Berhanu heißt der überraschende Sieger des Standard Chartered Dubai-Marathons. Es war zwar im Gegensatz zu den letzten drei Jahren kein Debütant, der in dem Emirat triumphierte, doch der Erfolg kam genauso unerwartet.

Der 20-jährige Youngster aus Äthiopien ließ ein Weltklassefeld hinter sich und setzte mit 2:05:28 Stunden ein erstes hochklassiges Maß im Jahr 2015. Der Dubai- und Boston-Marathon-Sieger des Jahres 2013, Lelisa Desisa, wurde in 2:05:52 Zweiter. Sein Landsmann Deribe Robi komplettierte bei guten aber relativ warmen Wetterbedingungen das rein äthiopische Podium auf Rang drei mit 2:06:06. Währenddessen erlebte Kenenisa Bekele in Dubai eine Enttäuschung. Der äthiopische Superstar stieg nach der 30-km-Marke aus.

Aselefech Mergia gelang im Rennen der Frauen ein perfektes Comeback am Tag ihres 30. Geburtstages. Die Äthiopierin gewann nach einer langen Babypause ihren ersten Marathon seit zweieinhalb Jahren. Sie musste für ihren Sieg in 2:20:02 Stunden allerdings bis zum letzten Meter kämpfen. Denn nur eine Sekunde später folgte Gladys Cherono als Zweite im spannendsten Zieleinlauf in der Veranstaltungsgeschichte.

Der kenianischen Halbmarathon-Weltmeisterin gelang damit ein herausragendes Debüt über die 42,195 km. Ihre Landsfrau Lucy Kabuu wurde Dritte mit 2:20:21. Die viertplatzierte Äthiopierin Shure Demise stellte mit 2:20:59 einen inoffiziellen Juniorinnen-Weltrekord auf (der internationale Leichtathletik-Verband IAAF führt bei den Junioren keine Marathon-Weltrekorde). Gleich zehn Frauen liefen Zeiten von unter 2:24 Stunden. Beide Sieger kassierten jeweils 200.000 US-Dollar, das höchste Sieggeld weltweit im Marathon.

Wettbewerbe über kürzere Laufstrecken hinzugerechnet, hatte sich die Rekordzahl von 25.000 Athleten für das Rennen angemeldet. Rund 3.000 von ihnen liefen die Marathondistanz.

Das Rennen der Männer: Berhanu verbessert sich um gut fünf Minuten

Nur im ersten Teil des Rennens waren die Männer so schnell wie eigentlich geplant. Zwischenzeiten von 14:37 und 29:21 bei 5 sowie 10 km deuteten auf eine Zeit unter 2:04 Stunden hin. Doch die Tempomacher konnten die Geschwindigkeit nicht halten. Und als die 15-köpfige Spitzengruppe nach 1:13:55 Stunden die 25-km-Marke passiert hatte, war keiner der „Hasen“ mehr dabei.

Es war dann Lelisa Desisa, der nach 30 km antrat und sich an die Spitze setzte. Zunächst machte er dies, um unbedrängt seine Flasche am Verpflegungsstand zu erreichen, doch dann drückte der Äthiopier weiter auf das Tempo. Fünf Landsleute folgten ihm: Deribe Robi, Sisay Lemma, Feysa Lelisa, Girmay Birhanu und Lemi Berhanu. Fünf Kilometer vor dem Ziel hatte sich dann ein Duell zwischen Berhanu und Desisa entwickelt, der noch Anfang November beim New York-Marathon Rang zwei belegt hatte. Die anderen drei hatten im Kampf um den Sieg keine Chance mehr. Es war dann Berhanu, der einen Kilometer vor dem Ziel den über deutlich mehr Erfahrung verfügenden Desisa hinter sich ließ.

„Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich dieses Rennen gewinnen könnte. Es war immer mein Traum, eines Tages in Dubai zu siegen – aber nicht dieses Jahr! Rund einen Kilometer vor dem Ziel sah ich, dass ich eine Chance habe“ erklärte der Youngster, der im vergangenen Frühjahr den Zürich-Marathon in 2:10:40 gewonnen hatte. Er hat sich jetzt um über fünf Minuten verbessert und ist im zweiten Marathon ungeschlagen. „Wenn mich der Verband für die Weltmeisterschaften in Peking nominiert, würde ich gerne an den Start gehen“, sagte Berhanu, der sich noch gar keine Gedanken gemacht hat, was er mit dem hohen Preisgeld anfangen wird: „Ich habe nie an das Geld gedacht und habe keine Ahnung, was ich damit mache.“

Während es in Dubai zum vierten Mal in Folge einen äthiopischen Sieg im Männerrennen gab, erlebte Kenenisa Bekele keinen guten Tag. Nach seinem Sieg beim Debüt-Marathon in Paris im vergangenen Frühjahr (2:05:04), war der vierte Platz in Chicago mit 2:05:51 für den Weltrekordler über 5.000 und 10.000 m bereits eine Enttäuschung. Doch in Dubai kam es am Freitag noch schlimmer: Bis Kilometer 28 lag Bekele noch in der Spitzengruppe, dann fiel er rasch zurück und beendete das Rennen schließlich vorzeitig.

„Kenenisa hatte Muskelprobleme in beiden Oberschenkeln“, erklärte sein Trainer Renato Canova später. „Aber ich glaube, der Ursprung dafür liegt in der rechten Achillesferse. Hier hatte er Ende November Probleme. Irgendetwas muss in den letzten Tagen passiert sein, denn Kenenisa lief nicht locker. Er verkrampfte und bekam dadurch Muskelprobleme.“ Ob Bekele beim London-Marathon im April starten kann, scheint ungewiss. „Wir müssen das Problem mit der Sehne lösen. Langfristig bin ich sehr optimistisch bezüglich seiner Möglichkeiten im Marathon“ sagte der italienische Coach.

