Rekordbeteiligung bei Deutschen Hochschulmeisterschaften in Münster: Hohe Universiade-Normen unerreichbar

Vor zwei Jahren wurde die neue Leichtathletikanlage auf dem Leonardo Campus in Münster eingeweiht – nun wurden dort die Deutschen Hochschulmeisterschaften mit einer Rekordbeteiligung von über 500 Athleten ausgetragen berichtet Michael Schardt

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Besonderes Augenmerk war dabei auf den aktuellen Weltranglistenzweiten im Kugelstoßen, Thomas Schmitt von der Uni Köln, gerichtet. Mit nur zwei von sechs gültigen Versuchen und gemessenen 17,16 m blieb er jedoch weit hinter seiner Bestmarke von 20,35 m (!) zurück und belegte lediglich Rang zwei in der Meisterschaftswertung.

Zur erfolgreichsten Athletin der Studentenmeisterschaft avancierte die Lokalmatadorin Lena Malkus mit drei Titeln im Weitsprung, 200-m-Lauf und in der 4x100m-Staffel der Uni Münster.

Malkus war auch die einzige aller Starter, die die B-Norm für die Universiade in Südkorea im kommenden Juli erreichte, wofür ein Start in Münster obligatorisch war. Die 21jährige übertraf die 6,45m lautende B-Qualifikationsweite bei ihrem Weitsprungsieg um drei Zentimeter. Die leicht abgeschwächte B-Norm gilt für Athleten bis 21 Jahre.

Die A Norm hingegen für Starter von 22 bis 28 Jahre erreichte in 35 ausgeschriebenen Wettkämpfen in Münster niemand auch nur annähernd. Da darf die Frage erlaubt sein, warum die Normen für eine – wie es heißt – aufstrebende und sich in der Entwicklung befindlichen Klientel so utopisch hoch angesetzt werden, dass sie selbst bei den regulären Deutschen Leichtathletikmeisterschaft meistenteils wohl verfehlt werden würde.

Über 10.000m stehen die Normen beispielsweise bei 28:20 (Männer) bzw. 32:25 Minuten (Frauen), im Halbmarathon bei 1:04:00 und 1:13:30 Stunden.

In Münster standen 17 Lauf-Wettbewerbe bis 5000 m auf dem Programm. Die  Titelkämpfe auf den Langstrecken und im Mehrkampf wurden ausgegliedert.

Marathonmeister wurde im Rahmen des Gutenberg-Marathon in Mainz bei nur sechs Teilnehmern der Berliner Gerrit Wegener (2:40:04), bei den Frauen hingegen war sogar komplette Fehlanzeige angesagt.

Halbmarathonmeister wurden Niels Bubel (Beuth-HS Berlin/ 1:08:24) und Barbara Rössle (HS Esslingen/ 1:26:55).

Der 5000-m-Lauf der Männer in Münster nahm einen weitgehend taktischen Rennverlauf. Zunächst setzte sich Daniel Schmidt (FH Düsseldorf) an die Spitze, was sich bei doch heftigem Wind als Problem erweisen sollte, denn niemand der 22 Mitstreiter wollte Führungsdienste leisten, so oft sich der Sieger des Essen-Marathons 2014 auch umschaute.

Erst nach der Hälfte der Distanz sorgte Favorit Nic Ihlow (Uni Leipzig) für eine kräftige Tempoverschärfung und kam letztlich zum Sieg in 14:52,30 vor Andreas Kuhlen (Uni Oldenburg/ 14:57,22). Die Universiade-Norm von 13:55 wurde damit klar verfehlt. Bei den Frauen gab es keinen 5000 m-Lauf.

Über 1500 m gab es zwei Siege für die Hochschule Ansbach. Bei den Frauen reichte dem Zwillingspaar Diana und Elina Sujew ein flotterer Trainingslauf, um die Konkurrenz deutlich zu distanzieren. Diana machte für ihre Schwester das Tempo, durfte aber auch als Erste über die Ziellinie laufen. Sie siegte in 4:21,71 Minuten  vor Elina (4:21,95min).

Mit deutlichem Abstand folgte Fabienne Amrhein (Uni Heidelberg/ 4:32,61) auf Rang drei. Da die Sujew-Twins die  Universiade-Norm (4:14) schon unterboten hatten, reichte für sie in Münster die Teilnahme an der DHM, um sich zu qualifizieren.

Nicht ganz so deutlich endete das Männerrennen. Marcel Fehr kontrollierte das Feld und setzte sich in einem langgezogenen Spurt in 3:49,39 Minuten gegen Clemens Bielstein (LMU München/ 3:51,00) und Nico Sonnenberg (Fern-HS Riedlingen/ 3:51,06).

Das 800-m-Rennen der Frauen wurde eine klare Angelegenheit von Fabienne Kohlmann (LMU München), die in 2:06,55 vor Tabea Themann (Polizeiakademie Niedersachsen/ 2:09,40) gewann.

Bei den Männern setzte sich Timo Benitz (TU Berlin) in 1:52,31 vor Benedikt Huber (FH Rosenheim/ 1:52,51) durch.

Michael Schardt

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