Das Rennen der Frauen: Dritter Dubai-Sieg für Aselefech Mergia

Im Rennen der Frauen stürmte die aus Äthiopien stammende und für den Bahrein startende Tigist Tufa frühzeitig davon und hatte schnell einen großen Vorsprung. Die 20-km-Marke erreichte sie rund eine Minute vor einem großen Verfolgerfeld. Ihre Zwischenzeit von 65:23 Minuten deutete dabei auf ein Ergebnis von 2:18 Stunden hin. Tufa hatte erst im November den Shanghai-Marathon in 2:21:52 gewonnen und hatte kurzfristig für Dubai nachgemeldet. Aufgrund des relativ kurzen Zeitabstandes zum Shanghai-Rennen kam es jedoch nicht unerwartet, dass sie langsamer wurde und schließlich nach 34 km von der Verfolgergruppe überholt wurde.

Drei Kilometer vor dem Ziel waren dann noch drei Läuferinnen im Rennen um die 200.000-Dollar-Prämie. Aselefech Mergia, die in Dubai bereits 2011 und 2012 gewonnen hatte und mit 2:19:31 den Streckenrekord hält, lag an der Spitze, die beiden Kenianerinnen Lucy Kabuu und Gladys Cherono unmittelbar hinter ihr. Kabuu war in Dubai 2012 mit nur drei Sekunden Rückstand hinter Mergia Zweite, Cherono lief ihr Debüt. Kabuu konnte nicht mehr ganz Schritt halten auf den letzten paar hundert Metern, doch der Kampf um den Sieg setzte sich bis zum Zielband fort. Mergia gewann schließlich in 2:21:02 mit einer Sekunde Vorsprung vor Cherono und Kabuu (2:20:21).

„Ich habe mir nach der Geburt meiner Tochter gesagt, dass ich wieder einen Marathon gewinnen kann. Mit dem Preisgeld können wir jetzt den Bau eines Hotels fertig stellen“, sagte Mergia, die 2009 bei den Weltmeisterschaften in Berlin Bronze im Marathon gewonnen hatte.

Als Vierte stellte die gerade erst 19 Jahre alte Shure Demise einen inoffiziellen Juniorinnen-Weltrekord auf. Die Äthiopierin war nach 2:20:59 im Ziel und hat damit die alte Bestmarke deutlich unterboten. Vor sieben Jahren war die Chinesin Yingying Zhang in Xiamen 2:22:38 gelaufen.

Während die Dubai-Titelverteidigerin Mulu Seboka als Sechste mit 2:21:56 ebenfalls eine sehr gute Zeit erreichte, brach die Türkin Sultan Haydar mit 2:24:44 ihren eigenen Landesrekord. In dem außergewöhnlich starken Feld reichte das jedoch nur zu Rang zwölf.

race-news-service.com

German Road Races e.V. (GRR) auf facebook:
https://de-de.facebook.com/germanroadraces

German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
https://twitter.com/germanroadraces

Results with BIBs and Prize Money

Men:

1. Lemi Berhanu ETH 2:05:28 HAYLE / 200,000 US-Dollar
2. Lelisa Desisa ETH 2:05:52 DESISA / 80,000
3. Deribe Robi ETH 2:06:06 ROBI / 40,000
4. Feysa Lelisa ETH 2:06:35 LELISA / 20,000
5. Sisay Lemma ETH 2:07:06 LEMMA / 12,000
6. Bazu Worku ETH 2:07:09 WORKU / 11,200
7. Chele Dechase ETH 2:08:11 DECHASE / 10,400
8. Girmay Birhanu ETH 2:08:56 BIRHANU / 9,600
9. Adugna Takele ETH 2:09:39 TAKELE / 8,800
10. Andualem Belay ETH 2:09:59 BELAY / 8,000

Women:

1. Aselefech Mergia ETH 2:20:02 MERGIA / 200,000 US-Dollar
2. Gladys Cherono KEN 2:20:03 KIPRONO / 80,000
3. Lucy Kabuu KEN 2:20:21 KABUU / 40,000
4. Shuhre Demissie ETH 2:20:59 DEMISSIE / 20,000
5. Aberu Kebede ETH 2:21:17 KEBEDE / 12,000
6. Mulu Seboka ETH 2:21:56 SEBOKA / 11,200
7. Tadelech Bekele ETH 2:22:51 BEKELE / 10,400
8. Aliaksandra Duliba BLR 2:23:06 DULIBA / 9,600
9. Abebech Afework ETH 2:23:33 AFEWORK / 8,800
10. Ashete Bekere ETH 2:23:43 BEKERE / 8,000

More information at www.dubaimarathon.org

Dubai Marathon stats: By Ken Nakamura

With 2:20:59, Shure Demissie ran the fastest marathon as 19 years old 
It is also a junior record, for she won't turn 20 until next year
Gladys Cherono became 50th, Shure Demissie 51st, and Mulu Seboka 52nd runner to crack 2:22
Cherono made third fastest debut while Shure Demissie became fifth fastest debutante 
Lemi Berhanu Hayle became 57th runner to crack 2:06 for the marathon 
Lemi Berhanu Hayle became 139th and Robi became 140th runner to crack 2:07

author: GRR

Comment
0

Leave a reply